Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Frage wegen Stillabständen und Beikost

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Frage wegen Stillabständen und Beikost

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Hallo, erstmal Danke für das Angebot hier! Mein Sohn bekommt seit er 4 1/2 Monate ist Beikost (inzwischen 125 g Pastinake). Jetzt, nach einer Woche, haben wir es mit Katoffel-Pastinake probiert - davon scheint er aber gar nicht begeistert. Mögen manche Babys einfach keine Kartoffeln? Sollten wir es mit Kürbis versuchen oder dann erst noch eine Woche warten? Was mich auch etwas irritiert, sind die nächtlichen Stillabstände meines Sohnes. Sie variieren von 2 Stunden in schwierigen Phasen über 4-5 h bis hin zu 9-11 Stunden in sehr guten Nächten ... sind so große Unterschiede normal? Tagsüber trinkt er etwa alle 2-3 Stunden. In schwierigen Zeiten, z.B. beim Zahnen oder Schüben, schläft er nachts bei uns im Bett, weil er sonst nur schreit und den Körperkontakt braucht. In besseren Phasen habe ich aber eher den Eindruck, dass er im Familienbett unruhiger schläft und da verbringt er die Nacht dann in seinem Bett, was auch recht gut klappt. Schon im Vorhinein vielen Dank für die Antwort!


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Liebe littlelilac, es kann sein, dass Ihr Baby erst einmal etwas skeptisch auf die Kartoffeln reagiert, geben Sie anfangs nur kleine Mengen davon, mit der Zeit wird es besser klappen. Das Schlafverhalten ist völlig normal, viele Kinder schlafen mal schlechter und dann wieder besser. Als Eltern glauben und hoffen wir immer auf eine lineare Weiterentwicklung der Fähigkeiten unserer Kinder. Beim Schlafverhalten können wir jedoch nicht davon ausgehen, dass die Entwicklung kontinuierlich verläuft, im Gegenteil, relativ viele Babys schlafen mit drei Monaten deutlich länger und anhaltender als mit sechs oder zehn Monaten. Das Schlafverhalten hängt nicht unbedingt oder nur in extrem geringem Maße von der Ernährung ab. Gerade in der Zeit ab etwa vier bis sechs Monate wachen viele Babys (wieder) vermehrt auf. Dies liegt nicht an der Ernährung des Kindes, sondern ist entwicklungsbedingt. Deshalb ist die Einführung von fester Nahrung oder künstlicher Säuglingsnahrung auch keine Garantie für angenehmere Nächte. Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Der scheinbare Rückschritt im Schlafverhalten ist eigentlich ein Fortschritt, denn er zeigt, dass die Entwicklung des Kindes voranschreitet. Abgesehen von den umstrittenen Schlaftrainingsprogrammen, die von Stillexperten nahezu einhellig abgelehnt werden, bleibt dir in dieser Zeit nicht viel, als geduldig zu bleiben und sich die Tage und Nächte so einfach wie möglich zu gestalten. Wenn Sie gerne lesen und die Zeit dazu finden, möchte ich Ihnen das Buch "Schlafen und Wachen ein Elternbuch für Kindernächte" von Dr. William Sears empfehlen. Dr. Sears (Professor für Kinderheilkunde und achtfacher Vater) erklärt warum Kinder so schlafen wie sie es tun (und nicht wie wir es erwarten) und gibt Tipps wie die Nächte für alle Beteiligten angenehmer werden können. Das Buch ist im Buchhandel, bei La Leche Liga und bei jeder LLL Stillberaterin erhältlich. LLLiebe Grüße, Biggi


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