Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

14 Monate - (in bestimmten Situationen) abstillen?

Frage: 14 Monate - (in bestimmten Situationen) abstillen?

SuitcaseOfMemories

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Hallo liebe Biggi, Danke für deinen hilfreichen Dienst hier! Mein Kind ist knapp 14 Monate alt. Er isst am Familientisch mit, allerdings landet bisher noch fast alles auf dem Boden anstatt im Bauch ;) Deshalb gibt es zusätzlich Brei, jedoch isst er auch hier nicht so viel (max. 200g/Tag verteilt auf 2-3 Breimahlzeiten). Er wird noch nach Bedarf gestillt. Schnuller nimmt er halbherzig mal an und mal nicht. Pre-Milch wird komplett verweigert, egal welche Sorte, egal ob aus der Flasche, einem Becher oder im Brei. Nun bin ich hin- und hergerissen, wie es mit dem Stillen weitergehen soll. Ich möchte nicht zwangsläufig komplett abstillen. Aber aktuell häufen sich die Situationen, in denen ich genervt bin: Wenn ich tagsüber auf dem Boden sitze oder mit ihm spiele, kommt er seit ca 4 Wochen immer sofort an und möchte gestillt werden. Das ist jedoch ein ständiges andocken, 2 Züge trinken, wieder spielen, nach einer Minute wieder andocken usw...und das stört mich enorm. Abends schläft er nur durchs Stillen ein. Das ist ok für mich, allerdings ist es für meinen Mann deshalb unmöglich, ihn in den Schlaf zu begleiten. Wir haben es mehrmals liebevoll versucht, aber er schreit und lässt sich nicht beruhigen. Auch nachts ist Stillen seine Weiterschlafhilfe - alle 2 Stunden und in den frühen Morgenstunden noch häufiger. Das stresst mich gar nicht so sehr, aber ich möchte insgesamt wieder "unabhängiger" werden. Bald steht ein Abendtermin für mich an, den ich wahrnehmen möchte, und auch zB bei Migräne wäre ich froh, wenn ich mich mal abends einfach zurückziehen könnte. Gerne würde ich also das Stillen tagsüber und das Einschlafstillen grundsätzlich ermöglichen, aber eben auch die Einschlafbegleitung durch den Papa einführen und dieses ständige an- und abdocken tagsüber unterbinden. Ich weiß nur nicht, wie ich das angehen soll, da ich es schwierig fürs Kind finde, das Stillen mal zu erlauben und mal nicht. Und was mich noch mehr beschäftigt: Eventuell steht das Abstillen in den nächsten 2 Monaten doch an, weil es aus verschiedenen Gründen ein passender Zeitpunkt sein könnte. Aktuell wird er aber durch Essen und Brei bei weitem nicht satt. Sobald er krank ist oder zahnt, verweigert er das komplett und möchte nur gestillt werden. Ich kann deshalb aktuell sowieso nicht mit gutem Gewissen abstillen, weil ich das Gefühl habe, dass er sonst nicht mehr ausreichend versorgt wäre. Hast du dazu hilfreiche Gedanken? Denkst du, er würde sich dann zwangsläufig auf anderem Wege genug holen? Oder hast du eine Idee, wie ich ihm die Pre-Milch doch schmackhaft machen könnte? Ich wäre so viel entspannter, wenn er Pre als "Backup" nehmen würde... Entschuldige die lange Nachricht. Danke schon vorab für deinen Input!


Biggi Welter

Biggi Welter

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Liebe SuitcaseOfMemories, auch Pre-Milch ist jetzt nicht mehr ausreichend und dein Kind kann und muss lernen, dass es nicht nur Milch gibt. Wurden denn die Zink- und Eisenwerte einmal überprüft? Ich würde den Wert jetzt erst einmal testen lassen, denn wenn ein Mangel da ist, wird der Appetit nicht besser werden. Wichtig ist nun, dass ihr zum einen wirklich miteinander redet und du deinem Kind klar erklärst und sagst, was du willst und was du nicht mehr willst. Zum anderen muss für dein Kind deutlich erkennbar sein, wo deine Grenzen gesetzt sind. Liebevolle Konsequenz ist das Zaubermittel in der Erziehung. 
 Ganz wichtig ist es jedoch auf alle Fälle, dass DU absolut sicher bist und eine Entscheidung triffst, die dann auch wirklich durchgesetzt wird.

 Deine Beschreibung hört sich nach einem gewaltigen Machtkampf an, der deinem Kind nicht guttut. 
 Ich habe das Gefühl, dass du dich deinem Sohn unterlegen fühlst und nachgibst, weil er die Regeln vorgibt. Genau das ist jedoch falsch.

 DU bist diejenige, die bestimmt wo's lang geht, dein Kind ist dazu noch viel zu klein. Und: er BRAUCHT es, dass DU die Zügel in die Hand nimmst. Also ist es deine Aufgabe zu definieren, wie ihr jetzt die stressigen Situationen beenden werdet.
 Dein Kleiner wird sich vehement wehren, er wird toben, wüten und traurig sein, aber er kann lernen, dass du die Regeln aufstellst und jetzt nicht mehr dauernd stillen willst.

 Du wirst sehen, wenn du liebevoll konsequent bleibst, wird sich die Situation bald entspannen und du willst vielleicht gar nicht mehr ganz abstillen…. 
 Begleite deinen Kleinen liebevoll, bestrafe ihn nicht für seine Wut und stehe ihm bei. Du wirst sehen, dass er sich bald an die neue Situation gewöhnen wird. Kuschle tagsüber auch viel mit ihm und schenke ihm viel Nähe! Ich wünsche dir, dass es dir ganz bald besser geht!

 Lieben Gruß
 Biggi


SuitcaseOfMemories

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Vielen lieben Dank für deine deutlichen Worte. Vermutlich habe ich das gebraucht, um wieder klarer zu sehen und mehr in die elterliche Führung zu kommen. Bisher "erlaube" ich ihm das Stillen zu jeder Zeit und bin da tatsächlich noch sehr im Zwiespalt, da ich "ganz oder gar nicht" aus Kindersicht leichter finde als Stillen nur in bestimmten Momenten. Wenn er z.B. tagsüber stillen möchte, ist das ja grundsätzlich ok für mich. Dockt er dann aber ab und ich erlaube ihm das Stillen danach nicht mehr - wie soll er dann verstehen, warum er eben stillen durfte und jetzt nicht mehr? Den Hinweis, sein Blut untersuchen zu lassen, nehme ich ernst und gleichzeitig besorgt mich das. Ist es denn so ungewöhnlich, dass Stillkinder mit knapp 14 Monaten noch so wenig essen? Meine Große hat damals Brei komplett verweigert bei BLW ging fast alles daneben und so habe ich sie 13 Monate quasi voll gestillt. Von jetzt auf gleich fing sie dann an, große Mengen zu essen und so konnte ich sie binnen eines Monats abstillen (sie bekam damals noch 200ml Pre pro Tag).  Ich dachte daher, dass mein Kleiner jetzt einfach noch etwas Zeit braucht... Kommen andere Kinder in dem Alter denn tatsächlich komplett mit festem Essen/Brei aus und trinken weder Milch aus der Brust, noch aus der Flasche? Gefühlt brauchen alle Babys diesen Alters in unserem Umfeld noch viel Milch.        


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