Notna88
Liebe Biggi, herzlichen Dank für deine schnelle Antwort beim letzten Mal. Nun muss ich mich nochmal mit einem neuen Problem melden. Meine Kleine ist bald 12 Monate alt. Ein absolutes Stillkind. Leider muss ich demnächst abstillen, da ich bald Medikamente einnehmen sollte. Tagsüber isst sie mittlerweile einigermaßen gut, besteht aber auf ihre 1-2 Stillmahlzeiten. Nachts trinkt sie alle 2 Stunden, was ich unabhängig von meiner Medikamenteneinnahme als ziemlich viel empfinde. Dennoch war das bisher unser "einfachster" Weg, da sie so schnell weitergeschlafen hat und wir auch (Familienbett). Und sie trinkt auch wirklich und nuckelt nicht nur, daher kommt es mir so vor als ob sie die Nahrung nachts noch wirklich braucht. Alles an künstlichen Saugern wird konsequent abgelehnt, auch Schnuller zur Beruhigung. Sobald ich Premilch anrühre, dreht sie sich weg. Sie würgt davon. Auch aus dem Becher oder wenn der Papa übernimmt, es wird alles abgelehnt. Nachts gibt es sofort extremes Geschrei, wenn ich sie anders zu beruhigen versuche. Ich möchte so gerne sanft und über ca. 4 Wochen abstillen, es ist jedoch jetzt schon jeder einzelne Versuch Horror und setzt mich unter emotionalen Stress. Tipps aus meinem Umfeld für ein paar Tage/Nächte zu verschwinden "dann nimmt früher oder später jedes Kind die Flasche"..., kommen für mich überhaupt nicht in Frage, das ist mir viel zu hart. Ich möchte ihr nicht die Brust und die Mama entziehen. Es muss doch eine liebevollere Lösung geben. Meine Fragen sind: - Ist alle zwei Stunden stillen mit bald 12 Monaten normal? - Braucht ein Kind in dem Alter noch Muttermilch oder irgendeinen Ersatz? Vor allem wenn sie nachts noch so oft trinkt. - Muss es die ungeliebte Premilch sein oder könnte es auch Hafermilch o.ä. sein? - Sollte ich sie überhaupt noch an die Flasche (mit großer Mühe) gewöhnen? Ich bin echt etwas verzweifelt und auch traurig, dass das jetzt von mir initiiert werden muss und mache mir Sorgen, dass sie wirklich sehr darunter leiden wird. Vielleicht kannst du mir ja meine Fragen beantworten. Ganz arg lieben Dank an dich und viele liebe Grüße Antonia
Liebe Antonia, der immer wieder verbreitete Gedanke, dass ein Baby ab sechs Monaten (oder einer anderen Altersgrenze) nachts nicht mehr aufwachen darf und nachts keine Nahrung mehr braucht entspringt in keinster Weise dem natürlichen Verhalten und den Bedürfnissen eines Babys oder Kleinkindes, sondern er entstammt dem (verständlichen) Wunsch der Erwachsenen, die gerne ihre Nachtruhe hätten. Eine Studie von Jelliffe und Jelliffe ergab, dass Babys im Alter von 10 Monaten mindestens 25 % ihrer Muttermilchaufnahme nachts zu sich nehmen. Es gibt Kinder, die nachts keine Nahrung mehr brauchen, aber es gibt eben auch sehr viele Kinder, die auch mit einem Jahr noch nicht so weit sind. So wie manche Kinder bereits mit elf Monaten laufen und andere damit erst mit 16 Monaten beginnen, so entwickeln sich auch alle anderen Dinge bei jedem Kind individuell verschieden und diese Entwicklung lässt sich begleiten, aber nicht beschleunigen. Es gibt kein Patentrezept, um ein Kind zu längeren Schlafphasen zu bringen. Hätte ich eines, das das Kind achtet, würde ich ein Buch darüber schreiben und damit einen Bestseller landen, an dem sich gut verdienen ließe. In einem amerikanischen Buch über die Entwicklung von Kindern (Aldrich: "Babys are Human Beeings"') habe ich einmal den wichtigen Satz gefunden "Damit Kinder sich gut entwickeln können, sind liebevolle Fürsorge und ein beständiges, direktes Eingehen auf ihre Bedürfnisse so ausgesprochen wichtig". Das steht zwar manchmal im Widerspruch zu unserem "modernen, westlichen" Lebensstil, aber es zahlt sich langfristig aus. Du schreibst, dass dir wegen einer Medikamenteneinnahme zum Abstillen geraten wird, möchtest DU denn abstillen? Wenn nicht, würde ich würde mir unbedingt eine zweite Arztmeinung einholen und schauen, ob es eine stillverträgliche Alternative gibt. Leider wird Medikamentenrisiko häufig überbewertet und die Konsequenzen, die ein plötzliches Abstillen für das Kind mit sich bringen, werden häufig unterschätzt. Tatsächlich kommt es selten zu Symptomen einer gesundheitsschädigenden Wirkung von Medikamenten über die Muttermilch. Die Risikoinformationen in Beipackzetteln und Einschätzungen in Arzneibüchern sind irreführend und geben keine Hilfestellung bei der Wahl einer adäquaten Therapie. Für die meisten Erkrankungen stehen Medikamente zur Verfügung, die mit dem Stillen zu vereinbaren sind. Nicht jedem Arzt ist bewusst, dass im Beipackzettel oder in der "Roten Liste" in der Regel steht, dass ein Medikament in der Stillzeit nicht gegeben werden darf, obwohl es doch möglich ist. Darum kann und sollte sich dein behandelnder Arzt bei der Embryotox in Berlin gezielt beraten lassen!! Es ist dein gutes Recht, das auch von ihm abzufordern... Das Berliner Pharmakovigilanz und Beratungszentrum für Embryonaltoxikologie ("Embryotox") berät Ärzte und andere Fachleute bei Fragen zur Vereinbarkeit von Medikamenten und Stillzeit (und natürlich auch Schwangerschaft). Es ist unter der Telefonnr. 030 450-525700 erreichbar, per mail unter mail@embryotox.de, oder online unter www.embryotox.de bzw. http://www.bbges.de/content/index024a.html. Natürlich kannst du auch abstillen und ab dem ersten Geburtstag braucht dein Kind auch keine Flasche mehr und kann aus einem Becher trinken. Hast du denn einmal versucht, Vollmilch aus dem Becher zu geben? Nimmt dein Kind Joghurt und Käse? Liebe Grüße, ich freue mich auf deine Antwort. Biggi
Notna88
Liebe Biggi, ich bin dir SO dankbar für deine schnelle Antwort. Das zeigt mir, dass mein Gefühl richtig ist. 6 Mal in der Nacht stillen ist anstrengend, aber ich würde es gut noch ein Weilchen aushalten, weil sie mir so sehr zeigt, dass sie es noch braucht. Also kann ich deine Frage mit nein beantworten. Ich möchte eigentlich noch nicht abstillen. Mein Arzt hat das Dilemma in dem ich stecke verstanden und mir auch zur Zweitmeinung geraten, welche ich bald in Anspruch nehmen werde. Es gibt stillverträgliche Medikamente, jedoch sind die Nebenwirkungen furchtbar und ich hätte dadurch oft grippeähnliche Symptome, welche ich ebenfalls mit kleinem Kind als unvereinbar sehe. Das Medikament, welches ich vor der Schwangerschaft genommen habe wird im Moment untersucht. Leider gibt es zur Zeit nur Ergebnisse zweier Frauen, welche jedoch aufgezeigt haben, dass der Übergang in die Muttermilch extrem gering ist (0,019 % und 0,007 % der mütterlichen Dosis). Mit diesen Ergebnissen werde ich mich in dem Fall mal bei der Embryotox informieren. Du meintest mein Arzt soll dort anrufen, sie beraten dort also wahrscheinlich nur Ärzte? Ich werde deinen Tipp in jedem Fall weitergeben und verfolgen. Bei Vollmilch aus dem Becher würgt sie leider ebenfalls. Joghurt mit viel Banane und Obst isst sie. Zwar nicht viel, aber immerhin. Käse mag sie auch nicht. Nochmals vielen herzlichen Dank dir liebe Biggi, dass du dich so meiner Frage angenommen hast. Du hast mir sehr geholfen. Liebe Grüße Antonia
Liebe Antonia, ich danke dir für deine lieben Zeilen, sie freuen mich sehr! Leider werden tatsächlich nur Ärzte beraten, aber frag doch mal im Nebenforum bei Dr. Paulus nach, er ist der Experte: https://www.rund-ums-baby.de/experten-forum/medikamente-in-der-schwangerschaft Ich bin sicher, dass er dir helfen kann. Und wenn ein Kind trotz Abstillen keine Milch möchte, ist das auch kein Beinbruch! Nach dem ersten Geburtstag benötigt ein ungestilltes Kind etwa 350 ml Milch (oder etwas mehr als einen kleinen Joghurt) und 20 g Käse, um seinen Milchbedarf zu decken. Das heißt, dass ein Kind keineswegs zwingend Milch trinken muss und es ist sogar möglich, dass sich der Mensch nach dem Abstillen ganz milchfrei ernährt. Der Mensch ist ja ohnehin das einzige Säugelebewesen, das nach dem Abstillen noch weiter Milch einer anderen Art auf seinem Speiseplan stehen hat und auch beim Menschen gibt es eine ganze Reihe von Kulturen, die milchfrei und dennoch gesund leben. Es gibt eine ganze Menge an kalziumreichen Nahrungsmitteln, mit denen sich der Kalziumbedarf decken lässt. Eine Tasse (227 g) gekochter Chinakohl ist eine alternative Möglichkeit zur Kalziumversorgung und bietet 86 % des Kalziumgehaltes einer Tasse (240 ml) Milch. Eine halbe Tasse (113 g) Sesamkörner die zu Backwaren und Pfannkuchenteig hinzugefügt oder über Salat oder Getreide gestreut werden können enthält doppelt so viel Kalzium wie eine Tasse (240 ml) Milch. Weitere Kalziumlieferanten sind Melasse, mit Kalzium angereicherter Tofu, Spinat, Broccoli, Zwiebelkraut, Winterkohl, Leber, Mandeln und Paranüsse sowie Dosensardinen und Lachs (die allerdings beide mitsamt der weichen Gräten gegessen werden). Ich hoffe, dass Dr. Paulus dich schnell beruhigen kann! Lieben Gruß Biggi
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