Mitglied inaktiv
Hallo Biggi, ich habe drei Fragen: 1. Mein Sohn ist jetzt knapp 7 Monate alt und ich habe ihn sechs Moante voll gestillt. Zu Beginn des 7. Monats habe ich mit der Beikost begonnen. Ich würde gerne wissen, wie schnell ich die Mahlzeiten durch Beikost ersetzen muß ( von wegen erhöhter Nährstoffbedarf). Mein Sohn nimmt den Mittags- und Abendbrei gut an. Inzwischen würde er die in der Literatur angegeben 200 g voll essen, hat danach natürlich kaum noch Hunger an der Brust. Er hat Hautprobleme, so dass ich gerne länger mehr stillen möchte. Im Moment habe ich das Gefühl das bei dem rasanten Ersetzen der Mahlzeiten, seine Ernährung nicht mehr hauptsächlich aus Muttermilch besteht. Irgendwann bleibt dann ja nur noch der Morgen und Abend bzw. die Nacht übrig. Muß ich die Mahlzeiten so schnell ersetzen oder kann ich eine Kombination aus Brei und Muttermilch zu jeder Mahlzeit geben? Ab welchem Monat sollte man die diversen Mahlzeiten ersetzt haben, da der Nährstoff- und Energiebedarf des Kindes es erfordert? Im Moment habe ich das Gefühl, das er bald abgestillt ist, was ich nicht möchte. Mein Sohn trinkt gerne an der Brust. Nur Brust reicht ihm allerdings auch nicht. 2. Ich würde gerne noch über das erste Jahr hinaus stillen(morgens), wenn die Milch bleibt. Allerdings gehe ich dann wieder arbeiten und bin tagsüber berufsbedingt (Klienten rauchen) teilweise passiv rauchen ausgesetzt. Hebt dies in dem Alter die positiven Effekte des Stillens auf und schadet eher, so dass ein komplettes Abstillen sinnvoll wäre? 3. Und noch eine letzte Frage. Mein Sohn hat schon Zähne und nun wurde mir gesagt, diese müssen nach jeder Mahlzeit geputzt werden. Gilt das auch für Stillmahlzeiten? Danke für Deine Mühe. Liebe Grüße daruwalla
Liebe Daruwalla, sicher ist es richtig und gut, einem sechs Monate alten Baby, das Interesse an fester Nahrung zeigt, diese dann auch anzubieten. Doch diese Einführung der Beikost sollte langsam erfolgen und keinesfalls kann die feste Kost die Muttermilch jetzt bereits in größerem Maße ersetzen. Ich weiß, dass fast überall steht: "zunächst wird die Mittagsmahlzeit ersetzt und im Abstand von etwa vier Wochen ersetzen Sie die nächste Mahlzeit usw". Gleichzeitig wird "eine Mahlzeit" als die Menge definiert, die in ein Gläschen passt und zwar für alle Kinder gleich. Doch dieses Schema, das leider immer noch oftmals propagiert wird verursacht in vielen Fällen nichts weiter als Stress und Tränen. Es ist einfach zu sehr in den Köpfen vieler Menschen verwurzelt, dass eine Stillmahlzeit "ersetzt" werden müsse, dabei stimmt das gar nicht. Schon der Begriff BEI Kost drückt doch aus, dass es sich bei dieser Nahrung um eine ergänzende Nahrung und nicht um einen Ersatz für die Muttermilch handelt. Wäre es ein Ersatz, dass würde es ANSTATT Kost heißen. Die Empfehlung lautet also nicht strikt erst eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen, ehe die nächste Mahlzeit ersetzt wird, sondern erst etwa eine Woche abwarten, ehe ein neues Nahrungsmittel eingeführt wird und die Beikost als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Muttermilch betrachten. Daher gibt es auch keine festgelegte Zahl für die Stillmahlzeiten, sondern das Kind kann weiterhin nach Bedarf gestillt werden. Im gesamten ersten Lebensjahr sollte Muttermilch das Hauptnahrungsmittel des Kindes sein. Mit sieben bis neun Monaten braucht das Kind noch mindestens drei Milchmahlzeiten, mit zehn bis zwölf Monaten noch mindestens zwei. Wird das Kind ausreichen häufig gestillt, braucht es keine andere Milchnahrung und auch keinen Milchbrei oder Flaschennahrung. Allmählich wird sich die Menge der Beikost von selbst steigern und etwa ab den ersten Geburtstag werden sich das Verhältnis Beikost zu Muttermilch langsam umkehren, bis sich das Kind (wenn es dazu die Gelegenheit erhält, die Entscheidung selbst zu treffen) schließlich irgendwann ganz abstillen wird. Ein komplettes Abstillen wegen dem Passivrauchen ist nicht erforderlich. Unabhängig davon, wie das Baby ernährt wird, stellt das Passivrauchen eine Gefahr für seine Gesundheit dar. Im Rahmen einer Untersuchung (Colley und Corkhill 1974) wurde eine eindeutige Beziehung zwischen den Rauchgewohnheiten der Eltern und dem Auftreten von Lungenentzündung, Bronchitis und plötzlichem Kindstod im ersten Lebensjahr ihrer Babys festgestellt. Selbstverständlich ist Zahnpflege ab dem ersten Zahn bei gestillten Kindern wichtig. Da gibt es überhaupt keine Diskussion, aber Stillen führt nicht zu Karies. Muttermilch greift die Zähne nicht an. Auslöser für Karies ist ein Bakterium mit dem Namen Streptokokkus mutans. Weder Langzeitstillen noch nächtliche Stillen leistet entgegen der immer wieder geäußerten Meinung dem Karies keinen Vorschub. Lange gestillte Kinder, die auch zum Einschlafen und während der Nacht gestillt werden haben nicht mehr Karies als andere Kinder, eher im Gegenteil. Beim Stillen werden die Zähne nicht ständig mit Milch umspült, da im Gegensatz zu einem mit der Flasche gefütterten Kind, die Milch erst weit hinter den Zahnleisten in den Mund gelangt und von dort geschluckt wird. Die Milch läuft aus der Brust nicht einfach aus (wie das bei der Flasche der Fall ist), das Kind muss aktiv arbeiten und schluckt dann auch. Gestillte Kinder und auch langzeitgestillteKinder bzw. noch lange während der Nacht gestillte Kinder haben nicht mehr Karies als nicht gestillte Kinder und wenn es zu Karies kommt, dann nicht wegen, sondern trotz des Stillens. Selbstverständlich ist aber auch für gestillte Kinder Zahnpflege notwendig und wenn ein Stillkind Karies hat, dann muss das behandelt werden. Noch mehr Informationen zum Thema Stillen und Zahngesundheit findest Du unter www.stillen.org/docs/ls 3_2003 stillen und zahngesundheit.pdf. Ich hoffe, ich konnte Ihnen weiterhelfen. LLLiebe Grüße, Biggi
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