Mitglied inaktiv
Liebe Biggi, habe folgende Frage: Meine Tochter (20 Wochen alt) schläft schon seit langem durch (ca. seit sie 7 Wochen alt ist), zwischendurch hatte sie so Phasen, dass sie wieder eine zusätzliche Mahlzeit pro Nacht benötigte. Aber im Großen und Ganzen war Durchschlafen angesagt (immer von etwa 20.00 bis 7.30 morgens). Seit ein paar Tagen wacht sie immer früher auf. Zuerst 6.00, dann 5.00, mittlerweile wacht sie um 3.30 Uhr auf. Sie wird richtig wach (früher machte sie sich zwar bemerkbar, aber wachte nicht richtig auf) und weint richtig. Auch das Weinen ist neu! WArum macht sie das nur? Es ist mir eigentlich egal, ob sie jetzt durchschläft oder nicht. Ich sage nicht: Sie muss jetzt durchschlafen. Ich halte das schon aus, aber es interessiert mich warum sie jetzt auf einmal nachts richtig wach wird? Kann das denn überhaupt Hunger sein oder nur Liebesbedürfnis oder ist sie in einer WAchstumsphase? Sie schlief eigentlich auch tagsüber wenig, nur in letzter Zeit wird es immer mehr - sie wird doch jetzt nicht ihren TAG / NACHT Rythmus komplett falsch umstellen? Am Vormittag schläft sie dafür mind. 3 Stunden. Gestillt habe ich immer so um 23.00 Uhr das letzte Mal (Traummahlzeit) - sie wacht dabei gar nicht auf. Aber sie schafft jetzt nicht mehr mehr als 4 Stunden ohne Essen, tagsüber hält sie es teilweise 5 Stunden aus (ich stille auch nach Bedarf!). Könnte es auch ein Zeichen sein mit Beikost anzufangen? Wollte aber auf jeden Fall 6 Monate voll stillen (wie rechnet man das eigentlich nach Wochen (da wär sie jetzt 20 Wo = 5 Monate alt oder nach Monaten - das wären erst 4 1/2???). Soll ich irgendwas unternehmen, dass sie ihren Rythmus wieder umstellt oder soll ich sie einfach lassen?? Sorry ist lange geworden. Vielen DAnk für Ihre Antwort! EVA Ach ja - wir haben eigentlich nichts an ihrer Situation geändert (das kann nicht der Auslöser sein).
? Liebe Eva, das einzig Konstante im Leben mit Kindern ist, dass sich immer wieder alles verändert. Das gilt für alle Bereiche, also auch für das Schlafen und Essen. Selbst wenn Sie nichts an ihrem Alltag verändern, so verändert sich das Leben für Ihr Baby permanent alleine schon durch seine Entwicklung. Es ist nicht wirklich zu schaffen, das Schlafverhalten des Kindes dadurch zu beeinflussen, dass es tagsüber mehr isst. Wenn das so einfach wäre, dann gäbe es keine nachts aufwachenden Babys mehr. Kinder wachen nachts nicht nur aus körperlichem Hunger auf, es gibt eine Vielzahl von Gründen für das nächtliche Aufwachen, die sich nicht auf das Stillen (oder Nicht-Stillen) schieben lassen. Gerade in der Zeit ab etwa vier bis sechs Monate wachen viele Babys (wieder) vermehrt auf. Dies liegt nicht an der Ernährung des Kindes, sondern ist entwicklungsbedingt. Deshalb ist die Einführung von fester Nahrung oder künstlicher Säuglingsnahrung oder eben das Abstillen auch keine Garantie für angenehmere Nächte. Die Kinder beginnen die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Der scheinbare Rückschritt im Schlafverhalten ist eigentlich ein Fortschritt, denn er zeigt, dass die Entwicklung des Kindes voranschreitet. Abgesehen von den umstrittenen Schlaftrainingsprogrammen, die von Stillexperten nahezu einhellig abgelehnt werden, bleibt Ihnen in dieser Zeit nicht viel, als geduldig zu bleiben und sich die Tage und Nächte so einfach wie möglich zu gestalten. Hab ein wenig Geduld mit dir und deinem Kind und versuche dir den Alltag so einfach wie möglich zu machen, damit Du genügend Ruhe für dich bekommst. In der Frage, ob ein Baby ab einem gewissen Alter nachts noch etwas zu essen (oder zu trinken) braucht, scheiden sich die Geister ganz gewaltig. Aber auch ältere Kinder haben nachts Hunger. Der immer wieder verbreitete Gedanke, dass ein Baby ab sechs Monaten (oder einer anderen Altersgrenze) nachts nicht mehr aufwachen darf und nachts keine Nahrung mehr braucht entspringt in keinster Weise dem natürlichen Verhalten und den Bedürfnissen eines Babys oder Kleinkindes, sondern er entstammt dem (verständlichen) Wunsch der Erwachsenen, die gerne ihre Nachtruhe hätten. Eine Studie von Jelliffe und Jelliffe ergab, dass Babys im Alter von 10 Monaten mindestens 25 % ihrer Muttermilchaufnahme nachts zu sich nehmen. Das spricht eindeutig dafür, dass Babys auch nach den ersten sechs Monaten nachts noch hungrig sind. Und auch eine Flasche oder ein Brei am Abend sind keine Garantie für lange Schlafphasen in der Nacht. Es gibt Kinder, die nachts keine Nahrung mehr brauchen, aber es gibt eben auch sehr viele Kinder, die mit einem halben Jahr noch nicht so weit sind. So wie manche Kinder bereits mit elf Monaten laufen und andere damit erst mit 16 Monaten beginnen, so entwickeln sich auch alle anderen Dinge bei jedem Kind individuell verschieden und diese Entwicklung lässt sich begleiten, aber nicht beschleunigen. Die Kunst besteht nun darin, einen Weg zu finden, dass sich Mutter und Kind wohl fühlen können. Wo schläft Ihr Baby denn? Die Nächte können sehr viel einfacher werden, wenn das Baby in unmittelbarer Nähe der Mutter schlafen kann. Für die Mutter ist es sehr viel praktischer, wenn das Baby mit im eigenen Bett liegt (was weltweit bei Mehrzahl aller Kinder und in unserer Kultur sehr viel mehr als von den Eltern zugegeben wird der Fall ist) oder auf einer Matratze oder in einem Kinderbett direkt neben ihrem Bett. Die Mutter muss nachts nicht aufstehen, muss nicht erst richtig wach werden, sondern kann im Liegen stillen und unmittelbar danach weiterschlafen. Auch das Kind muss gar nicht erst richtig wach werden und zu schreien beginnen und kann somit auch schneller wieder einschlafen. Auf diese Weise kann viel Kraft gespart werden und die Nächte verlaufen für alle Beteiligten ruhiger. Auch tagsüber sollten Sie versuchen, sich selbst Nischen zu schaffen, die Sie ganz gezielt für Ihre Erholung nutzen. Falls Ihr Baby am Tag sehr viel schläft, können Sie ja ganz vorsichtig versuchen, die Tagesschläfchen sanft etwas abzukürzen. Wenn Sie gerne lesen und ein Buch lesen möchten, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich Ihnen wärmstens „Schlafen und Wachen - ein Elternbuch für Kindernächte" von Dr. William Sears empfehlen, das im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL-Stillberaterin (auch bei uns) erhältlich ist. Dr. Sears ist nicht nur Kinderarzt, sondern auch achtfacher Vater und aus seinen Büchern spricht nicht die graue Theorie, sondern auch eine ganze Menge Lebenserfahrung im Zusammenleben mit Kindern. Das Alter eines Babys wird in normalen Kalendermonaten berechnet. Nur in der Schwangerschaft wird in Wochen gezählt. Zeit für die Beikost ist es, wenn das Kind etwa ein halbes Jahr alt ist und die folgenden Anzeichen zu erkennen gibt: • es ist in der Lage aufrecht zu sitzen, • der Zungenstreckreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt, • es zeigt Bereitschaft zum Kauen, • es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken und interessiert sich dafür, • es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen lässt. Dies ist meist etwa mit sechs Monaten der Fall, bei wenigen Kindern früher, bei gar nicht so wenigen später. Ehe diese Zeichen nicht zu erkennen sind, sollte noch keine Beikost eingeführt werden. Eine zu frühe Einführung der Beikost ist nicht sinnvoll, da dadurch der Organismus des Kindes überfordert werden kann, vor allen der Darm und die Nieren des Kindes können überlastet werden und außerdem erhöht eine zu frühe Einführung der Beikost das Allergierisiko. Schauen Sie auf Ihr Kinde, es wird Ihnen zeigen, wann ihm Muttermilch alleine nicht mehr genügt. LLLiebe Grüße Biggi Welter
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