LeLa258
Schönen guten Abend, meine Tochter ist 7 Wochen alt und wird voll gestillt. Gerade abends kämpft sie unheimlich mit der Milch nach dem Stillen. Ständig kommt sie wieder hoch, sie spuckt viel wieder aus und stößt ständig auf. Ich achte immer sehr darauf, dass sie nach dem Stillen ihr Bäuerchen macht und trotzdem kämpft sie noch mindestens 2 Stunden und weint viel. Hinlegen ist dann natürlich sehr unangenehm für sie und wir haben sie dann viel auf dem Arm. Ihr Bettchen haben wir im Kopfbereich etwas erhöht. Haben Sie sonst einen Tipp wie wir ihr helfen können? Wie sind für jeden Tipp dankbar. Herzlichen Dank, LeLa
Liebe LeLa, Babys sind an zwei Stellen undicht oben und unten : ). Wenn ein Kind beim Aufstoßen etwas Milch mit hoch bringt, dann liegt das meist daran, dass es beim Trinken Luft geschluckt hat und sich im Magen unter der Milch eine Luftblase gebildet hat. Sobald die Luft aus dieser „Blase“ ihren Weg nach oben findet, nimmt sie einen Teil der Milch mit, die über ihr lag. Manchmal trinkt ein Baby auch mehr, als sein kleiner Magen verkraften kann, auch dann kann ein Teil der Milch wieder hochkommen. Es ist ziemlich typisch, dass Babys in diesem Alter mit dem Spucken beginnen, da können sie nämlich oft schon schnell und effektiv trinken ;-). Das ist nicht besorgniserregend. Das Spucken von Babys ist ohnehin in den meisten Fällen ein Wäscheproblem und kein medizinisches Problem. Solange das Kind gut zunimmt und gedeiht, besteht normalerweise kein Anlass zur Sorge. Problematisch wäre immer wieder (immer häufiger) auftretendes schwallweises Spucken in hohem Bogen, verbunden mit zu geringer Gewichtszunahme oder sogar einer Gewichtsabnahme. Das Spucken sieht auch für die Erwachsenen sehr viel unangenehmer aus, als es für das Baby ist. Nach einiger Zeit verliert sich das Spucken bei den meisten Babys und die Waschmaschine kann wieder weniger in Anspruch genommen werden. Meist wird es etwa mit drei Monaten besser, eine Garantie gibt es jedoch nicht. Dein Baby sollte (ausgehende vom niedrigsten Gewicht) durchschnittlich pro Woche mindestens 150 g zunehmen. Haben Babys Spuckprobleme, wird empfohlen, sie während und nach den Mahlzeiten aufrecht zu halten, sie häufig aufstoßen zu lassen und sie häufig, aber für kürzere Zeit anzulegen. Manchmal liegt das Spucken wirklich daran, dass die Babys zu hastig trinken. Wichtig ist, dass Du auf absolut korrektes Anlegen und Ansaugen achtest, damit dein Baby möglichst wenig Luft schluckt und dass Du selbst es schaffst möglichst die Ruhe zu bewahren. Je unruhiger die Mutter, umso unruhiger sind auch die Babys. LLLiebe Grüße Biggi
LeLa258
Hallo, vielen lieben Dank für die schnelle Antwort. Habe noch eine Rückfrage: Meine Hebamme sagte mir damals, dass ich darauf achten soll, dass unsere Kleine auf jeder Seite 10 Min trinkt. Nicht mehr und nicht weniger. Da sie nun viel spuckt und auch nicht wenig, lasse ich sie oft nur so lange Trinken bis sie von selbst aufhört. Manchmal sind das dann allerdings nur 8 Min auf der 1. Seite und manchmal nur 5 Min auf der 2. Seite. Ich habe allerdings einen sehr starken Milchspendereflex, es spritzt oft nur so raus und ist so viel, dass es aus den Mundwinkeln unserer Kleinen wieder raus läuft. Dadurch dass es so viel ist, setzt sie oft ab und macht eine Pause, sodass sie beim neu Ansetzen vermutlich jedesmal wieder Luft zieht. Unsere Kleine hat zwischen dem Stillen eine Pause von 4 Stunden. (ohne es Herauszuzögern z.B. mit einem Schnulli) Herauszögern machen wir auch überhaupt nicht mehr, da dann der Busen natürlich noch praller und voller wäre. Würde ich sie früher anlegen, trinkt sie max. 2 Min. Das bringt also auch nichts und ich bin natürlich auch ehrlich und geniesse die großen Stillabstände. Alles in Allem habe ich nur Angst, dass sie zu wenig Milch bekommt, wenn ich nicht voll 10 min auf jeder Seite stille. Habe aber das Gefühl, dass Sie dadurch weniger spuckt, weil sie nicht So voll ist. Würde mich über Ihre Meinung freuen! Danke und herzliche Grüße
Liebe LeLa, die Empfehlung, dem Baby immer beide Seiten anzubieten ist vor allem in der allerersten Zeit wichtig, wenn die Milchbildung in Gang kommen und sich die Stillbeziehung einspielen muss. Sobald sich die Stillbeziehung eingespielt hat und das Kind gut gedeiht, können Sie sich von Ihrem Baby leiten lassen und wenn Ihr Kind mit einer Seite satt und zufrieden ist und gut gedeiht, dann müssen Sie ihm die zweite Seite nicht „aufdrängen". Es gibt keine feste, unumstößliche Regel, die sagt „Es müssen immer und unter allen Umständen beide Seite gegeben werden" und es gibt auch keine fixe Vorschrift „es muss mit der Seite begonnen werden, an der das letzte Mal zuletzt getrunken wurde". Es muss auch nicht 10Minuten angelegt werden, wenn Ihr Baby länger oder auch kürzer trinkt, ist das völlig okay. Wichtig ist, dass das Baby gedeiht und sich gut entwickelt und ihr beide euch wohl fühlt. Viele Frauen tasten einfach und geben die Brust, die sich voller anfühlt. Alle Stillexperten sind sich schon seit sehr langer Zeit einig: bei einem gesunden, voll ausgetragenen und gut gedeihenden Baby ist Stillen nach Bedarf das Optimale. So wird sichergestellt, dass das Kind die Nahrung, die es braucht, immer dann bekommt wann es sie braucht. Eine Ausnahme stellen schlecht zunehmende Kinder oder kranke Kinder dar, da kann es sein, dass die Mutter regulierend eingreifen muss und das Baby eventuell zum Stillen wecken muss. Im Durchschnitt will ein kleines Baby wie Ihre Tochter in unregelmäßigen Abständen zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Solange das Kind gut gedeiht, können Sie es auch unbesorgt Ihrer Tochter überlassen, wie lange oder kurz sie an der Brust trinkt. LLLiebe Grüße Biggi
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