Fischstäbchen
Hallo, meine Tochter hatte eine Anämie, die aber überwunden ist. Der KIA meinte dann doch zu mir, wenn die Werte nicht so gut wären müsste ich doch das Stillen deutlich reduzieren. Meine Tochter ist unkorr. 17 Mon. alt (geb. bei 33+3) und isst eher mehrere kleine Mahlzeiten. Morgens ein Früchtemüsli, mittags etwas von uns vom Tisch (wenig gewürzt) und abends Brot mit Käse oder Schinken. Zwischendurch Obst, Dinkelstangen... und ihre geliebte Mimi. So ca. 3-4mal am Tag stille ich noch (morgens, zum Mittagsschlaf, zur Nacht) + nächtliches Stillen. Meine Frage: Ist es im Fall einer Anämie wirklich ratsam das Stillen zu reduzieren und mehr Beikost zu geben? V.a. da ich ja nicht so viel stillen würde, wenn sie mehr essen täte. Habe dieses Thema jetzt immer wieder auch im Frühchen-Forum mitbekommen und war eigentlich der Meinung, dass das Eisen in der Mumi doch besser vom Körper aufzunehmen ist und daher dieser Rat Blödsinn ist. Da ich weiß, dass ihr hier immer gut wissenschaftlich fundierte Tipps gebt, wollte ich mal nachfragen. Vielen Dank!
Liebe Fischstäbchen, Viele Menschen denken zwar, dass Muttermilch „nicht genügend Eisen enthält", weil in der Muttermilch deutlich weniger Eisen enthalten ist, als in Kuhmilch oder künstlicher Säuglingsnahrung. Deshalb wird das Thema Eisenmangel immer wieder angebracht, wenn ein Kind länger als sechs Monate ausschließlich gestillt wird. Dabei wird aber immer wieder vergessen, dass die Bioverfügbarkeit des Eisens aus der Muttermilch deutlich höher ist, als die aus der künstlichen Säuglingsnahrung. Es wird 50% des Muttermilcheisens resorbiert, aber nur 5% bei Flaschennahrung. Sobald der Eisenspeicher etwas aufgefüllt ist (dein Kind bekommt doch sicherlich Eisentropfen?), wird dein Kind von ganz alleine mehr Appetit bekommen. Die Verfügbarkeit und damit die Aufnahme des Eisens in den Körper wird entscheidend verbessert durch Vitamin C. Durch die Gegenwart von Vitamin C wird die Eisenaufnahme aus allen Lebensmitteln bis um das dreifache gesteigert, Da Vitamin C das zweiwertige Eisen vor der Umwandlung in nicht resorbierbares dreiwertiges schützt und zur Umwandlung von vorhandenem dreiwertigen in resorbierbares zweiwertiges Eisen beiträgt. Zu jeder Mahlzeit gehört ein Vitamin C haltiger Bestandteil. Wenn dein Kind also eine Fleischmahlzeit bekommt, gib danach einige Teelöffel Saft oder Obst. LLLiebe Grüße, Biggi
Fischstäbchen
Hallo Biggi, sie hat einige Mon. Eisentropfen bekommen, jetzt ist der Hb wieder gut, Appetit ist besser geworden, aber sie isst nach wie vor nicht so viel. Also hatte ich das doch ganz richtig im Kopf mit der Bioverfügbarkeit. Gibt es da irgendwelche Studien o.ä. die das stützen? Ich bekomme leider immer wieder mit, dass Kinderärzte im Fall einer Anämie zum weniger Stillen und mehr Beikost raten und das Stillen verantwortlich für eine Anämie machen. Danke!
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