Guten Morgen, habe gut 4 Tage unter einer heftigen Magen-Darm-Grippe gelitten und konnte außer Tee und Zwieback fast gar nichts bei mir behalten... Ich habe leider das Gefühl, dass ich kaum Milch mehr habe bzw. gar keine. Ich stille unsere 9 Monate alte Tochter nur noch nachts nach Bedarf (1x)und morgens und ev. nachmittags. Jetzt schimpft sie immer danach und hat auch gar kein "Milchmäulchen"... Ich biete ihr danach dann immer ein kleines Fläschchen an, da sie zur Zeit eh so schlecht ißt. Kann ich die Milchbildung wieder ankurbeln und wie? (Stilltee geht nicht, da sie die Milch dann überhaupt nicht mag.)
Abgesehen davon hat sie mich mit ihren Zähnchen in die eine Brust richtig doll gezwackt, so dass ich eine kleine wunde Stelle habe, die immer wieder aufreißt. Haben Sie hierfür auch noch einen Tipp? Viele lieben Dank!
Mitglied inaktiv - 02.11.2006, 07:58
Antwort auf:
Kaum Milch nach Magen-Darm-Grippe?
Liebe Hetti,
Ihre Milch ist nicht plötzlich vollständig weg, es ist vielmehr so, dass eine Frau manchmal so angespannt oder seelisch aufgewühlt sein kann, dass der Milchspendereflex blockiert wird und die Milch deshalb nicht fließt.
Deshalb ist es jetzt ganz wichtig, dass SIE SICH alle Ruhe und Entspannung gönnen, die Sie bekommen können. Wenn möglich, legen Sie sich mit Ihrer Tochter ins Bett und kümmern Sie sich um nichts anderes, als um Ihr Kind, sich selbst und das Stillen. Ruhen Sie sich aus, gönnen Sie sich etwas Gutes (z.B. ein gemütliches Wannenbad mit einer schönen Tasse Tee und Musik, die Ihnen gefällt).
Falls Sie einen Geburtsvorbereitungskurs besucht haben setzen Sie die Entspannungsübungen, die Sie dort gelernt haben gezielt vor dem Anlegen ein. Denken Sie an etwas Schönes und Beruhigendes, zum Beispiel an einen Spaziergang an einem kleinen, plätschernden Bach oder am Meer.
Versuchen Sie alle Störungen auszuschalten. Sie sollten z.B. das Telefon aushängen, und alles was Sie brauchen könnten bei der Hand haben. Dazu können ein Glas Wasser oder Saft, ein gesunder Imbiss oder etwas zu lesen gehören. Lassen Sie sich von Ihrem Partner verwöhnen.
Zusätzlich könnten Sie auch noch abpumpen, um die Milchmenge wieder zu steigern. Gut wäre es auch, wenn Ihr Baby die zusätzliche Milch nicht aus der Flasche bekommt, um eine Saugverwirrung zu vermeiden.
Um die Heilung der wunden Brustwarze zu beschleunigen, haben sich die folgenden Tipps bewährt:
o vor dem Stillen etwas Milch ausstreichen, um den Milchspendereflex auszulösen, bevor das Baby an die Brust anlegt wird.
o an der weniger wunden Seite zuerst anlegen
o nach dem Stillen etwas Muttermilch ausstreichen und auf den Brustwarzen trocknen lassen (dies wird nicht empfohlen, wenn das Wundsein durch eine Soorinfektion verursacht wird, da Soor auf Milch gute Wachstumsbedingungen findet).
o ausreichend hochgereinigtes Lanolin (unter den Handelsnamen Lansinoh, Purelan oder Lanosin erhätltich) auf die Brustwarze auftragen, um sie zwischen den Stillmahlzeiten feucht zu halten (aber nicht zu viel Lanolin verwenden, sonst wird die Brustwarze glitschig und das Baby kann beim Stillen abrutschen). Es hat sich herausgestellt, dass dadurch der Heilungsprozess bei wunden, offenen und blutenden Brustwarzen beschleunigt wird, wenn diese durch schlechte Stillhaltung, falsche Anlegetechnik oder Saugprobleme entstanden sind.
o zwischen den Stillmahlzeiten Brustwarzenschoner mit großen Öffnungen und Löchern zur Luftzirkulation im Büstenhalter tragen, um die Brustwarzen zu schützen. Es können auch mehrere Einmalstilleinlagen aufeinandergeschichtet und in der Mitte ein Loch, das als Aussparung für die Brustwarze dient, hineingeschnitten werden.
Außerdem ist es sinnvoll, dass Sie Ihr Kind so anlegen, dass die Wunde genau in seinen Mundwinkel zu liegen kommt, dann kommt nicht so viel Spannung drauf und sie wird weniger belastet.
Ich hoffe, es klappt bald wieder besser.
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 02.11.2006