Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Beikost und stillen

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Frage: Beikost und stillen

sari3005

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Liebe Biggi, unsere Tochter ist jetzt 6,5 Monate alt und ich genieße es so sehr, dass das Stillen klappt,weil es bei unserer ersten Tochter nicht so war. Ich würde auch gerne länger stillen. Ich habe mit 5 Monaten und 1 Woche angefangen ihr etwas Brei zu geben. Das pure Gemüse mochte sie noch gerne, aber als die Kartoffeln dazukamen war sie nicht so begeistert. Ich versuche es entspannt zu sehen, wobei man doch dem Druck durch Andere verspürt, dass sie eigentlich mehr Beikost essen müsste. Wenn sie Lust hat, nimmt sie paar Löffel, macht dann den Mund zu und will Milch. Sie hat aber sehr Interesse am Essen, würde glaub am Liebsten selbst essen. Für BLW hab ich ehrlich gesagt momentan noch zu viel Angst wegen des Verschluckens. Ich bin sehr nervös dabei und weiß nicht so richtig, was ich ihr in dem Alter geben könnte. Es gibt auch Tage, da biete ich ihr keinen Brei an, was sie anscheinend auch nicht stört. Sie stillt sehr viel und ist auch sehr zufrieden damit. Muss ich mir den wirklich Stress mit der Beikost machen, gibt es ein Nährstoffproblem, wenn sie nur paar Löffel nimmt. Soll ich es weiterprobieren oder doch mal BLW probieren, wenn sie etwas älter ist?Das Problem ist sowohl bei den Gläschen als auch bei Selbstgekochtem. Ich bin auch nicht die beste Köchin:-)) Sie ist 68 cm und wiegt 7,8 Kilo. Bei Geburt wog sie 3,4 Kilo. Sie ist minimal bei der U5 von ihrer Kurve gerutscht. War immer auf der 75 Perzentile und ist jetzt zwischen 50 und 75. Als der Kinderarzt hörte, dass ich nachts noch oder gerade aktuell sehr viel stille, meinte er, ich sollte ihr langsam einen Rhythmus angewöhnen, sonst wäre es schwer wieder abzugewöhnen. Sie benutzt die Brust auch gerne zum Beruhigen nachts. Der Schnuller fliegt dann im hohen Bogen aus dem Mund :-) Vielen Dank für deine Antwort!! LG Sari


Biggi Welter

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Liebe Sari, Du hast alle Zeit der Welt und Milch darf in diesem Alter die Hauptnahrungsquelle sein! Du musst jetzt noch gar keine Mahlzeiten ersetzen und kannst weiterhin nach Bedarf stillen und Beikost geben. Auch ist es gar nicht schlecht, wenn Du vor oder nach der Beikost noch zusätzlich stillst, denn Nährstoffe aus der Beikost können in Zusammenhang mit bei der gleichen Mahlzeit angebotener Muttermilch besser verwertet werden. Dein Baby wird von ganz alleine immer mehr essen und irgendwann ist eine Mahlzeit ersetzt. Man kann eine Faustregel aufstellen, dass ein Baby mit sieben Monaten eine bis zwei zusätzliche Beikostmahlzeiten ergänzend zur Muttermilch bekommt, mit acht Monaten zwei bis drei, mit neun Monaten zwei bis vier, mit zehn Monaten vier und mit zehn bis zwölf Monaten drei bis fünf. Daneben kann und darf es so oft gestillt werden, wie es möchte. Gerade Stillkinder verfügen über einen sehr guten Würgereflex, so dass die Gefahr, dass sie sich verschlucken relativ gering ist. Dennoch sollte ein Kind natürlich nie beim Essen alleine gelassen werden. Ich würde ganz langsam weitermachen und immer wieder Beikost anbieten. Es gibt Babys, die es geradezu hassen und hysterisch reagieren, wenn man ihnen etwas in den Mund stecken will. Diese Kinder essen aber recht gut, wenn sie selber essen dürfen. Das Geschmiere, das es dabei gibt, ist weniger schlimm, als das Theater mit einem Kind, das sich mit allen Kräften wehrt und außerdem lernen die Kinder recht schnell gut zu essen. Es gibt eine ganze Menge, was als fingergerechte Nahrung angeboten werden kann. Banane zum Beispiel kann ein Kind gut in die Hand nehmen, sie ist weich und es kann sie alleine essen. Auch ein Stück von einer gekochten Kartoffel geht gut. Gekochte Erbsen können einzeln aufgepickt werden (ist gleichzeitig eine gute Übung für die Feinmotorik), alle Gemüse und Obstarten, die einigermaßen weich sind und dann in kleine Stücke geschnitten werden, können gegeben werden. Probiere es mal aus :-). Auch wird dein Baby von ganz alleine länger schlafen und auch irgendwann durchschlafen, wenn Du ihm die Zeit schenkst. Auch ich war damals verunsichert und wurde als Glucke und sonstwas bezeichnet ;-). Heute sind meine Kinder meine größten Stützen und ich weiß, dass Achtsamkeit nichts mit Verwöhnen zu tun hat. Ist Dir schon einmal aufgefallen, dass niemand fragt „Wann muss das Kind selbstständig atmen lernen" oder „Wann muss das Kind frei laufen können"? Beim ersteren geht jeder davon aus, dass dies eine Fähigkeit ist, die ein gesundes Kind selbstverständlich beherrscht und bei zweiten wird eine große Zeitspanne von vorne herein als normal angenommen. Nur beim Stillen, da wird dem Kind nicht die Kompetenz zugestanden, dass es auch diese Fähigkeit selbst und in dem für es passenden Tempo entwickeln wird. Da wird immer wieder behauptet, dass die Eltern das Kind entsprechend „trainieren" müssen. Wenn es DICH also nicht stört, dann schenke deinem Kind diese Zeit. Wie traurig ist es doch, dass wir unseren Menschenkindern kaum noch die natürliche Zeit gönnen, die sie zum gesunden Gedeihen brauchen. Es gibt keinen Grund, dass Du etwas daran ändern musst, dass du dein Baby nach Bedarf stillst und auch in den Schlaf stillst, es sei denn DICH persönlich stört etwas daran. Auch die immer wieder geäußerten Argumente, das Baby würde auf diese Weise verwöhnt oder es würde so nie lernen alleine einzuschlafen bzw. nie wieder aus dem Elternbett ausziehen, sind nicht stichhaltig. Babys in diesem Alter können noch nicht verwöhnt werden und Kinder, die sich den Platz im Elternbett nicht erkämpfen oder ertrotzen mussten, ziehen von selbst aus dem Elternbett aus, sobald sie reif genug dafür sind. Im Gegensatz dazu wollen viele Kinder, die als Babys alleine schlafen mussten noch lange ins Elternbett, weil ihr Bedürfnis (noch) nicht gestillt wurde. Sobald ein Baby die nötige Reife hat, lernt es alleine (ein)zuschlafen. Ganz liebe Grüße Biggi


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