Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Beikost und ihre Folgen...

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Beikost und ihre Folgen...

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Unserer Kleine ist fast 22 Wochen alt und wird voll gestillt. Wir haben im 4. Monat mal mit Beikost (Pastinake) angefangen, hat sie aber nicht angenommen (alles mit der Zunke rausgeschoben, Mund nicht mehr aufgemacht, als sie wusste, worum es ging etc). Nach etwas mehr als einer Woche Pause hab ich es aus einer Stimmung heraus noch mal probiert. Diesmal hat es ziemlich gut geklappt. Sie hat keine wirkrlichen Mengen zu sich genommen, aber wir haben es auf etwa 5 oder 6 Löffel Pastinake mit Kartoffel gebracht. Vor ein paar Tagen hat sie fast 2/3 Gläschen gegessen. Ich war begeistert und überrascht. Tja... und seit dem nimmt sie nix mehr. Dreit Tage in Folge hat sie die Beikost jetzt komplett abgelehnt, nicht davon durfte in ihren Mund. Wir haben sie zwischendurch immer mal an einer Banane lecken lassen, was ihr gut gefallen hat. Heute dachte ich, ich zerdrücke mal ein bißchen Banane und gebe es ihr so. Keine Chance. Dran lecken hat ihr aber gut gefallen. Ich wüsste gern, ob ich ihr die Kost irgendwie schmackhafter machen kann. Vielleicht einfach mal ne andere Sorte probieren? Ich versteh halt nicht, warum sie von einem auf den anderen Tag erst super gegessen hat und dann gar nichts mehr davon will. Und noch eine Frage: dass ein Stillkind mal über Tage keinen Stuhlgang hat ist ja normal. Bei meiner Maus war das bislang nie der Fall. Jetzt hat sie allerdings seit anderthalb Tagen keinen Stuhlgang mehr gehabt. Ich mach mir jetzt ein wenig Sorgen, dass das noch Auswirkungen von der Beikost sein könnten. Oder ist das Quatsch?


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Liebe moppen, es kommt immer wieder einmal vor, dass ein Baby die Beikost ablehnt und statt dessen wieder häufiger oder mehr gestillt werden will. Dafür gibt es viele Gründe von einer sich ankündigenden Erkältung über Zahnungsprobleme oder einfach nur einem zu hektischen Tag. Das Abstillen ist ohnehin kein kontinuierlich verlaufender Prozess, dass gibt es immer wieder einmal kleinere oder größere Rückschritte. Wichtig ist, dass aus dem Thema "Essen" kein Kampf gemacht wird. Einen solchen Kampf verlieren die Eltern sehr schnell und viele Essstörungen haben ihre Ursache in der ganz frühen Kindheit, wenn das Baby zum essen gezwungen werden sollte. Vielleicht ist das Baby auch einfach noch nicht bereit für Beikost! Die Bereitschaft des Babys für die Beikost erkennst Du an den folgenden Anzeichen: o es ist in der Lage aufrecht zu sitzen, o der Zungenstreckreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt, o es zeigt Bereitschaft zum Kauen, o es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken und interessiert sich dafür, o es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen lässt. Dies ist meist etwa mit sechs Monaten der Fall, bei wenigen Kindern früher, bei gar nicht so wenigen später. Ehe diese Zeichen nicht zu erkennen sind, sollte noch keine Beikost eingeführt werden. Für den Darm des Kindes bedeutet die Einführung von Beikost verständlicherweise eine Umstellung und es kann gelegentlich zu Verdauungsproblemen kommen sowohl in die eine, wie in die andere Richtung und das kann den Kindern durchaus mehr oder minder ausgeprägtes Unwohlsein verschaffen. Eine Angabe in Form von "xx Tage kein Stuhlgang ist tolerierbar" lässt sich nicht machen, denn das hängt auch vom Befinden des Kindes ab. Es sollte jedoch nicht massiv eingegriffen werden (z.B. mit der Fieberthermometermethode, Abführmitteln oder Klistieren). Dies ist immer ein Eingriff in den "normalen" Ablauf und kann auch zur Gewöhnung führen, so dass sich ein langfristiges Problem daraus ergeben kann. Leichte Bauchmassage ist in keinem Fall schädlich. Wenn ein Kind allerdings längerfristig Probleme mit festen Stuhlgang oder gar Verstopfung hat sollte auf der einen Seite darauf geachtet werden, dass es genügend Flüssigkeit zu sich nimmt (eventuell einfach häufiger stillen) und auf der anderen Seite sollte die Beikost so gewählt werden, dass sie eher stuhlauflockernd als stopfend wirkt. Gerade die bei uns so beliebten Karotten für Babys führen nicht selten zu Verstopfung (beim Obst gilt dies für Banane), andere Gemüse wie Zucchini, Kürbis, Pastinake, Brokkoli und auch Obstsorten wie Birne werden oft besser vertragen und tragen zu weicherem Stuhlgang bei. Ein Wechsel der Gemüse und Obstarten kann deshalb sehr sinnvoll sein. Außerdem sollte unbedingt auf eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme geachtet werden. LLLiebe Grüße Biggi


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