Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Mein Sohn 5 1/2 Monate verweigert Milch-Getreide-Brei

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

zur Vita

Frage: Mein Sohn 5 1/2 Monate verweigert Milch-Getreide-Brei

Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Mein Sohn( 5 1/2 Monate) bekommt seit ca. 6 Wochen mittags Gemüse-Fleisch-Brei, den er gut annimmt und verträgt. Nun wollten wir vor 5 Tagen den Abendbrei einführen, unter anderem, weil er nachts bis zu 6x wach wird und Hunger hat. Er wird dann gestillt. Er verweigert den Brei sowohl als Trinkbrei wie auch vom Löffel. Wir haben Reisbrei 2x mit Apfel und dann mit Möhrensaft angeboten. Er weint und dreht den Kopf weg, presst die Lippen aufeinander. Momentan hat er auch Schnupfen. Wir würden nun einige Tage warten und den Abendbrei nochmals anbieten. Sollten wir ein anderes Getreide wählen oder das Getreide nach und nach mit Pre anrühren (wir haben verdünnte Vollmilch verwendet)? Pre nimmt er aus dem Fläschchen. Ich will auf jeden Fall vermeiden, dass das Füttern mit Stress assoziiert wird, andererseits belastet mich das häufige nächtliche Stillen.


Biggi Welter

Biggi Welter

Beitrag melden

Liebe hemma, Ihr Baby ist noch nicht einmal sechs Monate alt und außerdem krank, es braucht noch nicht mehr Beikost und schon gar keine Vollmilch. Generell wird empfohlen, dass mit Kuhmilch und Kuhmilchprodukten gewartet wird, bis das Kind ein Jahr alt ist, es gibt aber auch Meinungen, die sagen, dass es ab zehn Monaten schon kein Problem sei, Milchprodukte einzuführen. Ab dem ersten Geburtstag kann der Milchbrei mit Vollmilch zubereitet werden, die dann auch nicht mehr verdünnt werden muss. Bis dahin sollten Sie entweder Säuglingsmilch verwenden oder aber stillen. Brei sollte prinzipiell immer mit dem Löffel gegeben werden. Brei enthält Kohlenhydrate und für die Verdauung der Kohlenhydrate ist es ganz wichtig, dass die Nahrung eingespeichelt wird. Die Kohlenhydratverdauung beginnt bereits im Mund. Wird der Brei mit einer Breiflasche gegeben, entfällt das Einspeicheln und damit die erste Stufe der Verdauung. Dazu kommt, dass mit der Breiflasche das natürliche Sättigungsgefühl des Kindes leicht übergangen werden kann. Von Durchschlafen spricht man, sobald ein Baby fünf Stunden oder länger in einem Stück schläft. Um welche Tageszeit das ist, spielt keine Rolle für den Begriff „durchschlafen“. Die Fähigkeit längere Zeit am Stück zu schlafen ist unabhängig von der Ernährung. Ein Baby muss eine gewisse Reife erreichen, um längere Zeit schlafen zu können. Wann dieser Zeitpunkt erreicht wird, ist von Kind zu Kind unterschiedlich. Eine Flasche mit künstlicher Säuglingsnahrung (oder ein Abendbrei) verbessern das Schlafverhalten nicht (das wurde in Studien nachgewiesen). Es gibt nicht wenige Kinder, die dann sogar noch weniger schlafen. Es ist ein normaler entwicklungsphysiologischer Verlauf, dass Babys ab dem Alter von vier bis sechs Monaten nachts (wieder) vermehrt aufwachen. Dieses Aufwachen liegt nicht an der Ernährung des Kindes, sondern ist entwicklungsbedingt. Deshalb ist die Einführung von fester Nahrung oder künstlicher Säuglingsnahrung oder eben das Abstillen auch keine Garantie für angenehmere Nächte. Die Kinder beginnen die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Der scheinbare Rückschritt im Schlafverhalten ist eigentlich ein Fortschritt, denn er zeigt, dass die Entwicklung des Kindes voranschreitet. Abgesehen von den umstrittenen Schlaftrainingsprogrammen, die von Stillexperten nahezu einhellig abgelehnt werden, bleibt in dieser Zeit nicht viel, als geduldig zu bleiben und sich die Tage und Nächte so einfach wie möglich zu gestalten. Wenn Sie gerne lesen und ein Buch lesen möchten, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich Ihnen wärmstens `Schlafen und Wachen ein Elternbuch für Kindernächte“ von Dr. William Sears empfehlen, das Sie im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL Stillberaterin bekommen können. LLLiebe Grüße Biggi Welter


Sternschnuppe2004

Beitrag melden

meine tochter ist auch 5 1/2 monate wird gestillt in den letzen tgen kam sie nachts auch sehr oft ich denke das ind em alter ein schub. wenn er den kopf weggdreht will er vll nur milch und kein brei


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

Liebe Frau Welter, mein kleiner Mann ist 7 Monate und verweigert seit 2 Monaten die Flasche. Davor hat er sie immer genommen. Nun ersetzt er schon gut 3 Mahlzeiten mit Beikost und ich möchte gern Abstillen. Ohne Flasche gestaltet es sich schwierig. Wir haben sämtliche Trinklernbecher, Löffel, Schnapsglas, etc. getestet. Sobald Muttermilch oder P ...

Guten Morgen:) Meine Tochter ist am Samstag 1 Jahr alt geworden und möchte von jetzt auf gleich nicht mehr gestillt werden. Sie beißt mich und drückt mich weg. Grundsätzlich ist das für mich völlig in Ordnung. Ich finde es gut, dass sie den Zeitpunkt wählt. Wir lagen bis gestern eine Woche im RSV im Krankenhaus, da hat uns das stillen sehr gehol ...

Guten Abend, Ich habe ein kleines Problemchen und zwar hat mein Sohn (4 Monate) beschlossen, dass er das Fläschchen nicht mehr leiden mag. Ich Stille voll, aber da ich nach einem halben Jahr wieder arbeiten gehe und mein Partner zu Hause bleibt, haben wir von Anfang an drauf geachtet das Fläschchen in regelmäßigen Abständen (ca einmal die Wo ...

Liebe Biggy, mein Baby ist 8 Monate alt. In den ersten zwei Monaten hat es neben der Brust auch das Fläschchen mit meiner abgepumpten Milch genommen. Seitdem lehnt es jede Art von Flasche und Schnuller ab. Beikost schmeckt ihm teilweise aber nur in geringen Mengen. Ich muss in den kommenden Wochen wieder zu arbeiten beginnen und würde sehr gern ...

Hallo Biggi, mein Sohn ist 9 Monate alt und ist ein sehr schlechter Esser. Brei lehnt er komplett ab. Fingerfood isst er homöopathische Mengen hier und da wird geknabbert im Bauch landet nicht viel. Ich stille ihn ca. alle 3-4 Stunden. Er meldet sich aber auch nicht wirklich viel zum Stillen. Unterwegs klappt es kaum, da er immer abgelenkt ist. ...

Hallo und guten Tag, mein Sohn ist 10,5 Monate alt und wird gestillt. Daneben ist er meist feste Kost am Familientisch mit. ich würde gerne, zumindest erstmal tagsüber , abstillen und auf Pre umsteigen. Leider verweigert er die Milch🙁 ich bin unsicher wie oft ich es probieren sollte, oder ob ich zu schnell nachgebe. Nachts würde ich vorerst ...

Hallo Biggi, Meine Tochter ist 11,5 Monate alt und verweigert seit einigen Tagen die linke Brust. Sie reißt sofort den Kopf weg und fängt hysterisch an zu schreien, wenn ich sie andocken möchte, an der Rechten trinkt sie ohne Probleme. Auch wenn ich sie auf ihre linke Seite lege und ihr die linke Brust anbiete, nimmt sie diese nicht an. Kann ...

Liebe Biggi,  meine Tochter (4monate) streikt bei der linken Brust. An dieser Seite wird nicht entspannt getrunken. Beim anlegen wird gemeckert und nach kurzem trinken wird meistens auch protestiert. Ich gebe ihr dann oft die rechte Brust, hier ist sie immer sehr entspannt.  leider zieht sich das Problem jetzt schon 2 Monate hin, mal ist es et ...

Liebe Biggi, herzlichen Dank für deine schnelle Antwort beim letzten Mal. Nun muss ich mich nochmal mit einem neuen Problem melden.  Meine Kleine ist bald 12 Monate alt. Ein absolutes Stillkind. Leider muss ich demnächst abstillen, da ich bald Medikamente einnehmen sollte. Tagsüber isst sie mittlerweile einigermaßen gut, besteht aber auf ihr ...

Hallo Frau Welter, Schon von Geburt an, mit nur wenigen Tagen Ausnahme, bekommt meine Tochter sowohl die Brust als auch Pre Nahrung (auf Anraten der Hebamme da zu wenig Milch vorhanden trotz abpumpen und häufigem anlegen).  Das Thema Trinken war schon immer problematisch, es gab immer wieder Phasen in denen sie kein Fläschchen oder keine Bru ...