Hallo zusammen,
mein Sohn ist 2,5 Jahre und wird in den Schlaf gestillt und gegebenenfalls nachts, wenn er aufwacht. Jetzt ist es noch ok, aber spätestens mit 3 Jahren (Januar) möchte ich aufhören zu stillen. Wir werden im Dezember in ein neues Haus umziehen. Falls wir bis dahin noch stillen, bin ich am überlegen, zu sagen, dass im neuen Haus/Zimmer nicht mehr gestillt wird. Ich weiss zwar, dass der Umzug wahrscheinlich schon genug Veränderung für meinen Sohn bedeutet. Aber ich weiss auch, dass er immer einen bedeutenden Grund braucht, um alte Gewohnheiten abzulegen. Natürlich muss ich alles erst einmal auf uns zukommen lassen... Und kann dann sponatan entscheiden, wann wir abstillen.. Aber grundsätzlich würde ich gerne Deine Meinung dazu wissen, wenn ich eben zu meinem Sohn sagen würde, dass wir im neuen Haus dann nicht mehr stillen werden. Oder ist das blöd.... Nicht dass er das neue Haus dann mit negativen Gefühlen verbindet?
Vielen Dank und viele Grüße
von
Pumsi1980
am 02.08.2013, 13:30
Antwort auf:
Abstillen mit Umzug verbinden?
Liebe Pumsi1980,
Du kannst das durchaus verbinden, wenn DU glaubst, dass dein Kind es verkraftet. Die Gefahr besteht natürlich, dass dein Kleiner sehr sensibel ist und zu diesem Zeitpunkt besonders viel Nähe braucht.
Vielleicht wartest Du auch, bis Ihr Euch eingelebt habt oder aber Du stillst davor ab.
Wenn du spürst, dass jetzt die Zeit ist, eure Stillzeit zu beenden, hast du mehrere Möglichkeiten:
Du kannst erst einmal nur Nachts abstillen und mit deinem Kleinen eine "stillfreie" Zeit in der Nacht vereinbaren. Elizabeth Pantley, die Autorin von "Schlafen statt schreien" hat diese Methode entwickelt:
Erkläre deinem Kind schon bei Tag, was sich in der Nacht ändern wird, und versuche, Signale zu definieren, die es wieder erkennen kann (z.B. "erst wenn der Radiowecker angeht, dann darfst Du trinken") und die sich eventuell anpassen lassen (den Radiowecker kann man etwa jeden 2. Tag eine viertel Stunde nach hinten programmieren, so dass die Pause immer länger wird). So wird die Nacht allmählich stillfrei.
Wenn sich dein Kind dann in der Nacht beschwert, dass es nicht trinken darf (und das kann es natürlich nur durch weinen oder schreien), dann tröste es und sprich liebevoll-beruhigend mit ihm, und gestehe es ihm auch wirklich zu, sauer zu sein, aber bleib konsequent beim "Nein", bis der vereinbarte Zeitpunkt (z.B. der Radiowecker geht an) für das Stillen gekommen ist. Dann jedoch solltest Du auch von dir aus deinem Kind die Brust anbieten - so lernt es, dass es sich auf dein Wort verlassen kann.
Natürlich kannst Du ihr während der Nacht einen Schluck Wasser oder auch einen Schnuller anbieten, doch sei nicht allzu überrascht, wenn das anfangs mit Wut abgewiesen wird.
Ehrlicherweise muss ich dazu sagen, dass die ersten Nächte zwangsläufig sehr unruhig sein werden. Doch in der Regel akzeptieren Kinder relativ schnell die neuen "Spielregeln", und je älter sie sind, desto einfacher.
Nur wenn sich dein Kind über mehrere Tage hinweg gegen diese stillfreie Zeit sperrt, oder gar tagsüber extrem anhänglich bzw. weinerlich wird, oder gar eine Hautreaktion zeigt, dann weißt du, dass es noch zu früh ist und du vielleicht einfach noch ein paar Wochen warten und durchhalten solltest.
Zweite Möglichkeit: Du stillst komplett ab.
Meist ist das Abstillen in diesem Alter gar nicht so schwer, wie es uns zunächst erscheint. Oft hat es sich bewährt, einen bestimmten Zeitpunkt festzulegen und dem Kind mit viel Vorlauf davon zu berichten. Bei Kristinas Kleinem war das Ostern. Sie erzählte ihm schon im Januar, an Ostern käme der Osterhase und brächte leckere Schokoeier, aber, leider leider, nähme er die Milch dafür mit bei den Kindern, die Schokoeier möchten aber noch stillten.
Das hat sie ihm 2 Monate lang fast täglich beim Stillen erzählt, so dass es für ihn sonnenklar war, dass es so sein würde. Und: Er wollte einfach gern die leckeren Eier vom Osterhasen und war also bereit, dafür Mamis Milch aufzugeben. Und als dann Ostern vor der Tür stand, haben sie am Abend davor ein "Abschiedsstillen" gemacht - und das war's dann. Nach Ostern hat er noch 1 oder 2 Mal danach gefragt, sie erinnerte ihn an den Osterhasen, und er war sofort wieder abgelenkt.
Natürlich kannst du ein anderes Ereignis wählen wie eben den Umzug, oder selbst eines schaffen, und es ist kein Drama, wenn du dazu etwas erfindest. Die Phantasie unserer Kleinen ist noch offen für Erklärungen, die ihnen plausibel erscheinen (und uns Großen dümmlich erscheinen mögen).
Manche Mütter machen "Abstillpartys", an denen das Stillkind ein besonderes Geschenk erhält und sich von der Stillbrust verabschiedet, etwa eine schöne Puppe, von der das Kind schon lange schwärmt.
Horch doch mal in dich hinein, welche Ideen dir dazu kommen.
Erstaunlicherweise war es bei Kristina damals so, dass sie nach Ostern das Stillen ziemlich vermisst hat - und nur allzu gern doch weiter gestillt hätte. Natürlich musste sie konsequent bleiben - wenn sich ihre Geschichte als "unwahr" herausgestellt hätte, wäre das Vertrauen ihres Sohnes in sie wohl ziemlich erschüttert worden ;-).
Horch in dich hinein, dann wirst Du spüren, welcher Weg der richtige für EUCH ist!
LLLiebe Grüße,
Biggi
von
Biggi Welter
am 02.08.2013