Mitglied inaktiv
Hallo, meine Tochter ist jetzt 6 monate alt und ich stille voll.Ab und zu bekommt sie abends einen brei , aber dadurch schläft sie nachts auch nicht besser. sie hatte schon zeiten da hatte sie 6-8 stunden durchgeschlafen. momentan kommt sie 2-3 mal die nacht. mein kinderarzt sagte mir, daß ich sie nachts nicht mehr stillen sollte.das würde ein paar tage stress bedeuten, aber dann hätte sie verstanden, das es nichts mehr gibt. kann ich meinem kind von heut auf morgen einfach nichts mehr geben und womöglich stundenlang durchschreien lassen??? was kann ich tun, damit die nacht wieder zur nacht wird? danke für eine antwort Andrea
? Liebe Andrea, der Traum von fast allen Eltern ist ein Baby, das sich möglichst bald an bestimmte Zeiten hält und nachts möglichst lange schläft. In fast jedem Babybuch steht dann auch noch, dass mit zunehmendem Alter die nächtlichen Schlafphasen länger würden und das Kind auch sobnst zu einem dem Alltag der Eltern angepassten Rhythmus fände. Die Wirklichkeit sieht jedoch anders aus: es kommt zwar häufiger vor, dass ein Baby nach den allerersten Wochen längere Schlafphasen in der Nacht hat und vielleicht sogar so etwas wie eine gewisse Regelmäßigkeit in den Tag kommt, doch mit etwa vier Monaten ist dann alles wieder ganz anders und auch die ungestörten Nächte sind wieder vorbei. Das Einzig Konstante im Leben mit Kindern ist, dass es nichts Konstantes gibt. Leben mit Kindern bedeutet permanente Veränderung. Gerade ab etwa vier bis sechs Monaten wachen viele Kinder nachts (wieder) vermehrt auf. Das bedeutet jedoch nicht, dass dem Kind die Muttermilch nicht mehr ausreicht und schon gar nicht, dass die Qualität der Muttermilch nachlassen würde (das tut sie sicher nicht). Es ist vielmehr eine entwicklungsbedingte Sache. Der immer wieder verbreitete Gedanke, dass ein Baby ab einem bestimmten Alter nachts nicht mehr aufwachen darf und nachts keine Nahrung mehr braucht entspringt in keinster Weise dem natürlichen Verhalten und den Bedürfnissen eines Babys oder Kleinkindes, sondern er entstammt dem (verständlichen) Wunsch der Erwachsenen, die gerne ihre Nachtruhe hätten. Eine Studie von Jelliffe und Jelliffe ergab, dass Babys im Alter von 10 Monaten mindestens 25 % ihrer Muttermilchaufnahme nachts zu sich nehmen. Das spricht eindeutig dafür, dass Babys auch nach den ersten sechs Monaten nachts noch hungrig sind. Es gibt Kinder, die nachts keine Nahrung mehr brauchen, aber es gibt eben auch sehr viele Kinder, die mit einem halben Jahr noch nicht so weit sind. So wie manche Kinder bereits mit elf Monaten laufen und andere damit erst mit 16 Monaten beginnen, so entwickeln sich auch alle anderen Dinge bei jedem Kind individuell verschieden und diese Entwicklung lässt sich begleiten, aber nicht beschleunigen. In einem amerikanischen Buch über die Entwicklung von Kindern (Aldrich: „Babys are Human Beeings"‘) habe ich einmal den wichtigen Satz gefunden „Damit Kinder sich gut entwickeln können, sind liebevolle Fürsorge und ein beständiges, direktes Eingehen auf ihre Bedürfnisse so ausgesprochen wichtig". Das steht zwar manchmal im Widerspruch zu unserem „modernen, westlichen" Lebensstil, aber es zahlt sich langfristig aus. Außerdem stellt sich doch auch die Frage: Ist der seelische Hunger nicht ebensowichtig wie der körperliche Hunger? Warum sollte es weniger wichtig sein, das Bedürfnis des Babys nach Nähe und Geborgenheit zu stillen, als seinen körperlichen Hunger zu stillen? Es gibt unzählige Gründe, warum ein Kind nachts (wieder vermehrt) aufwacht und die Nähe und Geborgenheit und auch Nahrung an der Brust sucht. Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen . All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt ... Insgesamt sind dies eine Menge Gründe unruhiger zu sein und nachts immer wieder aufzuwachen. Für die Mütter ist es meist schwer, diesen „Rückschritt" zu akzeptieren. Doch in Wirklichkeit ist es ein Fortschritt, denn dein Kind hat wichtige neue Entwicklungsschritte gemeistert und ist dabei noch weitere anzugehen. Hab ein wenig Geduld mit dir und deinem Kind und versuche dir den Alltag so einfach wie möglich zu machen, damit Du genügend Ruhe für dich bekommst. Abgesehen von den umstrittenen Schlaftrainingsprogrammen, die von Stillexperten nahezu einhellig abgelehnt werden, bleibt dir in dieser Zeit nicht viel, als geduldig zu bleiben und sich die Tage und Nächte so einfach wie möglich zu gestalten. Als stillende Mutter hast Du den ungeheuren Vorteil, dass Du dein Kind durch diese für alle anstrengende Zeit begleiten kannst, ohne dass Du richtig wach werden und aufstehen musst. Genieße dieses Privileg, dich einfach nur umdrehen zu müssen, so dass dein Kind an deine Brust kann und dann, wenn schon nicht sofort weiterschlafen zu können, so doch zumindest ruhen kannst. Du machst nichts falsch, wenn Du dein Baby dann stillst, denn Stillen ist ja nicht nur Ernährung, sondern gibt deinem Kind auch Nähe, Geborgenheit und Sicherheit. Wenn Du gerne liest und ein Buch lesen möchtest, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich dir wärmstens „Schlafen und Wachen - ein Elternbuch für Kindernächte" von Dr. William Sears empfehlen, das Du im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL-Stillberaterin bekommen kannst. LLLiebe Grüße Biggi
Mitglied inaktiv
Hallo Miz Auf keinen Fall sollst du dein Kind stundenlang schreien lassen. Ich selber komme nie über 10 Minuten bei meinem Sohn(1,2Jahr). Du kannst dein Kind auch nicht "sattfüttern" für die Nacht.Wenn es jetzt öfter wieder wach wird hat es sicher einen anderen Grund.Vielleicht kommen bald Zähne oder es möchte einfach nur gestillt werden. Nimm es einfach mit in dein Bett,so brauchst du nachts nicht aufzustehen. Ich schlafe lieber mit meinem Kind an der Brust als Garnicht. Mach das Beste draus Christin
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