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Fragen zur Beikost nach 7,5 Monaten

Frage: Fragen zur Beikost nach 7,5 Monaten

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Hallo, meine Tochter ist jetzt 7,5 Monate alt u. wird immer noch voll gestillt. Ich biete ihr immer wieder etwas zu essen an. Zuerst hab ich es mit Kürbisbrei probiert, später mit Karottenbrei u. momentan gebe ich ihr immer wieder mal eine gekochte Kartoffel in die Hand. Sie lutscht dann darauf rum, ißt aber nichts. Wenn mal etwas in den Mund gelangt, schiebt sie es wieder raus. Meine Frage: Muß man eigentlich immer mit Gemüse anfangen, auch wenn das Kind schon älter als 6 Monate ist? Oder kann ich ihr auch schon bald mal ein Stück Brot (od. vielleicht eine Reiswaffel?) in die Hand drücken? Wenn ja, welches? Im Brot werden ja immer mehrere Nahrungsmittel verarbeitet. Wird der Vitamin B-Bedarf durch die Muttermilch noch gedeckt? (Bin etwas verunsichert, auch durch das Lesen der Bullletin "Tischlein deck dich", werde daraus nicht immer schlau, zumal die Erfahrungsberichte der Mütter nicht immer mit den empfohlenen Ernährungsratschlägen übereinstimmen). Bekommt mein Kind auch sonst noch genug Vitamine? Kann ich Nahrungsmittel erst kombinieren, wenn meine Tochter wirklich davon ißt od. könnte ich das auch jetzt schon versuchen? (Sie lutscht ja nur an Kartoffeln). Vielen Dank u. LG Christine


Biggi Welter

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? Liebe Christine, selbstverständlich muss man nicht immer mit Gemüse anfangen. Wenn wir uns anschauen, mit welchen unterschiedlichen Nahrungsmitteln in den verschiedenen Kulturen als erste Beikost begonnen wird, dann entdeckt man da eine ungeheure Vielfalt. Ein Kind kann auch zuerst ein Stück Banane probieren oder auch an einer Reiswaffel knabbern. Brot ist ab etwa acht Monaten möglich (Weizen aber möglichst nicht vor zehn Monaten). Nahrungsmittel sollten erst dann kombiniert werden, wenn das Kind das jeweilige Nahrungsmittel bereits einzeln gegessen und vertragen hat. Dass die Erfahrungsberichte nicht immer genau den Empfehlungen entsprechen, kann gar nicht anders sein. Empfehlungen sind Richtlinien, die jedoch im Einzelfall nicht immer eingehalten werden können und so haben jede Mutter und jedes Kind dann auch unterschiedliche Erfahrungen. Mit siebeneinhalb Monaten besteht bei einem voll ausgetragenen, gesunden und sich gut entwickelnden Kind noch kein Grund zur Panik, wenn es nicht viel oder noch keine Beikost mag. Es gibt einfach Kinder, die noch etwas länger brauchen. Ein Kind muss nicht essen, es darf essen. Mit dem Ansatz „Die Mutter bietet an, was es gibt und das Kind entscheidet wieviel (oder wie wenig) es davon isst" fahren Eltern und Kind gut. Vielleicht lesen Sie einmal das Buch „Mein Kind will nicht essen" von dem spanischen Kinderarzt Dr. Carlos Gonzales. Das Buch ist im Buchhandel (ISBN 3-932022-12-2) bei der La Leche Liga oder auch im Stillshop hier auf der Seite erhältlich. Dr. Gonzales hat eine Aufstellung gemacht, wie viel Muttermilch (MM) ein Baby im Alter zwischen neun und zwölf Monaten benötigt, um den empfohlenen Bedarf an verschiedenen Nährstoffen zu decken: Energie: 830 kcal = 1185 ml MM Eiweiss: 9,6 g = 910 ml MM Vitamin A: 350 µg = 700 ml MM Vitamin B: 0,4 µg = 412 ml MM Vitamin C: 25 mg = 625 ml MM Diese Angaben zeigen, dass Muttermilch den Bedarf des Kindes an vielen Nährstoffen lange zu decken vermag und nicht unbedingt Eile geboten ist, das Kind zum Essen zu zwingen. Ich denke auch, dass es ganz wichtig ist, dass ihr das Thema „Essen" nicht zum zentralen Punkt in eurem Leben werden lasst. Auch wenn es schwerfällt: Je entspannter ihr dem Essverhalten eures Kindes gegenüberstehen könnt, um so besser. Setzen Sie auch auf das Nachahmungsbedürfnis der Kinder. Zusammen mit ein paar anderen Kindern oder auch Erwachsenen macht Essen mehr Spaß. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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