Mitglied inaktiv
Ich würde mich freuen wenn Sie mir einen Rat geben könnten: Unsere Tochter ist 5,5 Monate alt und wird noch voll gestillt. Sie ist 68 cm gross und wiegt etwa 8 kg - also ein ziemlicher Brocken (ich dagegen werde schon ziemlich dünn). Ich merke dass sie reif ist für Beikost - sie will nicht mehr so recht an die Brust und ist sehr interessiert in alles was wir essen oder trinken. Nachdem sie eine Zeit nachts 8 bis 10 Stunden zwischen zwei Fütterzeiten ausgehalten hat, will sie nun wieder nach 3 oder 4 Stunden trinken. Tagsüber manchmal auch nach zwei Stunden. Kann es sein dass die Muttermilch nicht ausreichend mehr sättigt oder kann ein Wachstumsschub auch etwa 1,5 Wochen andauern ? Milch ist meiner Meinung nach noch genügend da. Nun raten mir viele ich soll anfangen abends Brei zu füttern, ich dachte allerdings man solle mit Karotten- Kartoffeln etc. anfangen und wollte eigentlich auch die 6 Monate durchhalten ... Wie kann ich am besten vorgehen ? Schon anfangen mit Beikost oder doch noch warten ? Erst Karotten oder erst Brei oder beides ??? Vielen Dank für Ihre Hilfe, Pieternella
? Liebe Pieternella, es gilt zwei Dinge voneinander zu unterscheiden: das Schlafverhalten des Kindes, das durch eine ganze Reihe von Faktoren beeinflusst wird und nicht zwingend an die Ernährung gekoppelt ist und die Bereitschaft des Kindes für die Beikost. Wenn Ihr Kind eindeutig zu erkennen gibt, dass es Beikost will, dann sollten Sie ihm diese nicht verwehren, doch sollten Sie sich nicht all zu große Hoffnungen machen, dass Ihr Kind durch die Gabe von Beikost (wieder) länger schlafen wird. Es ist vollkommen normal, dass ein Baby zunächst nur kleine Mengen isst und es ist sinnvoll in Zusammenhang mit der Beikost zu stillen, da in der Muttermilch Stoffe enthalten sind, die die Verwertung der Beikost verbessern. Nicht umsonst heißt es BEI-Kost und nicht ANSTATT-Kost. Die Einführung der Beikost sollte dann langsam erfolgen. Es ist am günstigsten mit einem Nahrungsmittel zu beginnen, zunächst nur eine geringe Menge anzubieten (jeweils nur mit ein paar Löffeln beginnen) und diese dann langsam zu steigern. Am Anfang sollte nur eine neue Nahrung, ein- oder zweimal am Tag gegeben werden und etwa eine Woche gewartet werden, bevor wieder etwas Neues angeboten wird. (Also nur Karotte, nur Kartoffel, nur Banane, nur geriebener Apfel usw.). Außer der bei uns traditionell verwendeten Karotte können auch Zucchini, Kürbis, Fenchel, Brokkoli, Kohlrabi, Pastinake oder anderes Gemüse angeboten werden. Der Sinn dieser Vorgehensweise ist folgender: Falls sich eine allergische Reaktion zeigt, kann man auf diese Art leichter feststellen, was sie verursacht hat. Auch wenn das Risiko einer allergischen Reaktion nach dem ersten halben Jahr nicht mehr so groß ist, besteht die Möglichkeit dass eine Speise eine allergische Reaktion auslöst (Ausschlag, Durchfall, Erbrechen). Wurde immer nur ein neues Nahrungsmittel eingeführt, dann lässt sich leichter feststellen, welches Nahrungsmittel nicht vertragen wurde. Die betreffende Speise sollte dann aus dem Speiseplan gestrichen und erst zu einem späteren Zeitpunkt wieder angeboten werden. Bereits eingeführte Nahrungsmittel, die gut vertragen werden, können miteinander gemischt werden. Die Empfehlung lautet also nicht strikt erst eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen, ehe die nächste Mahlzeit ersetzt wird, sondern erst etwa eine Woche abwarten, ehe ein neues Nahrungsmittel eingeführt wird und die Beikost als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Muttermilch betrachten. Daher gibt es auch keine festgelegte Zahl für die Stillmahlzeiten, sondern das Kind kann weiterhin nach Bedarf gestillt werden. Im Laufe der Zeit wird sich die Gewichtung von ganz alleine hin zu mehr fester Nahrung und weg von der Muttermilch einspielen. Wenn unbedingt Mahlzeiten ersetzt werden sollen, dann empfiehlt sich ein Abstand von etwa einem Monat, ehe die nächste Mahlzeit eingeführt wird. In welcher Reihenfolge die Stillzeiten durch andere Mahlzeiten ersetzt werden, bleibt jeder Mutter selbst überlassen. Es wird lediglich empfohlen neue Nahrungsmittel nicht am Abend einzuführen, da dann eventuelle Unverträglichkeitsreaktionen in die Nacht fallen können und nach Möglichkeit sollten nicht zwei unmittelbar aufeinanderfolgende Mahlzeiten direkt nacheinander ersetzt werden. Richten Sie sich nach Ihrem Alltag, denn das langfristige Ziel ist ja das gemeinsame Essen am Familientisch. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
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