Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Meine Schwägerin hat "zu wenig Milch"...

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Meine Schwägerin hat "zu wenig Milch"...

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Hallo Biggi, dieses mal geht es um meine Schwägerin. Ich bin seit 7 Tagen Tante, doch leider füttert meine Schwägerin seit 2 Tagen zu, weil sie "zu wenig Milch" hat. Ich habe ihr in Ruhe versucht, dass Prinzip von Angebot und Nachfrage zu erklären sowie das Risiko der Saugverwirrung. Da sie ihren Sohn nicht "hungern" lassen möchte bis sich die Milchproduktion einpendelt, bekommt er künstliche Säuglingsmilch nach dem Stillen und schläft dann 4 Stunden. Davor wollte er stündlich gestillt werden... Es wäre nett, wenn du mir zu dem oben genannten Problem die Meinung einer Stillberaterin aufschreiben könntest. Leider scheint sie von mir keinen Rat annehmen zu wollen, obwohl ich mit über 3 Jahren Stillerfahrung und als ebensolange Stammleserin bei dir und bei diversen Mailinglisten zu dem Thema durchaus ein bisschen Wissen einbringen kann :-(. Wahrscheinlich wird es nichts ändern, doch ich brauche für mich das Gefühl, mein Bestes getan zu haben. Ehrlich gesagt komme ich mir ein bisschen wie eine Versagerin vor, da ich sie schon vor der Geburt mit allen möglichen Informationen zum Thema Stillen versorgt habe :-(. Zu unsere Stillsituation schreibe ich ein anderes Mal mehr. Nur soviel: Samira verweigert mit ihren 16 Monaten weiterhin jegliche Beikost, wird immer noch alle 1-2 Stunden gestillt und meldet sich nachts 4-7 mal :-(. Liebe Grüße, Doris


Biggi Welter

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? Liebe Doris, ich habe für mich persönlich (aufgrund entsprechender Erfahrung:-(() die Entscheidung getroffen, im Verwandten- und Freundeskreis nur mehr sehr begrenzt stillberaterin tätig zu sein. Wenn mich jemand fragt ok, dann ist ja auch anzunehmen, dass das entsprechende Interesse und der Wunsch zu stillen da ist, aber sonst ... Du bist mit Sicherheit keine Versagerin, sondern es geht dir wie es vielen von uns geht: der Prophet im eigenen Land gilt nichts. Glaube mir, ich weiß wie es ist, wenn frau zuschauen muss, wie eine gute Freundin oder enge Verwandte einfach alles so macht, dass die Stillbeziehung kaum eine Chance haben kann und das zieht sich dann weiter mit Schlaftraining und anderen Dingen. Frag‘ bei Christine de Souza doch nach der kleinen Broschüre „Über das Stillen und La Leche Liga Deutschland" und schenke sie deiner Schwägerin. Damit hat sie einen ersten Überblick und es ist etwas was sie „schwarz auf weiß" nachlesen kann. Die Broschüre ist recht schön aufgemacht, hat schöne Bilder und bringt die wichtigsten Fakten auf den Punkt (häufiges Anlegen, korrekte Stillposition usw.) Vor allem aber ist es etwas „Neutrales" nicht etwas, was Du persönlich sagst oder was Du „irgendwo aus dem Internet" rauskopiert und ausgedruckt hast. Ansonsten probiere es mit dem folgenden Text: Die wichtigsten Punkte für den Grundstein einer erfolgreichen Stillbeziehung auf die folgenden Schlagworte zusammenfassen: Bald stillen - oft stillen - uneingeschränkt stillen - keine Flüssigkeit oder andere Nahrung dazugeben außer bei medizinisch begründeten Fällen. So kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys. Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Das Dauerstillen kann sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass das Baby durch den Stillmarathon die Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, das die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht. LLLiebe Grüße Biggi


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