Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Beikost

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Beikost

Mitglied inaktiv

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Hallo Biggi, meine Tochter wird am 13.11. 4 Monate alt und wird gestillt. Seit ein paar Tagen fängt sie, wenn mein Mann und ich essen immer an zu zappeln und zu schmatzen (sie liegt in ihrer Wippe neben dem Esstisch und kann uns beobachten). Will sie mir damit sagen, dass sie schon was anderes außer Muttermilch haben möchte? Es kommt jetzt auch immer häufiger vor, dass sie mich beim stillen wegdrückt und schreit, obwohl es für mich keinen ersichtlichen Grund gibt. Wie könnte ich die Stillzeit verlängern, eigentlich wollte ich nämlich sechs Monate voll stillen?!?! Schon mal DANKE für deine Antwort!!!


Biggi Welter

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? Liebe Babys, Es ist nicht immer einfach, reine Neugier von echtem Interesse an der Beikost zu unterscheiden. Für den Beginn der Beikost sollte immer das Kind und nicht nur der Kalender angeschaut werden, doch vier Monate ist sehr früh. Mit der Einführung der Beikost solltest Du beginnen, wenn dein Kind zu erkennen gibt `Jetzt bin ich soweitA. Das lässt sich an den folgenden Anzeichen erkennen: • es ist in der Lage alleine aufrecht zu sitzen, • der Zungenstoßreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt, • es zeigt Bereitschaft zum Kauen, • es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken, • es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen lässt. Dies ist bei einem gesunden, voll ausgetragenen Baby etwa mit sechs Monaten der Fall, bei wenigen Kindern früher, bei gar nicht so wenigen später. Ehe diese Zeichen nicht zu erkennen sind, sollte noch keine Beikost eingeführt werden. Eine zu frühe Einführung der Beikost ist nicht sinnvoll, da dadurch der Organismus des Kindes überfordert werden kann, vor allen der Darm und die Nieren des Kindes können überlastet werden und außerdem erhöht eine zu frühe Einführung der Beikost das Allergierisiko. Das Alter von etwa vier Monaten ist schon fast eine klassische Zeit in der die Kinder beginnen sich für ALLES zu interessieren, aber bitte nicht für die Brust. In solchen Zeiten sind die Kinder sehr leicht ablenkbar (da genügt schon, dass eine Gardine wackelt), lassen die Brust leicht los, sind aber andererseits recht unzufrieden, weil ihre Fähigkeiten noch nicht ausreichen, um das zu erreichen was sie wollen. Das wiederum finden manche der Kinder schlicht und ergreifend `zum SchreienA. Nachts, wenn alles ruhig und dunkel ist, ist das Trinken dann meist problemlos. Falls ein Baby sehr stark ablenkbar ist und viel zappelt, ist es oftmals hilfreich, sich in eine ruhige, unter Umständen auch abgedunkelte Umgebung zurückzuziehen. Manchen Kinder hilft es, sie zu bündeln. Besonders unruhige Babys, die sich an der Brust steif machen und nach hinten überstrecken, können auch gebündelt werden. Beim Bündeln wickelst Du dein Baby gut in eine Decke ein, so dass seine Schultern nach vorne geneigt und die Arme unterhalb der Brust gekreuzt sind. So kann es den Kopf nicht zurückwerfen. Bei manchen Babys bewährt es sich, wenn die Decke unten offen bleibt, so dass die Füße frei bleiben. Wenn Du dein Kind auf diese Weise eingepackt hast, sieht es wie ein „C“ aus, mit dem Kinn auf der Brust und angezogenen Beinchen. Häufig reicht diese Maßnahme aus, das Baby zu beruhigen und es trinkt dann besser an der Brust. Manche Babys brauchen Halt im wahrsten Sinne des Wortes um weniger zappelig zu sein. Rückzug in eine möglichst „langweilige“ und uninteressante Umgebung kann in den Phasen dieser besonderen Ablenkbarkeit wirklich Wunder wirken. Vielleicht schaust Du einmal in eine Stillgruppe, damit Du sehen kannst, dass sich andere Babys nicht anders verhalten als deines. Ich suche dir gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus, wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst. LLLiebe Grüße Biggi


Mitglied inaktiv

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Danke, ich dachte schon, mein Baby ist das einzige, dass die Brust "nicht mag", was ja Gott sei Dank nicht der Fall ist. Ich würde gerne mal in einer Stillgruppe vorbei schauen, meine PLZ ist 41468. Danke, dass man sich mit allen Problemen und Problemchen an dich wenden kann.


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