Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Jetzt mit der Beikost beginnen?

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Frage: Jetzt mit der Beikost beginnen?

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Liebe Biggi, ich komme gerade von der Kinderärztin, Anlass war die Impfung. Meine Tochter ist 5 Monate und einige Tage alt. Sie ist gesund und quirlig, etwas leicht, aber laut Ärztin alles im Rahmen. Die Ärztin meinte jedoch, dass ich nun mit der Beikost anfangen sollte. Ich war sehr enttäuscht, da ich noch wenigstens bis zum siebten Monat voll stillen wollte. Auf meine Frage hin weshalb jetzt bereits meinte sie, die Nährstoffe der Muttermilch würden für den nächsten Wachstumsschub der Kleinen nicht mehr genügen. Manche Kinder kommen mit der Milch noch aus, manche eben nicht. Ich habe heute erst bemerkt, wie wichtig mir das Stillen doch ist. Meine Tochter trinkt nicht gerade genüßlich an der Brust sondern eher sehr zügig, aber ich genieße es doch sehr sie noch zu stillen. Was meinst Du, kann ich nicht doch noch etwas warten mit der Beikost? Gibt es dafür in etwa einen Zeitraum zu empfehlen? Vielen Dank schon einmal und liebe Grüße aus Franken von Anke und Alexandra


Biggi Welter

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? Liebe Anke, so eine Pauschalaussage ist schlichtweg falsch. Deine Milch ist jetzt nicht weniger wert und hat auch nicht weniger Nährstoffe oder Kalorien als vor zwei Monaten oder vor vier Monaten. In fast allen Fällen reicht Muttermilch als alleinige Nahrung für alle Bedürfnisse des Kindes für die ersten sechs Monate vollkommen aus. Ich zitiere dir aus einem Artikel einer Kollegin von mir zu den neuesten Empfehlungen der WHO und UNICEF „Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und das Weltkinderhilfswerk UNICEF empfehlen daher: Ausschliessliches Stillen während der ersten sechs Monate Muttermilch ist die natürliche erste Nahrung für Babys und Babys sollten sechs Monate lang ausschliesslich gestillt werden. Muttermilch enthält alles, was ein Baby für ein gesundes Wachstum braucht und bietet zusätzlich durch ihre antiinfektiösen Eigenschaften Schutz vor Durchfall und anderen Infektionen. Aufgrund der Ergebnisse von Expertengesprächen über ausschliessliche Muttermilchernährung empfiehlt die WHO volles Stillen für die ersten sechs Monate und anschliessendes Weiterstillen mit zusätzlicher, angemessener Beikost bis zum Alter von zwei Jahren oder darüber hinaus. Auch unter schwierigen Bedingungen (z.B. Notfallsituationen, geringes Geburtsgewicht, HIV-Situationen) sollte das Stillen unbedingt in Betracht gezogen werden. Muttermilch hat die folgenden Vorteile für das Baby § sie enthält exakt die Nährstoffe, die ein Baby für sein Wachstum und seine Entwicklung braucht § sie ist leicht verdaulich und wird vom Organismus des Babys optimal verwertet § sie schützt das Baby vor Infektionen Stillen generell hat die folgenden Vorteile § es kostet weniger als künstliche Säuglingsnahrung § es hilft Mutter und Kind beim Bonding – das bedeutet, eine enge und liebevolle Beziehung zu entwickeln § es unterstützt die Entwicklung des Kindes § es kann dazu beitragen eine erneute Schwangerschaft hinauszuzögern es schützt die Gesundheit der Mutter. Stillen unterstützt die Rückbildung der Gebärmutter, dadurch verringern sich die Blutungen und es wird einer Anämie vorgebeugt. Stillen verringert auch das Risiko für Eierstockkrebs und möglicherweise das Brustkrebsrisiko bei der Mutter." (Zusammengefasst von Denise Both, IBCLC) Ob ein Baby bereit ist zur Beikost kannst Du an den folgenden Anzeichen erkennen: • es ist in der Lage aufrecht zu sitzen, • der Zungenstreckreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt, • es zeigt Bereitschaft zum Kauen, • es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken und interessiert sich dafür, • es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen lässt. Dies ist mit etwas einem halben Jahr das Fall, doch sollte sich niemals nur am Kalender, sondern wirklich am Kind orientiert werden. Ein gesundes, voll ausgetragenes Kind kann sogar deutlich länger als die vielzitierten sechs Monate ausschließlich gestillt werden, wenn die Initiative vom Kind aus geht, das Kind also alle andere Nahrung verweigert und dabei gut gedeiht. Lass dich von deinem Kind leiten, es wird dir schon zeigen, wann es so weit ist. LLLiebe Grüße Biggi


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