Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Kein Vorwärtskommen bei Beikost

Biggi Welter

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Frage: Kein Vorwärtskommen bei Beikost

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Hallo Biggi! Unsere Zwillinge waren Ende Dez. 8 Monate alt (korr. 7 Mon.) und irgendwie schaffe ich es nicht, mit der Beikost voranzukommen. Bis 5,5 Mon. (Sohn) bzw. 6,5 Mon. (Tochter) habe ich die beiden voll gestillt und dann schrittweise begonnen, die Mittagsmahlzeit zu ersetzen. Heute sind wir bei dem Stand dass die beiden gemeinsam 1 Gläschen Gemüse-Fleisch-Brei essen, zur Zeit oft nicht mal das, hinterher stille ich deshalb immer noch. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass sie das Essen überhaupt nicht interessiert. Nicht dass es Ihnen nicht schmeckt, aber den Hunger heben sie sich immer fürs Stillen hinterher auf, scheint mir, weil das tun sie dann ausreichend. (Gewichtszunahme ist übrigens ok, ca. 500g/Monat.) Ganz gerne sitzen sie mit uns am Tisch und kauen an einer Brotrinde oder einem Stück Semmerl, aber davon wird man ja auch nicht satt. Ich habe schon den Verdacht, dass die beiden in der Nacht einfach zu oft stillen, nämlich ca. 3-5 volle Mahlzeiten, nicht nur nuckeln, und deswegen am Tag einfach weniger Hunger haben. Wie gesagt selber essen ist interessant, aber was kann ich ihnen denn geben an Finger-Food (habe Angst dass sie sich verschlucken könnten)? Ist es sinnvoll die Brust nach den Breimahlzeiten zu "verweigern" und wenn die Kinder wieder Hunger zeigen wieder mit dem Breiteller anzurücken und weiterzulöffeln? Was kann ich tun, damit sie mehr essen? Zwingen will ich sie auf keinen Fall, aber irgendwann muss es doch wieder mal vorwärtsgehen, was die Essengmenge angeht, oder? Dasselbe ist übrigens mit Obstbrei oder Milchbrei - ein paar Löfferl, gerne, aber sattessen-nein, danke! Über einen Rat oder Zuspruch wäre ich sehr dankbar! Liebe Grüße aus Österreich, Petra+2


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? Liebe Petra, Geduld ist eine wichtige Elterntugend und gerade wenn es um das Thema Essen geht ganz besonders wichtig. Es hat keinen Sinn, ein Kind zum Essen zwingen zu wollen. Sobald es hier zu einem „Kampf" kommt, gibt es letztlich fast immer nur Verlierer und im ungünstigsten Fall wird der Grundstein zu einer Essstörung gelegt. Denk auch daran, dass es BEI-Kost heißt und nicht ANSTATT-Kost. Muttermilch sollte im gesamten ersten Jahr die Hauptnahrungsquelle sein und es ist vollkommen in Ordnung, wenn deine Kinder zur Zeit das Essen noch eher als ein „Kosten" statt einer vollständigen Mahlzeit ansehen. Je weniger Druck Du ausübst, um so besser wird es gehen und Du siehst doch, dass deine beiden gut gedeihen. Es gibt eine ganze Menge, was als fingergerechte Nahrung angeboten werden kann. Banane zum Beispiel kann ein Kind gut in die Hand nehmen, sie ist weich und es kann sie alleine essen. Auch ein Stück von einer gekochten Kartoffel geht gut. Gekochte Erbsen können einzeln aufgepickt werden (ist gleichzeitig eine gute Übung für die Feinmotorik), alle Gemüse- und Obstarten, die einigermaßen weich sind und dann in kleine Stücke geschnitten werden, können gegeben werden. Auch Brot kann ab acht Monaten angeboten werden. Stillkinder verfügen über einen guten Würgereflex, falls tatsächlich mal was in den „falschen Hals" geraten sollte und am Anfang ist es ganz normal, dass die Kleinen mehr matschen als essen. Selbstverständlich sollte das Kind niemals beim Essen alleine gelassen werden. Wappne dich einfach mit etwas Geduld und Gelassenheit, auch deine beiden werden das Essen lernen. LLLiebe Grüße Biggi


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