Hallo zusammen,
ich habe seit gestern einen Milchstau, meine Tochter ist jetzt 7 Monate alt, vorher habe ich nie Stillprobleme gehabt und weiß nun nicht was bei einem Milchstau zu tun ist.
Gestern haben sich im Laufe des Tages wie zwei harte Knoten in der linken Brust gebildet. Mittags habe ich meiner Tochter ihren Mittagsbrei gegeben, danach war sie so satt dass ich nicht mehr zustillen konnte. Dadurch hat sich wahrscheinlich der Milchstau noch verstärkt. Nachmittags habe ich dann richtig Panik bekommen, weil das Abpumpen nicht funktionietr hat, es kam einfach nichts raus. Habe dann meiner Tochter imm wieder die linke Brust angeboten und sie hat ab und zu etwas rausgetrunken, aber die Knoten sind geblieben. Heute morgen habe ich dann in dem Bereich wo die Verhärtungen sind, rote Flecken entdeckt. Deutet das schon auf eine Entzündung hin? Sollte ich am besten heute noch zum Arzt oder bekommt man so einen Milchstau auch mit einem Quarkwickel weg? Gibt es noch andere Tipps außer Quarkwickel, was man selbst tun könnte?
Falls ich doch zum Arzt muss und dieser mir Antibiotika verschreibt, wie geht es dann mit dem Stillen weiter? Muss ich aufhören? Oder gibt es eventuell Antibiotika die man trotz Stillen einnehmen kann ohne dass das Kind etwas schädliches abbekommt? Sollte ich meiner Tochter erstmal keinen Brei mehr geben, damit sie möglichst viel Milch aus der betroffenen Brust raussaugt (beim Abpumpen kommt einfach nichts raus).
Ich hoffe ihr habt ein paar Tipps für mich. Vielen Dank schonmal im Voraus!
Viele Grüße, Nicole
von
Rom_Ni
am 21.10.2013, 11:35
Antwort auf:
Milchstau - was ist zu tun?
Liebe Nicole,
das klingt nach einem Milchstau und deshalb ist die allererste Maßnahme jetzt Ruhe, Ruhe und nochmals Ruhe!
Um einen Milchstau oder eine Brustentzündung in ihren Anfängen zu überwinden oder um zu verhüten, dass sich ein Milchstau zu einer Brustentzündung entwickelt, sollte sich die Mutter ein bis zwei Tage mit ihrem Baby ins Bett legen, um sich auszuruhen und sich zu erholen. Idealerweise sollte ihr jemand während dieser Zeit die Hausarbeit ganz abnehmen. Ruhe für die Mutter ist mit das Wichtigste bei der Behandlung einer Brustentzündung.
Vor jedem Stillen sollte feuchte Wärme auf die Brust einwirken. Ist das Stillen schmerzhaft, kann zuerst an der nicht betroffenen Seite und nach dem Einsetzen des Milchspendereflexes an der kranken Brust gestillt werden, und zwar solange, bis die Brust wieder weicher wird. Die Stillmahlzeit sollte dann an der ersten Brust beendet werden.
Manche Frauen empfinden auch Quarkwickel als angenehm. (Bitte darauf achten die Brustwarze und den Brustwarzenhof beim Anlegen eines Quarkwickels auszusparen). Es gibt Frauen, die auf Quark allergisch reagieren, dann sollten keine Quarkwickel gemacht werden. Du kannst die Brust auch mit zerstoßenen Eiswürfeln, die in einen Waschlappen gepackt werden kühlen.
Um eine gestaute Stelle zu entleeren, sollte jede Stillmahlzeit auf der betroffenen Seite beginnen,
bis der Knoten und die Schmerzen vergangen sind. Es sollte alle eineinhalb bis zwei Stunden angelegt werden und dabei das Baby so gehalten werden, dass sein Kinn gegen die schmerzende Stelle gerichtet ist (erfordert manchmal etwas Akrobatik). Die Milch wird auf diese Weise besser herausgesogen und dadurch löst sich die Blockierung besser. Sanfte Massage kurz vor oder während des Stillens kann ebenfalls hilfreich sein.
Häufiges Stillen (oder abpumpen) rund um die Uhr ist nötig, damit die Milch in der erkrankten Brust am Fließen gehalten wird. Es ist sicherlich okay, wenn heute die Gabe der Beikost einmal ausgesetzt wird.
Und nochmals: Ganz wichtig ist Ruhe, Ruhe und nochmals Ruhe.
Sobald Symptome wie Schüttelfrost, Fieber, Gliederschmerzen oder Kopfschmerzen usw. dazu kommen, sollte unverzüglich eine Ärztin/Arzt hinzugezogen werden. Auch wenn sich die Verhärtung nicht innerhalb von ein bis zwei Tagen bessert, sollte die Brust ärztlich untersucht werden (Frauenärztin/arzt oder Hausärztin/arzt).
Es gibt stillverträgliche Medikamente, eine Brustentzündung ist KEIN Grund zum Abstillen!
BITTE NIEMALS AUF EIGENE FAUST MIT IRGENDWELCHEN MEDIKAMENTEN, AUCH KEINEN HOMÖPATHIKA, HERUMDOKTERN!!! Auch homöopathische Medikamente sind Medikamente und müssen zudem unbedingt von einer Fachkraft anhand eines ausführlichen Anamnesegesprächs für die jeweilige Frau und Situation passend ausgesucht werden. Nur weil Frau A mit Globuli X bei Situation Y gute Erfahrungen gemacht hat, muss das bei Frau B noch lange nicht das richtige Mittel sein. Homöopathie übers Internet ist sehr zweifelhaft.
Gute Besserung und LLLiebe Grüße
Biggi Welter
von
Biggi Welter
am 21.10.2013