Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Beikost und ein paar Fragen

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Beikost und ein paar Fragen

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Hallo Biggi, jetzt muß ich Dir doch mal ein paar Fragen stellen. Unser jr. ist jetzt 9 Monate und wird nach wie vor nach Bedarf gestillt. Morgens, abends und in der Nacht 0-4 mal, je nach Bedarf. Reicht das an Milch für den Kleinen? Mittags koche ich ihm Gemüse/Kartoffel/Fleisch-Brei. Diese Mahlzeit klappt am besten. Wie oft soll er Fleisch bekommen/Woche? Jeder sagt was anderes? Nachmittags hat er zwar Hunger, will aber keinen Brei. Habe schon alles versucht. Nun gebe ich ihm eine halbe Banane und dann ist er zufrieden. Ist das statt dem Brei OK? Der besagte tägliche Vollmilchbrei - kann es da auch ein Brei mit Wasser angerührt sein - da er ja noch gestillt wird? Würde dies dann am Milch reichen? Habe eine zeitlang abgepumpt für den Brei und er hat es immer nicht gegessen - war auch nicht so toll für mich (Zeitaufwand). Und abends, da er ja kaum Brei möchte bevorzugt er ein Butterschnittchen. Ist das stattdessen OK? Das würde bedeuten, daß wir fast keinen Brei verabreichen, und quasi gleich zu fester Nahrung übergehen. Wieviel zusätzliche Flüssigkeit sollten die Kinder in diesem Alter trinken (zusätzlich zur Milch)? Er trinkt leider auch nicht besonders gut - ich muß ihn immer überlisten. Viele Fragen liebe Biggi, aber bei Dir bin ich bestimmt richtig. Man wird manchmal eben doch unsicher. Liebe Grüße von Kati


Biggi Welter

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? Liebe Kathi, na dann hoffe ich mal, dass ich deine Fragen beantworten kann. Also Brei zählt als feste Nahrung. Doch es steht nirgends geschrieben, dass ein Baby zwingend Brei essen muss. Es gibt Kinder, die keinen Brei und auch nichts kleingemustes mögen, sie essen lieber von Anfang an stückige Kost und das ist auch kein Problem. Mit sieben bis neun Monaten braucht das Kind noch mindestens drei Milchmahlzeiten, mit zehn bis zwölf Monaten noch mindestens zwei. Wird häufig genug gestillt, dann muss keine andere Milchmahlzeit und auch kein Milchbrei gegeben werden und es ist kein Problem, wenn Du deinem Kind einen milchfreien Brei oder eben auch Brot oder etwas anderes anbietest. Die Beikost kann aus Getreide, Obst, Gemüse und eventuell Fleisch bestehen, ohne irgendwelche Milchprodukte. Ob ein Baby/Kleinkind Fleisch braucht oder nicht, hängt davon ab, wie es ernährt wird. Fleisch wird wegen seines hohen Eisen- und Proteingehaltes gegeben. Es kann jedoch durch andere Nahrungsmittel ersetzt werden, vorausgesetzt das Baby wird weiterhin gestillt. Die Verfügbarkeit und damit die Aufnahme des Eisens in den Körper wird entscheidend verbessert durch Vitamin C. Durch die Gegenwart von Vitamin C wird die Eisenaufnahme aus allen Lebensmitteln bis um das dreifache gesteigert, Da Vitamin C das zweiwertige Eisen vor der Umwandlung in nicht resorbierbares dreiwertiges schützt und zur Umwandlung von vorhandenem dreiwertigen in resorbierbares zweiwertiges Eisen beiträgt. Zu jeder Mahlzeit gehört ein Vitamin-C-haltiger Bestandteil. Wenn unter Beachtung dieser Regel konsequent Vollgetreide verwendet wird, braucht die Beikost kein Fleisch zu enthalten. Eine Vollwertkost mit Vollkorngetreide, reichlich Gemüse und Obst, gemahlenen Nüssen, Milch und wenig Ei macht auch im zweiten Lebensjahr Fleisch nicht unbedingt erforderlich. Bei einer anderen Ernährungsform ist zwei- bis dreimal pro Woche eine Fleischzufuhr notwendig. Im gesamten ersten Lebensjahr kann der Flüssigkeitsbedarf eines Babys vollständig über die Muttermilch gedeckt werden, vorausgesetzt, es wird weiterhin nach Bedarf gestillt. Dennoch ist es sinnvoll parallel zur Einführung der Beikost auch den Becher mit Wasser einzuführen. Wasser ist das optimale Getränk, sowohl für Kinder wie für Erwachsene, Saft ist nicht notwendig. Wieviel Flüssigkeit ein Baby zusätzlich zur Beikost braucht, hängt davon ab, wieviel Beikost es isst, wie warm es ist, wie aktiv das Kind ist und einigem anderen mehr. Ein Kind, dass noch viel breiartige Kost isst, bekommt zudem über die Nahrung relativ viel Flüssigkeit. Biete deinem Kind zur Beikost immer Wasser an, dann hat es die Möglichkeit zu trinken, wenn es durstig ist. Wasser ist das optimale Getränk, sowohl für Kinder wie für Erwachsene, Saft ist nicht notwendig. Solange der Urin des Babys hell, fast farblos aussieht und nicht unangenehm riecht, bekommt es in der Regel genügend Flüssigkeit. LLLiebe Grüße Biggi


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