Mitglied inaktiv
Hallo, ich habe letzten Samstag mit Beikost (Zucchini) angefangen, nachdem ich sie 6,5 Monate voll gestillt habe. Die ersten zwei Tage lief es super, sie hat ein paar Löffelchen gegessen und es hat ihr geschmeckt. Montag waren wir zur Impfung. Danach hat es angefangen, das sie den Kopf weggedreht hat und geweint hat. Habe dann aufgehört. Am Dienstag hat sie bebrüllt ohne Ende und auch den Kopf weggedreht - habe dann auch abgebrochen. Mittwoch hingegen lief es super, sie hat ein halbes Gläschen verputzt, ohne Gebrüll! Heute war es wieder eine Katastrophe, habe wieder abgebrochen. Sie brüllt dann richtig wütend, habe sie schon vorher gestillt, damit sich ihr Hunger in Grenzen hält, aber sie fängt während der Fütterung immer wieder an zu brüllen. Sie hat, seitdem sie Beikost bekommt, einen wunden Po, sie macht allerdings auch 2xam Tag, bzw. jeden Tag in die Hose. Wunden Po hat sie vorher noch nie gehabt. Kann das von den Zucchini kommen als Reaktion? Ich wollte ihr halt keine Möhre geben, da sie als allergen gilt und ich auch wollte, das sie nicht gleich so was süsses isst. Sollte ich es mit der Beikost erstmal lassen? ich möchte aber auch nicht mehr lange stillen (zumindest nicht voll). Würde dann gerne mit einer Fertigmilch anfangen. Was wäre da ratsam? Ausserdem wollte ich sie an einen trinkbecher gewöhnen und nicht an Sauger. Wenn ich ihr aber Fertigmilch gebe, wie mache ich das dann. Kann sie die evtl. auch aus dem Trinkbecher trinken? Gibt es da spez. Aufsätze? Sorry, es ist etwas lang geworden! ich hoffe, sie können mir helfen?! Sandra
Liebe Sandra, der beste Weg, ein Kind zu einem "schwierigen Esser" zu machen besteht darin, es zum Essen zu zwingen! Ein Kind darf essen, aber es muss nicht essen und eine sehr bewährte Methode lautet "Die Mutter bietet an, was es gibt, das Kind entscheidet wie viel oder wenige es davon isst". So wie Sie es beschreiben kann sich das Essen schnell zu einem absoluten Kampfthema entwickeln und das Kind ist so weit, dass es sich nur noch mit "Totalverweigerung" wehren kann. Genau diese Situation sollte aber unbedingt vermieden werden, denn mit soviel Kampf und Druck erreichen Sie genau das Gegenteil. Das Thema Essen wird immer konfliktbeladener, das Kind erlebt essen nicht als etwas Sinnliche und Angenehmes, sondern nur als Tortur. So kann der Grundstein für eine langfristige Essstörung gelegt werden. Sie haben es also vollkommen richtig gemacht, indem Sie die Mahlzeit abgebrochen haben. Vielleicht verschieben Sie das Abstillen noch ein wenig. Dann haben Sie die Garantie, dass Ihre Tochter gut ernährt wird. Bieten Sie ihr immer wieder etwas zu essen an. Wenn sie es isst, ist es gut, wenn nicht, ist es auch in Ordnung, denn solange sie noch Ihre Milch bekommt, leidet sie keinen Mangel. Sobald sich die Situation wieder entspannt hat und Essen nicht immer mit Geschrei quittiert wird, können Sie dann einen neuen Versuch unternehmen. Sicher ist auch für Sie das Buch "Mein Kind will nicht essen" von dem spanischen Kinderarzt Dr. Carlos Gonzales eine interessante (und beruhigende) Lektüre. Das Buch ist im Buchhandel (ISBN 3 932022 12 2) bei der La Leche Liga oder auch im Stillshop hier auf der Seite erhältlich. Dr. Gonzales hat eine Aufstellung gemacht, wie viel Muttermilch (MM) ein Baby im Alter zwischen neun und zwölf Monaten benötigt, um den empfohlenen Bedarf an verschiedenen Nährstoffen zu decken: Energie: 830 kcal = 1185 ml MM Eiweiss: 9,6 g = 910 ml MM Vitamin A: 350 µg = 700 ml MM Vitamin B: 0,4 µg = 412 ml MM Vitamin C: 25 mg = 625 ml MM Diese Angaben zeigen, dass Muttermilch den Bedarf des Kindes an vielen Nährstoffen lange zu decken vermag und nicht unbedingt Eile geboten ist, das Kind zum Essen zu zwingen. Ihre Tochter kann nun langsam lernen, wie sie aus einer Tasse oder einem Becher trinken kann, bei diesem Lernvorgang ist es ganz normal, dass eine Zeitlang der größte Teil am Kinn herunter läuft und irgendwo nur nicht im Magen landet. Manche Kinder trinken übrigens sehr gern und gut mit einem Strohhalm aus einem Becher (die dicken, biegsamen Halme eignen sich recht gut). Viele Mütter berichten, dass ihre Babys die Trinklerntasse von Avent mit dem weichen Schnabelaufsatz gerne (oder zumindest lieber) annehmen. Wenn Sie ihr Kind jetzt aber lieber bald vollständig abgestillt haben wollen, müssen Sie zunächst zur Flasche hin abstillen, da das Kind noch zu jung für alleinige Beikost ist, die ja erst ab etwa einem halben Jahr eingeführt werden sollte. Dabei gehen Sie am besten so vor, dass Sie Ihr Kind zunächst anlegen, aber es sich nicht vollständig satt trinken lassen, sondern anschließend noch die Flasche anbieten. Bei manchen Kinder empfiehlt sich auch die umgekehrte Vorgehensweise, zuerst Flasche anbieten und anschließend noch die Brust, das müssen Sie ausprobieren. Allmählich steigern Sie die Menge der Flaschennahrung, bis die Mahlzeit vollständig ersetzt ist. Etwa im Abstand von mindestens einer Woche können Sie dann mit dem Ersetzen der nächsten Mahlzeit durch künstliche Säuglingsnahrung beginnen. Mit welcher Mahlzeit Sie beginnen, bleibt Ihnen überlassen. Nach Möglichkeit sollten Sie nicht zwei unmittelbar aufeinander folgende Stillzeiten direkt nacheinander ersetzen. Falls die Brust dann zu spannen beginnt, pumpen Sie gerade so viel Milch ab oder streichen von Hand aus, dass die unangenehme Spannung nachlässt und Sie sich wieder wohl fühlen. Nicht mehr Milch als unbedingt notwendig entleeren, denn sonst wird die Produktion wieder angeregt. Zusätzlich können Sie die Brust kühlen. Besprechen Sie mit Ihrer Kinderärztin/arzt welche künstliche Säuglingsnahrung Sie verwenden sollten. Pre Nahrung kann wie Muttermilch nach Bedarf gegeben werden und ist als Ersatz für die Muttermilch für das gesamte erste Lebensjahr (bis das Kind an normale Kuhmilch gewöhnt werden kann) geeignet. Für das komplette Abstillen sollten Sie in etwa sechs bis achte Wochen einrechnen, dieser Zeitraum ist realistisch, wenn Sie Probleme mit der Brust vermeiden wollen und gibt auch dem Kind Zeit, sich an die Umstellung zu gewöhnen. Ich hoffe, Ihnen weitergeholfen zu haben. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
wir haben keine Allergien in der Familie. Weiss allerdings nicht, wie das bei unseren Verwandten aussieht... Gruss
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