Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Beikost bei Allergiegefährdung

Biggi Welter

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Frage: Beikost bei Allergiegefährdung

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Hallo Biggi, unser Henrik wird am 17. fünf Monate alt. Er wird voll gestillt. Im Moment trinkt er aber nicht mehr so gut, d.h. kürzer und öfter, nachts schläfte er(jubel)schon lange durch.Da mein Mann leicht Schuppenflechte hat und ich auf Pollen und Gräser reagiere, habe ich unsere Hebamme gefragt, womit ich anfangen soll zu füttern. Sie meinte Kohlrabi mit Kartoffeln oder Spinat mit Kartoffeln. Ich fragte sie deshalb, da ich glaube Unser Henri wird nicht mehr richtig satt. Oder glaube ich da falsch. Stille eigentlich nur noch einseitig, links kommt so gut wie nichts mehr.Bisher war Henrik sehr zufrieden, aber seit ein paar Tagen iste r echt quengelig und öfter hungrig(wachstumsschub??mal wieder).Wäre echt nett, wenn du mir einen Rat geben könntest. wahrscheinlich rätst du mir eh 7 Monate voll zu stillen, aber wenn es henrik nicht reicht, womit sollte ich beginnen??Abgesehen davon gibt es für Allergiegefährdete kaum Gläschen für den Anfang. D.h. selber kochen. Vieln Dank schon im Voraus, Christina & Henrik


Biggi Welter

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? Liebe Christina, warum glaubst Du denn, dass es Henrik an der Brust nicht mehr reicht? Quengeln kann eine Vielzahl von Ursachen haben, Hunger ist nur eine davon. Möglicherweise hat Henrik einen Wachstumsschub, vielleicht zahnt er, vielleicht brütet er etwas aus, vielleicht lernt er gerade etwas Neues (umdrehen, robben) und ist deshalb mit sich und der Welt unzufrieden. Solche Möglichkeiten sollten unbedingt in Betracht gezogen werden. Schau dir Henrik auch an, ob er die Anzeichen für die Bereitschaft zur Beikost zeigt. Ob dein Kind bereit für Beikost ist, erkennst Du an den folgenden Anzeichen: • es ist in der Lage alleine aufrecht zu sitzen, • der Zungenstoßreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt, • es zeigt Bereitschaft zum Kauen, • es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken, • es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen läßt. Dies ist bei einem gesunden, voll ausgetragenen Baby etwa mit sechs Monaten der Fall, bei wenigen Kindern früher, bei gar nicht so wenigen später. Ehe diese Zeichen nicht zu erkennen sind, sollte noch keine Beikost eingeführt werden. Eine zu frühe Einführung der Beikost ist nicht sinnvoll, da dadurch der Organismus des Kindes überfordert werden kann, vor allen der Darm und die Nieren des Kindes können überlastet werden und außerdem erhöht eine zu frühe Einführung der Beikost das Allergierisiko. Die Einführung der Beikost sollte dann langsam erfolgen. Es ist am günstigsten mit einem Nahrungsmittel zu beginnen, zunächst nur eine geringe Menge anzubieten (jeweils nur mit ein paar Löffeln beginnen) und diese dann langsam zu steigern. Am Anfang sollte nur eine neue Nahrung, ein- oder zweimal am Tag gegeben werden und etwa eine Woche gewartet werden, bevor wieder etwas Neues angeboten wird. Der Sinn dieser Vorgehensweise ist folgender: Falls sich eine allergische Reaktion zeigt, kann man auf diese Art leichter feststellen, was sie verursacht hat. Auch wenn das Risiko einer allergischen Reaktion nach dem ersten halben Jahr nicht mehr so groß ist, besteht die Möglichkeit dass eine Speise eine allergische Reaktion auslöst (Ausschlag, Durchfall, Erbrechen). Wurde immer nur ein neues Nahrungsmittel eingeführt, dann lässt sich leichter feststellen, welches Nahrungsmittel nicht vertragen wurde. Die betreffende Speise sollte dann aus dem Speiseplan gestrichen und erst zu einem späteren Zeitpunkt wieder angeboten werden. Bereits eingeführte Nahrungsmittel, die gut vertragen werden, können miteinander gemischt werden. Als erste Beikost für ein allergiegefährdetes Kind bieten sich zum Beispiel Reis oder Kartoffel an. Kartoffel gekocht und mit etwas Muttermilch zu Brei zerdrückt wird von den Kindern meist gerne angenommen. Ganz wichtig ist, dass Du daran denkst, dass weniger mehr ist. Dein Kind braucht im ersten Lebensjahr keine riesige Auswahl. LLLiebe Grüße Biggi


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