Hallo!
Mein Sohn ist jetzt 7 1/2 Monate alt und bekommt seit er 6 Monate ist, mittags Gemüse-Fleisch-Brei. Der Rest ist immer noch Muttermilch. Ich würde ihm jetzt gerne am Nachmittag Getreide-Obst-Brei füttern. Muß ich befüchten, daß meine Milch dadurch stark zurückgeht? Überall wird geraten, nicht zwei Mahlzeiten hintereinander zu ersetzten. Da ich aber bis zu einem Jahr keinen Milchbrei füttern möchten, der auf Kuhmilch basiert, sonder weiterhin stillen möchte, ist das bei mir nicht möglich. Ist es überhaupt möglich nur morgens und abends zu stillen? Stellt sich der Körper automatisch ein ohne daß die Milch komplett zurückgeht? Bis jetzt habe ich mich noch nicht getraut. Suche deshalb Rat! Falls das nicht so ideal wäre, kann ich das Getreide dann auch in die Mittagsmahlzeit mixen? Obst bekommt er sowieso als Nachtisch! mfg Jessy Sordjan
Mitglied inaktiv - 13.05.2009, 08:29
Antwort auf:
Beikost
Liebe Sordjan,
man kann eine Faustregel aufstellen, dass ein Baby mit sieben Monaten eine bis zwei zusätzliche Beikostmahlzeiten ergänzend zur Muttermilch bekommt, mit acht Monaten zwei bis drei, mit neun Monaten zwei bis vier, mit zehn Monaten vier und mit zehn bis zwölf Monaten drei bis fünf. Daneben kann und darf es so oft gestillt werden, wie es möchte.
Mit sieben bis neun Monaten braucht das Kind noch mindestens drei Milchmahlzeiten, mit zehn bis zwölf Monaten noch mindestens zwei.
Die Empfehlung lautet also nicht strikt erst eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen, ehe die nächste Mahlzeit ersetzt wird, sondern erst etwa eine Woche abwarten, ehe ein neues Nahrungsmittel eingeführt wird und die Beikost als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Muttermilch betrachten. Daher gibt es auch keine festgelegte Zahl für die Stillmahlzeiten, sondern das Kind kann weiterhin nach Bedarf gestillt werden.
Sowohl für dein Kind als auch für deine Brust ist es günstiger, wenn Du den Begriff BEI-Kost wörtlich nimmst. Beikost ist Nahrung, die ergänzend zur Muttermilch gegeben wird und nicht als Ersatz, denn sonst würde es ANSTATT-Kost heißen.
Bei der Vorgehensweise, dass langsam als ergänzende Nahrung Beikost angeboten wird, hat die Brust Zeit, sich an die Veränderung zu gewöhnen, das Kind hat ebenfalls mehr Zeit für die Umstellung und die Nährstoffe aus der Beikost können in Zusammenhang mit bei der gleichen Mahlzeit angebotener Muttermilch besser verwertet werden.
Du kannst nun also ruhig mehrmals am Tag Beikost anbieten und weiterhin nach Bedarf stillen.
Muttermilch sollte im gesamten ersten Jahr die Hauptnahrungsquelle für das Baby sein. Die Beikost sollte zunächst ergänzen und nicht ersetzen. Mit zunehmendem Alter werden die Mengen an Beikost von alleine größer und die Muttermilch tritt zunehmend zurück. Im Idealfall ist dies ein allmählich verlaufender Prozess, der nicht viel Steuerung braucht.
LLLiebe Grüße,
Biggi
von
Biggi Welter
am 13.05.2009