k_ristina
Liebe Biggi! Deine Ratschläge und Worte haben mir bis jetzt immer geholfen und ich hoffe, dass du mir dieses Mal bei meinen Sorgen auch helfen kannst. :-) Mein Sohn ist acht Monate alt und wird voll gestillt. Seit seinem sechsten Lebensmonat hat er Beikost bekommen, aber den Mittagsbrei will er nicht essen bzw. die ersten 2 Wochen hat es gut geklappt und dann nicht mehr. Ich habe es dann mit den gekauften Gläschen und BLW probiert, aber er macht den Mund nicht auf und will nicht essen. Er spielt lieber mit dem Löffel. Mittlerweile ist es so, dass er in der Früh zB. Dinkelgrieß mit Apfel oder Birne bekommt und das schmeckt ihm und er isst es auch, zwar nicht viel, aber immerhin. Zu Mittag bzw. am Nachmittag biete ich ihm den Gemüsebrei an, aber er will nicht essen, egal zu welcher Uhrzeit ich es anbiete. Ist es sinnvoll den Gemüsebrei vl. komplett wegzulassen und nur den Brei in der Früh zu machen und evtl. den Abendbrei einzuführen? Kann/Soll ich ihm von unserem Essen etwas geben (püriert), das ist dann aber gewürzt?! Jedes Mal denke ich mir, dass ich den Mittagsbrei umsonst koche, egal ob ich etwas Bekanntes oder Neues mache. Es ist für mich auch schwer zu wissen, wann er wirklich hungrig ist, da er nach Bedarf gestillt wird und er manchmal auch während dem Schlafen gestillt wird und somit die ganze Zeit an der Brust hängt. Gibt es statt dem süßen Morgenbrei auch etwas Anderes "salziges" was ich ihm anbieten kann? Meine zweite Frage/Sorge bezieht sich auf das Quengeln. Seit ein paar Wochen quengelt und weint er oft. Dadurch sich jedes Quengeln gleich anhört, weiß ich nicht was los ist und wie ich ihm helfen kann. Seitdem er auf dem Bauch schläft und in der Nacht munter wird (um zu trinken) fängt er an zu weinen, aber jedes Mal. Früher hat er nur den Kopf hin und her gedreht und nach der Brust gesucht und das war es. Jetzt wirkt er so, als ob er sich nicht auskennen würde, wenn er munter wird. Auch in der Früh, wenn er munter ist, lächelt er gar nicht mehr. Früher hat er von einem Ohr zum Anderen gelächelt und mit den Beiden gestrampelt, jetzt nichts mehr. Gibt es dafür einen Grund? Das Wickeln und Anziehen in der Früh/am Abend und nach dem Baden ist auch so ein Thema. Kaum habe ich ihn hingelegt, beginnt er schon zu quengeln. Es dauert dann eine halbe Stunde, bis er angezogen ist und wenn er dann fertig angezogen ist, passt wieder etwas nicht und er will nicht spielen und auch nicht liegen. Tagsüber gibt es Zeiten wo alles in Ordnung ist, aber dadurch er zur Zeit das Krabbeln lernt und auch selbstständig Sitzen will (es noch nicht kann) ist er ständig am quengeln und ich kann und will ihn auch nicht ständig tragen/halten, denn auch in der Trage passt es ihm nicht immer. Mein Mann ist da ein bisschen entspannter und findet es nicht schlimm, wenn er quengelt, ich aber schon. Es kommt vor, dass er quengelt und ich gerade das Essen zubereite oder im Haushalt etwas mache. Natürlich will ich dann meinen Sohn hochnehmen oder mit ihm spielen, aber ich will auch die Sachen erledigen. Ich stelle mir die Frage: Wie schlimm ist es, wenn ein Baby quengelt? Natürlich passt ihm etwas nicht, das ist mir klar, aber hat das "kurze" Quengeln lassen irgendwelche Auswirkungen auf das spätere Verhalten? Mein Sohn ist nie alleine, es ist immer jemand neben/bei ihm und ich rede und erkläre ihm, dass ich noch das Essen fertig machen muss und wir dann spielen usw. Das gleiche Spiel ist auch wenn er müde ist. Ich sehe dass er müde ist und ich stille ihn in den Schlaf, aber er quengelt und will nicht schlafen. Ich lege ihn in den Kinderwagen, weil ich glaube dass er so einschläft, aber auch das passt ihm nicht und er quengelt. Ich selber bin dann schon am Ende meiner Kräfte und Verzweifelt wenn er quengelt, weil ich nicht weiß was los ist und wie ich ihm helfen soll. Ich fühle mich dann echt schlecht, weil er so viel gequengelt/geweint hat und ich ihm nicht helfen konnte, und nach acht Monaten nicht weiß warum er sich so verhält. Und zum Schluss: Ich habe von "Stilldemenz" gehört und bestimmt bin ich davon auch betroffen. Seitdem ich Mama bin, vergeht die Zeit mit Baby viel zu schnell. Ich kann mich noch an die Tage oder bestimmte Momente vor der Geburt erinnern, aber an fast nichts was nach der Geburt war. Ich genieße die Zeit mit meinem Sohn voll und ganz, aber ist es normal, dass ich mich zB. nicht mehr erinnern kann wie er früher ausgeschaut, wie er sich bewegt/auf etwas reagiert hat, wie das Stillen war, wie sich seine Haut angefühlt hat, wie der erste Spaziergang/das Tragen in der Trage war oder was wir tagsüber gemacht haben? Natürlich habe ich genug Fotos und Videos von ihm gemacht, aber es fühlt sich alles so an, als ob ich die letzten Monate nicht anwesend war. Ich frage meinen Mann oft, ob er sich an etwas erinnern kann und er meint dann: "Ja" und ich frage mich: " Warum erinnere ich mich an die Momente nicht bzw. warum weiß ich nicht, was ich dabei gefühlt habe?" Ich habe geglaubt, dass so etwas Emotionales für immer in Erinnerung bleibt! Hängt es vielleicht damit zusammemn, dass mein Sohn und ich ständig zusammen sind und ich mich eigentlich nur mehr um ihn kümmere, weil er das Wichtigste ist? Ich hoffe du verstehst mich und weißt was ich meine? :-) LG Kristina
Liebe Kristina, es kommt oft vor, dass es bei der Beikost Rückschritte gibt, vielleicht ist Dein Kind einfach noch nicht so weit. Bis zum ersten Geburtstag würde ich einfach abwarten, erst dann würde ich z.B. die Eisenwerte überprüfen lassen. Vielleicht mag Dein Baby die Konsistenz von Brei nicht, versuch es weiterhin mit Fingerfood. Gewürztes Essen würde ich nicht anbieten, zweige beim Kochen vor dem Würzen einfach etwas ab und lass Dein Baby selbst essen. Es gibt eine ganze Menge, was als fingergerechte Nahrung angeboten werden kann. Banane zum Beispiel kann ein Kind gut in die Hand nehmen, sie ist weich und es kann sie alleine essen. Auch ein Stück von einer gekochten Kartoffel geht gut. Gekochte Erbsen können einzeln aufgepickt werden (ist gleichzeitig eine gute Übung für die Feinmotorik), alle Gemüse und Obstarten, die einigermaßen weich sind und dann in kleine Stücke geschnitten werden, können gegeben werden. Dein Baby fühlt sich nicht immer wohl und wäre am liebsten den ganzen Tag bei Dir auf dem Arm oder an der Brust. Babys sind von Geburt an (bzw. bereits im Mutterleib) eigene, individuelle Persönlichkeiten mit eigenem Charakter, Temperament und auch mit eigener Stimmungslage. Ob eine Mutter ein ruhiges, zufriedenes, (fast) immer lächelndes Baby hat oder ein Kind, das als „Schreibaby" bezeichnet wird, das hängt nicht zwingend von ihren Fähigkeiten als Mutter ab. Vieles ist einfach angeboren. Wenn Dein Kind viel quengelt und weint, dann kann es sein, dass es ein Baby mit erhöhten Bedürfnissen ist, ein High Need Baby, wie diese Kinder von dem amerikanischen Kinderarzt Dr. William Sears genannt werden. Ein High Need Baby braucht sehr viel mehr Einsatz von seiner Mutter/Eltern. Es ist kein „pflegeleichtes" Kind. Oft zeigen sich die Erfolge der Bemühungen der Mutter erst nach längerer Zeit und die Mutter zweifelt an sich selbst. Deshalb ist es so wichtig, dass Mütter/Eltern wissen, dass es High Need Babys gibt und wissen, dass sie keine „Schuld" haben. Sehr gut beschrieben sind High Need Babys in dem Buch „Das 24 Stunden Baby" von Dr. William Sears und Dr. Sears gibt auch Anregungen und Erklärungen, was Eltern tun können, um zu einem einfacheren Alltag mit ihren Kindern zu kommen. Das Buch ist im Buchhandel, bei der LLL, jeder LLL Stillberaterin erhältlich. Dein Baby erlebt seine Umwelt jetzt viel intensiver und braucht anscheinend viel Nähe. Die Tage werden meist einfacher, wenn das Baby am Alltag teilnehmen kann. Dazu ist ein Tragetuch das optimale Hilfsmittel. Ein Tragetuch ist fast ein Zaubermittel. Das Baby kann die Nähe der Mutter spüren, es wird sich an ihrem Körper beruhigen, es wird weniger weinen, vielleicht sogar recht gut schlafen und Du hast mindestens eine Hand frei (und auch Deinen Kopf, weil das Baby wieder ruhiger ist), um andere Dinge zu tun. Versuche es einmal. Eine Autorin nennt dies so schön „Perspektive teilen". Das Tragetuch ermöglicht es dem Kind, am Leben der Familie problemlos teilzunehmen und mit Ihnen die Perspektive zu teilen. Viele Mütter sind von den neuen Lebenssituation so eingebunden, dass sie sich kaum erinnern oder konzentrieren können. Diese Vergesslichkeit lässt sich eher auf die neuen Lebensumstände zurückführen und nicht auf das Stillen. Ich habe den Eindruck, dass Du gerade ziemlich gefordert bist und ich wünsche Dir, dass Du einfach mal etwas Ruhe findest. Nimm ALLE Hilfe an, die Du bekommen kannst. Erkundige Dich mal, ob Du nicht eine Haushaltshilfe bekommen kannst (wegen absoluter und chronischer Erschöpfung). Möglicherweise kann Dir auch Deine Mutter, Schwiegermutter, Schwester oder eine Freundin (selbstverständlich auch das männliche Pendant dazu) etwas unter die Arme greifen. Das können ganz simple Dinge sein z.B. einmal alle Fenster putzen, Deinen Bügelkorb leer bügeln, einige vorgekochte Mahlzeiten für Deine Tiefkühltruhe, ein Nachmittag Babysitten während spazieren gehst oder sonst etwas für dich tust … Kopf hoch, Dein Baby wird jeden Tag reifer und hoffentlich auch zufriedener. Ganz liebe Grüße Biggi
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