Hallo Biggi,
Marvin ist jetzt ein halbes Jahr und wird noch teilweise gestillt, allerdings nicht mehr abends vorm Einschlafen. Er bekommt einen Brei oder wenn er schon zu müde ist, eine Milchflasche. Gegen 20 Uhr wird er noch wach in sein Bett gelegt - auch ohne Schnuller. Ich erzähle ihm noch oder singe etwas vor. Er schläft dann innerhalb 1/4 Stunde ohne Probleme ein. Meistens schläft er dann ca. 6-7 Stunden und wacht nachts auf. Er läßt sich durch nichts beruhigen und möchte an die Brust. Dies lasse ich auch -bequemerweise - zu und nehme ihn zu mir ins Bett. Er trinkt ca. 10 min und schläft wieder ein. Dann kommt er aber in 2-stündigen Abständen, nuckelt, schläft. Wie kann ich ihm das abgewöhnen? 1 x wäre ja o.k., aber alle 2 Stunden geht schon ziemlich an die Substanz. Warum schläft er abends ohne Brust ein und braucht sie aber nachts?
Gruß Nini
P.S.Habe die Frage auch an die Kollegin Schuster gestellt, da es nicht nur alleine um das Stillen geht.
Mitglied inaktiv - 19.03.2002, 11:17
Antwort auf:
Durchschlafen
?
Liebe Nini,
stellen wir doch mal die andere Seite dar: wenn ein Baby am Abend alleine einschläft, dann holt es später in der Nacht nach, was es am Abend vermisst hat.
Stillen ist viel mehr, als nur Nahrungsaufnahme und das Leben ist für ein sechs Monate altes Kind so voller Aufregungen, dass das Stillen ein sicherer Hafen ist, eine Möglichkeit „aufzutanken" und die Erlebnisse des Tages zu verarbeiten.
Das mehr oder minder häufige Aufwachen eines Kindes in diesem Alter ist normal, was nun aber leider den verständlichen Wünschen und Vorstellungen der Eltern zuwiderläuft. Eine Änderung lässt sich dabei nicht erzwingen, es sei denn durch die Anwendung eines von Stillexperten einhellig abgelehnten Schlaftrainingsprogramms.
Als stillende Mutter haben Sie den ungeheuren Vorteil, dass Sie Ihr Kind durch diese für alle anstrengende Zeit begleiten können, ohne dass Sie richtig wach werden und aufstehen müssen. Genießen Sie dieses Privileg, sich einfach nur umdrehen zu müssen und dann, wenn schon nicht sofort weiterschlafen zu können, so doch zumindest ruhen können.
Vielleicht besuchen Sie einmal eine Stillgruppe. Dort werden Sie sehen, dass sich Ihr Baby keineswegs anders verhält, als die Mehrzahl aller Babys in seinem Alter. Der Austausch mit anderen stillenden Müttern kann ungeheuer hilfreich sein.
Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus.
LLLiebe Grüße
Biggi Welter
von
Biggi Welter
am 19.03.2002