Mitglied inaktiv
hallo! mein sohn ist nun 8 monate alt und wurde 6 monate voll gestillt. es hat von anfang an super geklappt. nach 6 monaten hab ich mittags langsam mit gemüse-gläschen etc. begonnen. er war nie der große esser und liebhaber von brei, wenn ich so vergleiche was die anderen gleichaltrigen kinder verdrücken...er möchte stattdessen lieber an die brust. nach den eh sehr langsamen fortschritten mit dem brei muss ich nun die letzten 3-4 tage feststellen, dass er den mittagsbrei komplett verweigert. wir haben also in mehr als 2 monaten noch keinen nennenswerten fortschritt gemacht. ich stille sozusagen immernoch voll. ich mache eigentlich nur sorgen, dass ihm dadurch wichtige nährstoffe fehlen könnten, an 1. stelle das wichtige eisen, dass er durch das fleisch im gläschen bekommen würde. er ist motorisch am weitesten, sehr aufgeweckt, aktiv und macht überhaupt keinen eindruck, als würde ihm etwas fehlen. aber vielleicht sieht man es ja auch gar nicht auf anhieb? ansonsten ist er definitiv bereit, zusätzlich nahrung zu sich zu nehmen. ich habe mir hier im forum deine kriterien durchgelesen, wann ein kind reif für feste(re) nahrung ist. das trifft auf jeden fall auf ihn zu. an unserem essen ist er auch interessiert, ich kann ihm nur nichts geben, weil es natürlich nicht babygerecht ist. jetzt zu mir: ich stille total gerne und genieße es immernoch, hab überhaupt keine probleme damit, im gegenteil. hab jetzt öfter gehört/gelesen, dass die mutter nicht loslassen kann /will und das kind deshalb schwierigkeiten hat, sich von der brust zu lösen und deshalb nichts anderes essen möchte. bin ich vielleicht so ein fall? mir wird schon komisch wenn ich ans abstillen denke, ich weiß auch, dass ich traurig sein werde, wenn unsere still-beziehung ein ende nimmt. aber ist das nicht normal? ach ich bin so verunsichert. vielen dank schonmal für deine antwort...
Liebe futuremami, der beste Weg, ein Kind zu einem „schwierigen Esser" zu machen besteht darin, es zum Essen zu zwingen! Ein Kind darf essen, aber es muss nicht essen und eine sehr bewährte Methode lautet „Die Mutter bietet an, was es gibt, das Kind entscheidet wie viel oder wenige es davon isst". So wie Du es beschreibst kann sich das Essen schnell zu einem absoluten Kampfthema entwickeln und das Kind ist so weit, dass es sich nur noch mit „Totalverweigerung" wehren kann. Genau diese Situation sollte aber unbedingt vermieden werden, denn mit Kampf und Druck erreichst Du genau das Gegenteil. Das Thema Essen wird immer konfliktbeladener, das Kind erlebt essen nicht als etwas Sinnliche und Angenehmes, sondern nur als Tortur. So kann der Grundstein für eine langfristige Essstörung gelegt werden. Du machst also nichts falsch, wenn Du dein Kind nicht zum Essen zwingst und es hat auch nichts mit „Nichtloslassenkönnen“ zu tun, wenn Du die Signale deines Kindes achtest. Sicher ist auch für dich das Buch „Mein Kind will nicht essen" von dem spanischen Kinderarzt Dr. Carlos Gonzales eine interessante (und beruhigende) Lektüre. Das Buch ist im Buchhandel (ISBN 3 932022 12 2) bei der La Leche Liga oder auch im Stillshop hier auf der Seite erhältlich. Dr. Gonzales hat eine Aufstellung gemacht, wie viel Muttermilch (MM) ein Baby im Alter zwischen neun und zwölf Monaten benötigt, um den empfohlenen Bedarf an verschiedenen Nährstoffen zu decken: Energie: 830 kcal = 1185 ml MM Eiweiss: 9,6 g = 910 ml MM Vitamin A: 350 µg = 700 ml MM Vitamin B: 0,4 µg = 412 ml MM Vitamin C: 25 mg = 625 ml MM Diese Angaben zeigen, dass Muttermilch den Bedarf des Kindes an vielen Nährstoffen lange zu decken vermag und nicht unbedingt Eile geboten ist, das Kind zum Essen zu zwingen. Wurde der Eisenwert des Kindes einmal kontrolliert? Kann dein Kind eventuell einen Zinkmangel haben? Beides kann die Ursache für ein schlecht essendes Kind sein. Gleichzeitig solltest Du versuchen, deinem Kind feste Nahrung anzubieten. Nicht nur Brei, denn sehr oft liegt das zögernde Essverhalten einfach daran, dass das Kind keinen Brei mag und/oder nicht gefüttert werden will. Es gibt Kinder gibt, die es geradezu hassen, wenn ihnen etwas in den Mund gesteckt wird und schon fast panisch darauf reagieren, wenn der Löffel kommt. Diese Kinder essen aber oft sehr gut, wenn man sie selbst essen lässt. Das gibt zwar am Anfang einiges an Geschmiere, doch die Kinder lernen erstaunlich schnell selbstständig zu essen. Versuch es deshalb auch einmal mit fingergerechter Nahrung. Es gibt eine ganze Menge, was als fingergerechte Nahrung angeboten werden kann. Banane zum Beispiel kann ein Kind gut in die Hand nehmen, sie ist weich und es kann sie alleine essen. Auch ein Stück von einer gekochten Kartoffel geht gut. Gekochte Erbsen können einzeln aufgepickt werden (ist gleichzeitig eine gute Übung für die Feinmotorik), alle Gemüse und Obstarten, die einigermaßen weich sind und dann in kleine Stücke geschnitten werden, können gegeben werden. Mit neun Monaten bietet sich auch Brot an. Setze auf den Nachahmungstrieb des Kindes und biete ihm an, was auch ihr esst (natürlich nur, wenn es sich um etwas babygeeignetes handelt). Stillkinder sind durch die immer wieder auftretenden Geschmacksveränderungen der Muttermilch (je nach dem was die Mutter isst, schmeckt die Milch unterschiedlich) an den Speiseplan der Mutter gewöhnt und lehnen andere Nahrung dann oft ab. Wenn Du zum Beispiel nie gekochte Karotten isst, dann kennt dein Kind diesen Geschmack nicht über die Muttermilch und wird sie höchst wahrscheinlich auch vom Löffel ablehnen. Ich hoffe, ich konnte dich etwas beruhigen!? LLLiebe Grüße, Biggi
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