Liebe Biggi,
eigentlich klappt das Stillen bei uns super, aber letzte Woche hat meine Große (2 Jahre) eine Magen-Darm-Grippe aus der KiTa mitgebracht.
Wir lagen am Wochenende alle flach und ich konnte wirklich fast nicht stillen, weil ich nicht mal Wasser bei mir behalten habe. (Gibt es da eigentlich einen Trick? Was kann ich beim nächsten Mal tun, damit ich nich doch das Stillen unterbrechen muss?)
Jedenfalls habe ich nochmal 3 oder 4kg (meine Waage ist nicht so genau) verloren und bin damit nicht nur fünf kg unter meinem Ausgangsgewicht (die Kleine ist erst vier Monate alt) sondern auch auf meinem niedrigsten Gewicht seit Jahren (genauso wenig wie bei meiner Großen nach 9 Monaten Stillzeit).
Was mach ich jetzt? Ich kann doch gar nicht so viel essen? Klar, ich kann jetzt mein Gewicht halten, aber bei der nächsten Krankheit kommt bestimmt wieder so ein Gewichtsrutsch (ich hätte nie geglaubt, dass ich mich mal über sowas ärgere!). Ab wann wird es denn kritisch für meine Kleine?
Vielen Dank für Deine Antwort.
Gruß,
Ulli
Mitglied inaktiv - 14.02.2002, 14:06
Antwort auf:
Magen-Darm-Grippe ...
?
Liebe Uli,
auch wenn Du jetzt durch die Magen-Darm-Grippe abgenommen hast, so ist dies wohl kaum wirklich gefährlich für dich und dein Kind. Erstens steht wohl kaum zu erwarten, dass Du bis an die Grenze der echten Unterernährung kommst und zweitens ist der Gewichtsverlust der letzten Tage größtenteils auf Flüssigkeitsverlust zurückzuführen und wird sich bald wieder ausgleichen.
Du musst dir keine Sorgen um die Qualität deiner Milch machen. Es gibt keine zu dünne oder zu wenig nahrhafte Muttermilch.
Obwohl sich Frauen in verschiedenen Ländern und unterschiedlichen Kulturen sehr unterschiedlich ernähren gibt es so gut wie keine Unterschiede in der Zusammensetzung der Muttermilch. Es ist sehr schwierig bis unmöglich, die Milchzusammensetzung deutlich über die Ernährung zu beeinflussen. Dies mag ein Schachzug der Natur sein, um das Überleben des Babys zu sichern.
Ernährt sich eine Mutter nicht gut, so geht dies zunächst nicht zu Lasten der Qualität der Muttermilch, sondern zu Lasten der Mutter. Erst wenn die Reserven der Mutter erschöpft sind (zum Beispiel bei schwer unterernährten Frauen in Hungergebieten), kommt es zu Veränderungen der Muttermilch, die jedoch weniger die Qualität als die Quantität betreffen. Doch so weit kommt es bei uns normalerweise nicht, denn selbst eine nicht so optimale Ernährung ist in der Regel doch ausreichend und ich gehe nun einmal nicht davon aus, dass Du kurz vor dem Hungertod stehst, selbst wenn Du in der letzten Zeit deutlich abgenommen hast.
Du musst jetzt ja auch nicht ununterbrochen Nahrung in dich hineinzwingen, aber bewusst essen und zwar in die andere Richtung als viele Menschen, die versuchen, ihr Gewicht zu verringern oder nicht weiter ansteigen zu lassen.
Wenn sich dir dein Magen bei dem Gedanken daran nicht mehr umdreht, dann gönne dir und deinen Nerven ruhig Kalorienbomben. Sahnequark statt Magerquark, einen schönen Eisbecher mit Sahne und lass dir vielleicht von deinem Partner kleine Zwischenmahlzeiten fertig machen, die Du mit einer Hand essen kannst. Wenn ein Teller mit Häppchen (Käsewürfel, Obst, Brot, Kräcker ...) fertig im Kühlschrank steht, kannst Du zum Beispiel die Zeit während des Stillens nutzen, um etwas zu essen und zu trinken.
Erhol dich jetzt mal von der Magen-Darm-Grippe und schau dann gut auf dich.
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 15.02.2002