Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Beikost

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Beikost

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Liebe Biggi, ich habe ein Problem: meine Tochter wird demnächst ein halnes Jahr alt und seit ca. 4 Wochen gebe ich ihr mittags Brei, ohne anschließendes Stillen. Sie ißt immer fast ein ganzes 190g-Gläschen,jeden 2. Tag mit Fleisch, dazu reiche ich ihr Tee mit Apfelsaft gemischt. Größe,Gewicht und Stuhlgang sind normal. Nun ist es so, daß ich sie morgends zwischen 6.30 Uhr und 8.00Uhr ausgiebig stille und mittags bekommt sie dann zwischen 11.00Uhr und 12.00 Uhr Brei, obwohl sie noch viel länger "aushalten" würde. ich gebe ihr dann um die Zeit einfach was, weil es sonst am Nachmittag noch später werden würde usw.... Am Nachmittag stille ich sie zwischen 15.00 Uhr und 16.00Uhr, aber da stößt sie noch vom üppigen Mittagessen auf, aber sie trinkt trotzdem recht gut. Aber ich bin der meinung, daß sie noch völlig voll und satt vom Mittag ist und fühle mich nicht wohl bei dem Gedanken, ein eigentlich sattes Kind anzulegen, was dann an der vorgehaltenen Brust nicht nein sagen kann. Einmal habe ich ihr am Nachmittag ein paar Löffelchen Obstmus angeboten und Tee, das hat völlig gereicht bis zum abendlichen Stillen. Wäre das eine Alternative am Nachmittag oder soll ich sie stillen? Zwischen 19.ooUhr und 19.30Uhr ist sie sooooo müde, das sie ich sie stillen und ins Bett bringen muß, was eigentlich auch für uns eine gute Zeit ist, nur habe ich wieder ein sattes Kind an der Brust, das komischerweise trotzdem wieder gut trinkt und dann vor Müdigkeit an der Brust einschläft. Im hiesigen Stilltreff hat man mir geraten, so weiterzumachen, weil das Kind einem schon zu verstehen gibt, wenn es nichts haben will. Aber ich fühle mich nicht gut dabei, weil ich immer denke, wie es mir wohl ginge, wenn ich immer was angeboten bekäme und eigentlich total satt bin, dann würde mir schlecht werden. (naja, so ungefähr jedenfalls) verstehst du mein Problem? Was soll ich tun? Meine Überlegung war auch schon, so langsam mal den abendlichen Milchbrei anzubieten und wenn sie nur ein paar Löffelchen ißt, ist auch gut. Da kann sie eher "nein sagen" wenn sie noch satt ist, oder? Ich bin mir sicher, saß sie trotzdem wie bisher durchschlafen würde.(ca.19.45 Uhr bis mind. 6.00Uhr) Was räts´t du mir??? P.S.: Inzwischen ist es auch so, das sie zunehmend mobiler wird, dreht sich seit kurzem und istb allgemein ein bißchen unzufriedener, sonst aber eine ganz superliebe und pflegeleichte Maus. Vielen Dank für deine Mühe! Katonia


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Liebe Katonia, ich würde der Kleinen nicht noch mehr Beikost anbieten, denn in diesem Alter sollte Muttermilch eigentlich noch die einzige Nahrung sein. Das Thema „ab vier Monate oder ab sechs Monate" ist eine zwischen Ernährungsexperten und Säuglingsnahrungsindustrie heiß diskutiertes Thema und der Markt für Säuglingsnahrung ist ein mindestens so heiß umkämpfter Markt mit großen Verdienstmöglichkeiten, die um so größer sind, je weniger bzw. kürzer die Kinder gestillt werden. Für den Organismus des Babys ist es besser, wenn es erst ab sechs Monaten etwas anderes als Milchnahrung bekommt, erst dann sind Darm und Nieren so weit ausgereift, dass das Kind andere Nahrung bekommen soll. Eine zu frühe Einführung der Beikost kann Darm und Nieren des Kindes überlasten und erhöht das Allergierisiko. Mit vier Monaten „kann" ein Kind Beikost bekommen und nicht jedes Kind wird (sofort) mit Problemen reagieren, aber leider sind nicht alle Probleme, die sich aus zu früher Einführung von Beikost ergeben sofort erkennbar. Es gibt Studien, die Zusammenhänge zwischen zu früher Einführung von Beikost und im Erwachsenenalter auftretenden Stoffwechselerkrankungen zeigen, das merkt man dann natürlich noch nicht mit vier oder fünf Monaten. Es gibt überhaupt eine Menge von Studien, die die gesundheitlichen Vorteile für das Kind belegen, wenn es das erste halbe Jahr ausschließlich gestillt wird. Es stimmt tatsächlich, dass dein Baby dir zeigen würde, wenn es nicht gestillt werden möchte, denn im Gegensatz zu einer Flasche oder einem Löffel kann man dem Baby nicht einfach etwas aufzwängen. Die Milch läuft aus der Brust nicht einfach aus (wie das bei der Flasche der Fall ist), das Kind muss aktiv arbeiten und schluckt dann auch. Stillen bedeutet auch viel mehr als nur Nahrung, es bedeutet Nähe, Geborgenheit und in diesem Alter haben Babys auch noch einen starken Saugreflex. Wenn dein Baby nicht an die Brust wollte, würde es nicht trinken, mach dir da keine Sorgen. Muttermilch ist auch schnell verdaut und überfüttern kann man sein Baby nicht mit Muttermilch. Muttermilch sollte die Hauptnahrungsquelle für das gesamte erste Lebensjahr sein, erst im zweiten Lebensjahr ändern sich die Gewichtungen im Speiseplan eines Kindes. Ich hoffe, ich konnte dich beruhigen. LLLiebe Grüße Biggi


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