Liebe Biggi,
mein sohn ist mittlerweile 4 monate alt und wird vollgestillt, jetzt möchte ich demnächst mit der einführung der beikost beginnen. Meine frage ist eigentlich, ob er tee oder wasser trinken sollte, denn er will nix ausser der brust, er hat auch kein schnuller und will auch die flasche nicht, bei jedem versuch bekommt er würgreize. Kommt das von allein das er auch am fläschen saugt oder auch den schnuller nimmt, wie soll ich handeln. Bei meinem ersten kind war alles komplett anders, er wurde nur 6 wochen vollgestillt und dann zugefütterd und mit 3 monaten komplett abgestillt und fläschen gegeben, weil es einfach nicht funktioniert hat, er nahm die flasche und den schnuller ohne probleme und jetzt der kleine wird vollgestillt und klappt super (gott sei dank), aber dafür will er nur die brust und wie gesagt nichts anderes. Ich würde mich über eine antwort sehr freuen.
LG Ana
Mitglied inaktiv - 12.05.2009, 15:53
Antwort auf:
Einführung der Beikost
Liebe Ana,
wenn Sie Ihrem Kind etwas Gutes tun wollen, dann verzichten Sie noch auf jegliche Form von Beikost. Auch wenn Ihr Baby nicht allergiegefährdet ist, so ist die zu frühe Einführung der Beikost immer eine starke Belastung für den noch unreifen Darm und belastet auch die Nieren enorm durch die erhöhte Molenlast.
Es ist sinnvoll mit der Beikost zu beginnen, wenn das Baby die folgenden Anzeichen zu erkennen gibt:
o es ist in der Lage aufrecht zu sitzen,
o der Zungenstreckreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt,
o es zeigt Bereitschaft zum Kauen,
o es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken und interessiert sich dafür,
o es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen lässt.
Dies ist meist etwa mit sechs Monaten der Fall, bei wenigen Kindern früher, bei gar nicht so wenigen später. Ehe diese Zeichen nicht zu erkennen sind, sollte noch keine Beikost eingeführt werden. Auch Babys, die mit künstlicher Säuglingsnahrung gefüttert werden, sollten in den ersten sechs Monaten keine andere Nahrung erhalten.
Wenn es dann soweit ist, sollte die Einführung der Beikost langsam erfolgen. Es ist am günstigsten mit einem Nahrungsmittel zu beginnen, zunächst nur eine geringe Menge anzubieten (jeweils nur mit ein paar Löffeln beginnen) und diese dann langsam zu steigern. Am Anfang sollte nur eine neue Nahrung, ein- oder zweimal am Tag gegeben werden und etwa eine Woche gewartet werden, bevor wieder etwas Neues angeboten wird. (Also nur Karotte, nur Kartoffel, nur Banane, nur geriebener Apfel usw.).
Der Sinn dieser Vorgehensweise ist folgender: Falls sich eine allergische Reaktion zeigt, kann man auf diese Art leichter feststellen, was sie verursacht hat. Auch wenn das Risiko einer allergischen Reaktion nach dem ersten halben Jahr nicht mehr so groß ist, besteht die Möglichkeit dass eine Speise eine allergische Reaktion auslöst (Ausschlag, Durchfall, Erbrechen). Wurde immer nur ein neues Nahrungsmittel eingeführt, dann lässt sich leichter feststellen, welches Nahrungsmittel nicht vertragen wurde. Die betreffende Speise sollte dann aus dem Speiseplan gestrichen und erst zu einem späteren Zeitpunkt wieder angeboten werden. Bereits eingeführte Nahrungsmittel, die gut vertragen werden, können miteinander gemischt werden.
Die Empfehlung lautet also nicht strikt erst eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen, ehe die nächste Mahlzeit ersetzt wird, sondern erst etwa eine Woche abwarten, ehe ein neues Nahrungsmittel eingeführt wird und die Beikost als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Muttermilch betrachten. Daher gibt es auch keine festgelegte Zahl für die Stillmahlzeiten, sondern das Kind kann weiterhin nach Bedarf gestillt werden.
Was nun die Abwechslung im Speiseplan des Kindes betrifft, so ist im ersten Lebensjahr eindeutig weniger mehr. Das Kind braucht nicht so viel Abwechslung, die große Vielfalt erhöht vielmehr das Risiko von Allergien.
Im gesamten ersten Lebensjahr kann der Flüssigkeitsbedarf eines Babys vollständig über die Muttermilch gedeckt werden, vorausgesetzt, es wird weiterhin nach Bedarf gestillt. Dennoch ist es sinnvoll parallel zur Einführung der Beikost auch den Becher mit Wasser einzuführen.
Bieten Sie Ihrem Kind zur Beikost einfach Wasser an. Wenn es durstig ist, wird es trinken, wenn nicht, wird es eben nichts trinken. Wasser ist das optimale Getränk für Erwachsene wie für Kinder, Tee oder Saft sind nicht notwendig.
Überlegen Sie sich wirklich, ob Sie bereits jetzt mit Beikost beginnen wollen, es hat keinen Vorteil für Ihr Kind, aber viele Nachteile und nur die Tatsache, dass die Nahrungsmittelindustrie auf die Packungen druckt "ab vier Monate" heißt nicht, dass Beikost ab diesem Alter sinnvoll oder notwendig ist.
LLLiebe Grüße
Biggi Welter
von
Biggi Welter
am 12.05.2009
Antwort auf:
Einführung der Beikost
danke erstmal für die schnelle antwort, dann werde ich doch noch mit der beikost warten, aber was das trinken angeht, mache ich mir etwas sorgen, ich möchte 6 monate lang stillen das hatte ich mir vorgenommen. Ich möchte mir ehrlich gesagt auch einbisschen erleichterung verschaffen wenn wir irgenwo unterwegs sind, dass ich nicht ständig die brust rausholen muss um ihn zu beruhigen.
LG Ana
Mitglied inaktiv - 12.05.2009, 18:19
Antwort auf:
Einführung der Beikost
Liebe Ana,
Sie können ab dem sechsten Monat ja mit der Trinklerntasse beginnen und so evtl. ein wenig Zeit schinden ;-).
LLLiebe Grüße,
Biggi
von
Biggi Welter
am 12.05.2009