Mitglied inaktiv
Ich bin leider etwas verwirrt und verunsichert. Ich lese, dass auch über das 6 Monat hinaus MUMI nach Bedarf angeboten werden soll. Andereseits lese ich (alllerdings vor allem in Hipp, Milupa und sonstigen Broschüren) dass BEikost eine Stillmahlzeit nachder anderen ablösen soll. Was denn nun? Dazu oder anstelle und wenn zusätzlich - wie lange denn? Wie schaut das mit dem Kalorienhaushalt aus - MUMI hat doch wesentlich mehr Kalorien als Beikost in der gleichen Menge. Wie kann man da überfüttern verhindern, wenn genauso weitergestillt wird und Beikost gegebn wird? Kannst Du mir da ein paar Tipps geben? Danke Sabrina
? Liebe Sabrina, wenn Du in einer Broschüre eines Herstellers von Babynahrung nachschaust, dann wirst Du immer die Empfehlung finden, dass das Stillen durch andere Nahrung (vorzugsweise die des jeweiligen Herstellers, der die Broschüre verteilt) ersetzt werden soll. Ist ja auch verständlich, denn dadurch wird der Umsatz gesteigert. Liest Du dann die Empfehlungen von unabhängigen Organisationen, wie der WHO (Weltgesundheitsorganisation) oder AAP (Amerikanische Akademie der Kinderärzte), dann steht dort eindeutig, dass die Muttermilch durch die Beikost nicht ersetzt, sondern ergänzt werden soll. Muttermilch sollte im gesamten ersten Lebensjahr das Hauptnahrungsmittel für ein Kind sein und erst später kehren sich die Verhältnisse allmählich um. So lange ein Kind gestillt wird, soll, kann und darf es weiterhin nach Bedarf gestillt werden. Da sich der Energiebedarf des Kindes mit zunehmendem Alter erhöht und außerdem ein Kind über ein Gefühl für Sättigung verfügt (wenn ihm dieses Gefühl nicht abtrainiert wurde), besteht auch keine Gefahr, dass das Kind durch Beikost plus Muttermilch überfüttert wird. Natürlich muss bei der Beikost darauf geachtet werden, dass sie nicht überwiegend aus Schokolade und Pommes frites besteht:-). Falls Du englisch lesen kannst, kannst Du unter den folgenden URLs nachlesen. http://www.unicef.org/ffl/ dort im Abschnitt „breastfeeding" http://www.who.int/child-adolescent-health/nut.htm Schmökere auch mal bei www.uebersstillen.org, dort findest Du eine ganze Reihe interessanter Artikel. Außerdem hänge ich dir noch einen Artikel an, der sich mit den offiziellen Empfehlungen von WHO und UNICEF beschäftigt. LLLiebe Grüße Biggi Neue Empfehlungen von WHO und UNICEF zur Säuglingsernährung zusammengefasst von Denise Both, IBCLC Stillen gibt Babys den besten Start ins Leben. Schätzungsweise mehr als eine Million Kinder sterben jedes Jahr an Durchfall, Atemwegserkrankungen und anderen Infektionen, weil sie nicht angemessen gestillt werden. Viele weitere Kinder leiden an Krankheiten, die nicht aufgetreten wären, wenn diese Kinder gestillt würden. Wie ein Baby in den ersten Tagen und Monaten seines Lebens ernährt wird, hat eine entscheidende Bedeutung für sein späteres Leben. In dieser wichtigen Zeit wächst das Kind sehr schnell, braucht ein Höchstmass an Schutz vor Krankheiten und Infektionen sowie Mangelernährung, die Mutter-Kind-Bindung entsteht und die Grundlage für eine gesunde Lebensweise wird gelegt. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und das Weltkinderhilfswerk UNICEF empfehlen daher: Ausschliessliches Stillen während der ersten sechs Monate Muttermilch ist die natürliche erste Nahrung für Babys und Babys sollten sechs Monate lang ausschliesslich gestillt werden. Muttermilch enthält alles, was ein Baby für ein gesundes Wachstum braucht und bietet zusätzlich durch ihre antiinfektiösen Eigenschaften Schutz vor Durchfall und anderen Infektionen. Aufgrund der Ergebnisse von Expertengesprächen über ausschliessliche Muttermilchernährung empfiehlt die WHO volles Stillen für die ersten sechs Monate und anschliessendes Weiterstillen mit zusätzlicher, angemessener Beikost bis zum Alter von zwei Jahren oder darüber hinaus. Auch unter schwierigen Bedingungen (z.B. Notfallsituationen, geringes Geburtsgewicht, HIV-Situationen) sollte das Stillen unbedingt in Betracht gezogen werden. Muttermilch hat die folgenden Vorteile für das Baby § sie enthält exakt die Nährstoffe, die ein Baby für sein Wachstum und seine Entwicklung braucht § sie ist leicht verdaulich und wird vom Organismus des Babys optimal verwertet § sie schützt das Baby vor Infektionen Stillen generell hat die folgenden Vorteile § es kostet weniger als künstliche Säuglingsnahrung § es hilft Mutter und Kind beim Bonding – das bedeutet, eine enge und liebevolle Beziehung zu entwickeln § es unterstützt die Entwicklung des Kindes § es kann dazu beitragen eine erneute Schwangerschaft hinauszuzögern § es schützt die Gesundheit der Mutter. Stillen unterstützt die Rückbildung der Gebärmutter, dadurch verringern sich die Blutungen und es wird einer Anämie vorgebeugt. Stillen verringert auch das Risiko für Eierstockkrebs und möglicherweise das Brustkrebsrisiko bei der Mutter. Unterschiede zwischen Muttermilch und Tiermilchen Muttermilch enthält alle Nährstoffe, die das Baby braucht. Tiermilchen unterscheiden sich von Muttermilch im Gehalt und der Qualität der Eiweisse, dem Gehalt an Fettsäuren, Vitaminen und Eisen. Muttermilch ist nicht nur eine Nahrung für Babys, es ist eine lebendige Flüssigkeit, die weisse Blutkörperchen enthält und hilft, das Baby vor Infektionen zu schützen, solange sein Immunsystem noch nicht vollständig ausgereift ist. Um das Stillen zu fördern haben WHO und UNICEF im Jahre 1992 die Initiative „Babyfreundliches Krankenhaus" gegründet. Die Grundlage dieser Initiative sind die „Zehn Schritte zum erfolgreichen Stillen", die zusammen mit weiteren Informationen unter http://www.stillfreundlich.de/index.html nachgelesen werden können.
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