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Kind will keine Beikost - was nun?

Frage: Kind will keine Beikost - was nun?

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Hallo, Biggi und mitlesende Muetter, mein Kleiner ist jetzt 7,5 Monate und wurde 6 Monate vollgestillt. Danach begannen wir mit Moehren, spaeter auch Kartoffeln, Pastinaken u.a. (ein neues Lebensmitteln pro Woche). Leider sind wir weit davon entfernt, dass er nennenswerte Mengen von irgendetwas isst. Hirsebrei mit Obstmus nimmt er *etwas* lieber als Gemuese, d.h. er isst davon 5 Loeffelchen statt 3-4. Alles, was wir ihm anbieten, probiert er mit Interesse, schluckt auch gut, aber ganz schnell hat er wieder genug davon, presst die Lippen zusammen, verzieht das Gesicht. Hat er Hunger, windet er sich wie ein Aal, um an meine Brust zu kommen (fuettert Papa, weint er an dieser Stelle), hat er keinen Hunger, moechte er mit dem Brei spielen. Ich habe auch schon probiert, ihm zwischendurch die Brust zu geben, um "als Nachtisch" noch ein wenig Brei anzubieten, aber dann laechelt er mich nur an und presst den Mund zu. :-> Zaehne hat er keine, Knabbern scheint fuer ihn uninteressant (habe ihm Reiswaffeln angeboten). So langsam frage ich mich, ob ich was falsch mache?! sollte ich weniger nachgiebig sein? Oder im Gegenteil nachgiebiger? Liegt es daran, dass wir keinen festen Rhythmus haben (den hatte er beim Stillen auch nie), sollte ich den Brei immer Punkt 19h anbieten? Kann ich auch schon vormittags Brei anbieten, obwohl die Abendmahlzeit bei weitem noch nicht "ersetzt" ist? Oder sollte ich eine andere Fuetterungsmethode als den Loeffel waehlen? (Dachte an Breisauger, Schnabeltasse...). So langsam wird´s mir doch wichtiger, dass er nicht nur MuMi nimmt, denn ich will wieder arbeiten, und mit Glaeschen waere man viel flexibler (ich pumpe teilweise auch ab, aber dann muss die MuMi immer noch "auf Lager sein" sowie sachgerecht transportiert und erwaermt werden :-( ) Bin fuer jeden Tipp dankbar, langsam bekomme ich ein Problem mit dem Thema (obwohl ich mir einbilde, dass ich dem Kleinen gegenueber recht gelassen bin, habe ihm noch nie was "reingeschoben", wenn er es deutlich ablehnte).


Biggi Welter

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? Liebe Harmony, hier hilft nur Geduld. Bitte niemals Brei mit der Flasche geben. Brei sollte IMMER mit dem Löffel gegeben werden. Brei enthält Kohlenhydrate und für die Verdauung der Kohlenhydrate ist es ganz wichtig, dass die Nahrung eingespeichelt wird. Die Kohlenhydratverdauung beginnt bereits im Mund. Wird der Brei mit einer Breiflasche gegeben, entfällt das Einspeicheln und damit die erste Stufe der Verdauung. Dazu kommt, dass mit der Breiflasche das natürliche Sättigungsgefühl des Kindes leicht übergangen werden kann. Dein Kind darf essen, aber es muss nicht essen und je weniger Aufhebens und Druck Du jetzt ums Essen machst um so besser. Vielleicht liest Du einmal das gerade neu in Deutsch erschienene Buch „Mein Kind will nicht essen" von Dr. Carlos Gonzales. Das Buch ist im Buchhandel (ISBN 3-932022-12-2) bei der La Leche Liga oder auch im Stillshop hier auf der Seite erhältlich. Dr. Gonzales hat eine Aufstellung gemacht, wie viel Muttermilch (MM) ein Baby im Alter zwischen neun und zwölf Monaten benötigt, um den empfohlenen Bedarf an verschiedenen Nährstoffen zu decken: Energie: 830 kcal = 1185 ml MM Eiweiss: 9,6 g = 910 ml MM Vitamin A: 350 µg = 700 ml MM Vitamin B: 0,4 µg = 412 ml MM Vitamin C: 25 mg = 625 ml MM Diese Angaben zeigen, dass Muttermilch den Bedarf des Kindes an vielen Nährstoffen lange zu decken vermag und nicht unbedingt Eile geboten ist, das Kind zum Essen zu zwingen. Ich denke auch, dass es ganz wichtig ist, dass ihr das Thema „Essen" nicht zum zentralen Punkt in eurem Leben werden lasst. Auch wenn es schwerfällt: Je entspannter ihr dem Essverhalten eures Kindes gegenüberstehen könnt, um so besser. Hast Du es schon einmal mit fingergerechter Nahrung zum Selberessen probiert? Es gibt Kinder, die sehr wohl essen würden, aber absolut keinen Brei wollen. Viele Kinder hassen es auch gefüttert zu werden und wollen selbst essen. Dagegen ist ja auch nichts einzuwenden, denn schließlich lässt sich sehr viel an fingergerechter Nahrung anbieten und außerdem hat es den Vorteil, dass diese Kinder in aller Regel sehr bald sehr gut selbst mit Besteck umgehen können und so problemlos am Familientisch mitessen können. Probier es doch einmal mit fingergerechter Nahrung und lass dein Kind selbst essen. Es gibt eine ganze Menge, was als fingergerechte Nahrung angeboten werden kann. Banane zum Beispiel kann ein Kind gut in die Hand nehmen, sie ist weich und es kann sie alleine essen. Auch ein Stück von einer gekochten Kartoffel geht gut. Gekochte Erbsen können einzeln aufgepickt werden (ist gleichzeitig eine gute Übung für die Feinmotorik), alle Gemüse- und Obstarten, die einigermaßen weich sind und dann in kleine Stücke geschnitten werden, können gegeben werden. Auch Brot kann ab acht Monaten angeboten werden. Versuch das einmal und setze auch auf das Nachahmungsbedürfnis der Kinder. Zusammen mit ein paar anderen Kindern oder auch Erwachsenen macht Essen mehr Spaß. LLLiebe Grüße Biggi


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