Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Beikost

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Frage: Beikost

Loisel

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Liebe Frau Welter, mein Sohn (10 Monate) isst mittags seinen vegetarischen Kartoffel-Gemüsebrei (+ einen Löffel Getreide) und abends einen milchfreien Getreide-Obstbrei. Hier isst er meist recht große Portionen und trinkt sonst über den Tag und nachts Muttermilch. Egal wie groß die mittagliche Portion ist, seine Milch trinkt er, wenn ich sie ihm anbiete im Nachhinein fast immer noch. Was ich nicht richtig eingeführt bekomme, ist der Nachmittagsbrei, da er dann meist noch keinen großen Appetit hat. Ein zusätzliches Wasser biete ich ihm idR auch nur an, wenn er den Nachmittagsbrei mal isst. Ist es ein Problem, wenn er nur zwei Breimahlzeiten zu sich nimmt? Hin und wieder isst er morgens mal ein Dinkel-Vollkornbrötchen, aber auch das ist eine Ausnahme. Wir geben keinen Milchbrei, da meine Hebamme empfahl, unter 12 Monaten keine Kuhmilch zu geben, sofern das Baby noch Mumi trinkt. Seine Zeiten sind in etwa: 08:00 Milch 10.30 Milch 12.30 Mittagsbrei Ca. 13.30 Milch 17.00 Abendbrei 18.30 Milch Zudem bin ich nun erneut in der 6. Woche schwanger. Kann ich vorerst wie gewohnt weiterstillen? Vielen Dank :)


Biggi Welter

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Liebe Loisel, Dein Baby macht es genau richtig ;-), denn im ersten Jahr ist Milch die Hauptnahrungsquelle. Du musst gar keine Mahlzeiten ersetzen und kannst weiterhin nach Bedarf stillen und zwischendurch Beikost geben. Auch ist es gar nicht schlecht, wenn Du vor oder nach der Beikost noch zusätzlich stillst, denn Nährstoffe aus der Beikost können in Zusammenhang mit bei der gleichen Mahlzeit angebotener Muttermilch besser verwertet werden. Dein Baby wird von ganz alleine immer mehr essen und irgendwann ist eine Mahlzeit ersetzt. Man kann eine Faustregel aufstellen, dass ein Baby mit sieben Monaten eine bis zwei zusätzliche Beikostmahlzeiten ergänzend zur Muttermilch bekommt, mit acht Monaten zwei bis drei, mit neun Monaten zwei bis vier, mit zehn Monaten vier und mit zehn bis zwölf Monaten drei bis fünf. Daneben kann und darf es so oft gestillt werden, wie es möchte. Eine erneute Schwangerschaft ist eigentlich kein Abstillgrund. Es ist möglich während der gesamten Schwangerschaft weiter zu stillen und sogar nach der Geburt des nächsten Babys beide Kinder zu stillen (das wird Tandemstillen genannt). Viele Kinder stillen sich allerdings im Laufe der erneuten Schwangerschaft ab, unter anderem deshalb, weil sich der Geschmack der Milch verändert. Bei einem normalen Schwangerschaftsverlauf schadet das Stillen nicht. Die Mutter sollte jedoch auf eine gute und ausgewogene Ernährung achten, um Mangelerscheinungen bei sich selbst zu vermeiden. In der Regel kann eine gut ernährte Mutter, sowohl das ungeborene Baby als auch das gestillte Kind, wenn es älter als ein Jahr ist, ausreichend zu versorgen. Ist das Stillkind noch jünger als ein Jahr, sollte auf seine Entwicklung und seinen Gewichtsverlauf geachtet werden. Die Mutter sollte darauf achten, dass Sie angemessen zunimmt, gesund und nahrhaft isst und genügend Zeit zum Ausruhen hat. Manche Frauen brauchen deutlich mehr zusätzliche Kalorien, wenn sie schwanger sind und gleichzeitig stillen. In der Schwangerschaft kann die Milchproduktion nachlassen und es ist nicht immer möglich sie mit den üblichen Methoden zur Steigerung der Milchmenge wieder zu erhöhen. Aber ob das passiert oder nicht lässt sich nicht vorhersagen. Deshalb sollte die Gewichtskurve des gestillten Kindes im Auge behalten werden. Einige Frauen haben Probleme mit sehr empfindlichen oder sogar wunden Brustwarzen, die auf die Hormonumstellung durch die Schwangerschaft zurückzuführen sind. Wie lange diese Empfindlichkeit und das Wundsein anhalten, lässt sich nicht vorhersagen. Leider helfen, die meisten Empfehlungen für wunde Brustwarzen in dieser Situation nicht. Es gibt keine bewiesenen Risiken für Mutter oder ungeborenes Kind, wenn die Mutter während der gesund verlaufenden Schwangerschaft stillt. Gebärmutterkontraktionen, die beim Stillen auftreten können, sind ein normaler Teil der Schwangerschaft. (Die Stimulation der Brustwarzen verursacht die Ausschüttung geringer Mengen des Hormons Oxytozin, das wiederum Kontraktionen der Gebärmutter und der Milchbläschen in der Brust verursacht). Auch während des Geschlechtsverkehrs, den die meisten Paare auch während der Schwangerschaft weiterhin haben, kann es zu Gebärmutterkontraktionen kommen. Selbst wenn einige stillende Mütter stärkere und häufigere Kontraktionen während der Spätschwangerschaft spüren, scheinen diese keine Gefahr für das ungeborene Baby im Verlauf einer normalen Schwangerschaft darzustellen. Eine Studie ergab, dass Stillen keine negativen Auswirkungen auf den Verlauf der Schwangerschaft zu haben scheint (Moscone und Moore, 1993). Außer dem Wunsch der Mutter abzustillen, gibt es nur wenige Gründe, während einer Schwangerschaft nicht weiterzustillen. Dazu gehören: o Schmerzen in der Gebärmutter oder Blutungen; o vorangegangene Frühgeburten; o ununterbrochener Gewichtsverlust der Mutter im Verlauf der Schwangerschaft. Dies kommt jedoch nur sehr selten vor. Stillen verursacht auch keine Blutungen. Es gibt auch keine Beweise dafür, dass eine vorangegangene Fehlgeburt ein Grund zum Abstillen sei. Die Zusammensetzung der Muttermilch richtet sich immer nach dem jüngsten Kind, das heißt bis zur Geburt wird wieder Kolostrum gebildet. Der Milcheinschuss und die Umwandlung des Kolostrums in reife Muttermilch werden genauso verlaufen wie nach jeder Geburt. Alles alles Gute! Liebe Grüße Biggi


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