Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Durchschlafen und Geschwisterkind - mal anders herum

Frage: Durchschlafen und Geschwisterkind - mal anders herum

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Hallo! Ich habe eine Frage wegen meiner Tochter (21 Mon.). Da ich noch ein zweites Kind (12 Wochen) habe, welches ich voll stille und es deshalb mit in mein Bett nehme, muß ich abends am Kinderzimmer meiner Tochter vorbei, das neben dem Schlafzimmer liegt. Durch das Gebrülle (des zweiten Kindes) wird die meine Tochter wach (meist so gegen 22/23 Uhr). Meine Mutter rät mir, ich solle die Kleine im Bettchen lassen, mein Mann nimmt das Kind aber raus und bringt es mit ins Schlafzimmer. Gewöhnt sich meine Tochter jetzt daran, daß sie gegen 22/23 Uhr wach wird, oder hört das auf? Ich war so froh, daß die Kleine durchschlief. Ich weiß aber auch nicht, wie ich meine Tochter beruhigen soll. Wenn sie so schreit (aus ihrem Bettchen heraus), bekomme ich ein schlechtes Gewissen. Sie ist jetzt schon so eifersüchtig auf ihr Brüderchen. Wird sie noch eifersüchtiger, wenn sie sieht, daß ihr Brüderchen bei uns schläft? Was Tun? mfg Gisela Ich habe schon versucht, diese Frage ins Kleinkindforum zu stellen, nur leider funktioniert da etwas nicht mit dem Paßwort....


Biggi Welter

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Liebe Gisela, Du schreibst, dass deine große Tochter vom Gebrülle des Babys geweckt wird. Kannst Du das Baby nicht an der Zimmertüre vorbei "schmuggeln", wenn es gerade nicht weint? Ich würde den Rat deiner Mutter persönlich auf keinen Fall befolgen, im Gegenteil, ich würde das große Kind sofort zu mir holen, sobald es weint, damit es weiß, dass es genau so wichtig ist, wie das neue Baby. Dein Kind gewöhnt es sich nicht an, aufzuwachen und es will dich auch nicht ärgern oder manipulieren. Für die "Großen" ist das neue Baby ein absoluter Eindringling, der Mama vollkommen in Beschlag nimmt. Also wird oft alles versucht, um die Aufmerksamkeit der Mutter zu bekommen und sie von diesem neuen Baby wegzubringen. Häufig richtet sich das auffällige Verhalten des größeren Kindes auch gegen die Mutter oder den Vater und dem Baby gegenüber ist das größere Geschwisterkind sogar ganz liebevoll und rührend besorgt. Aus meiner Erfahrung (ich habe ja auch drei Kinder) sind die folgenden Tipps hilfreich: o dem älteren Kind eine Babypuppe schenken, (oder sie ihr von dem Baby schenken lassen), die es ebenfalls versorgen und stillen kann. Außerdem kann das ältere Kind in die Versorgung des Babys miteinbezogen werden (es kann die Windeln reichen, den Po eincremen ...). Entscheidend ist, dass sie sich wichtig fühlt und weniger zurückgesetzt durch das Baby. o dem älteren Kind erlauben wieder klein zu sein, eben auch ein Baby, und es, wenn das Baby schläft, ein bisschen herumtragen, mit ihm ausgiebig kuscheln usw. Der oft geäußerte Spruch "Du bist jetzt schon so groß" führt bei manchen Kindern gerade zum Gegenteil dessen, was man erreichen wollte, denn "groß sein" bedeutet nach Auffassung des Kindes, dass es jetzt nicht mehr so wichtig ist. (Ich weiß, dass dies objektiv nicht so ist, aber das Kind kann es so empfinden). Wenn das Kind es mag und die Mutter kein Problem damit hat, spricht nichts dagegen, dass das größere Kind auch wieder einmal versucht an der Brust zu trinken. o ein Tragetuch verwenden. Mit dem Baby im Tuch, ist mindestens eine Hand frei für das ältere Kind (bei einem korrekt gebundenen Tuch). So kann die Mutter sich mit dem älteren Kind beschäftigen und gleichzeitig auf das Bedürfnis des Babys nach Nähe und Körperkontakt eingehen. Das Baby ist mit dabei, schläft wahrscheinlich sogar recht gut und es wird Freiraum für das Große gewonnen. Viele Mütter machen die Stillzeit mit dem Baby zu einer gemütlichen Kuschel und Lesestunde für das größere Kind. Mit etwas Übung kann das Baby beim Stillen mit einem Arm gehalten werden und in den anderen Arm kann sich das größere Kind mit einem Bilderbuch o.ä. kuscheln. Das ältere Kind kann das Buch so halten, dass die Mutter darin lesen kann oder mit ihm die Bilder anschauen und außerdem bekommt es die wichtige Aufgabe, die Seiten umzublättern. Eine andere Möglichkeit die Stillzeiten für das große Kind zu etwas besonderem zu machen ist eine "Stillkiste" (der Begriff stammt von einer meiner Gruppenmütter). In dieser Kiste sind besondere Dinge (z.B. ganz spezielle Stifte und glänzende Papierbögen, bunte Perlen, die zu Ketten aufgereiht werden können, ein Spielzeugauto je nachdem, was für das Kind besonders attraktiv sein kann), die nur zu den Stillzeiten benutzt werden dürfen. Ich hoffe, ich konnte dir ein wenig helfen, hab bitte Geduld mit deiner "großen" Tochter, für die die Umstellung im Moment sicherlich nicht leicht ist. LLLiebe Grüße Biggi


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"o dem älteren Kind eine Babypuppe schenken, (oder sie ihr von dem Baby schenken lassen), die es ebenfalls versorgen und stillen kann. Außerdem kann das ältere Kind in die Versorgung des Babys miteinbezogen werden (es kann die Windeln reichen, den Po eincremen ...). Entscheidend ist, dass sie sich wichtig fühlt und weniger zurückgesetzt durch das Baby." Habe ich zu Weihnachten gemacht, nur die Puppe flog in die Ecke. Jetzt habe ich sie erstmal "verschwinden" lassen, da sie nur mit Desinteresse getraft wird. mfg Gisela


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"o ein Tragetuch verwenden. Mit dem Baby im Tuch, ist mindestens eine Hand frei für das ältere Kind (bei einem korrekt gebundenen Tuch). So kann die Mutter sich mit dem älteren Kind beschäftigen und gleichzeitig auf das Bedürfnis des Babys nach Nähe und Körperkontakt eingehen. Das Baby ist mit dabei, schläft wahrscheinlich sogar recht gut und es wird Freiraum für das Große gewonnen." Mein Mann hat solch ein Ding für die Große vor anderhalb Jahren gekauft. Irgendwie war es unpraktisch und die jetzige "Große" weigerte sich mit Hände und Füßen - sowie großem Gebrüll dagegen. Jetzt liegt das Teil auf dem Kinderzimmerschrank. (Mir ist das Ding zu groß - mein Mann ist ein Hüne und der hatte es für sich gekauft) Ich habe mir so ein Babyrucksack gekauft (zum Vorne und Hinten tragen), aber dem Kleinen behagt das Ding nicht. Gisela *völlig überfragt"


Biggi Welter

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Liebe Gisela, es gibt inzwischen tolle Tücher, die man nicht mehr binden muss, sie werden einfach an so einem Halter fest gezurrt. Schauen Sie doch mal im Internet, es gibt inzwischen auch Firmen, die verschiedene Tragehilfen ausleihen, damit man sie in Ruhe probieren kann. LLLiebe Grüße Biggi


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Hallo Gisela, habe ich es richtig verstanden,dass das Baby bis 22/23 Uhr im eigenen Zimmer schläft und Du es dann mit ins Schlafzimmer nimmst, um es dort zu stillen? Und dass die "große" Tochter davon aufwacht, dass Du mit dem weinenden Kind an Ihrem Zimmer vorbei musst? Wenn das so ist, kannst Du dann den Sohn nicht schon in seinem Zimmer oder wo auch immer er sich dann befindet, anlegen und dann im bereits im Gehen auf dem Weg zum Schlafzimmer stillst? Ich habe öfter im Gehen gestillt; mit ein bisschen Übung geht das. Ich würde die "Große" auch nicht weinen lassen! Ich glaube nicht, dass Sie sich an das Aufwachen gewöhnt, sondern eher an das Weinen des Geschwisters. Meine beiden Kinder schlafen in einem gemeinsamen Zimmer. (20 Monate und 3 Jahre) Da muss eine schon sehr lange und laut weinen,dass die andere davon aufwacht... Alles Gute, Andrea


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