Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Abpumpen bei Vollstillen und Trinkmenge

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Abpumpen bei Vollstillen und Trinkmenge

honk17

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Hallo, meine Tochter (19 Wochen) ist vom ersten Tag voll gestillt und hat noch nie eine Flasche bekommen. Unsere Stillbeziehung ist sehr gut und die Milchmenge auch gut auf die Stillmahlzeiten eingestellt. Ende Februar habe ich einen wichtigen Termin bezüglich meines beruflichen Wiedereinstiegs, da kann ich die Kleine nicht mitnehmen. Jetzt habe ich mir eine Milchpumpe besorgt um die Nahrungsversorgung für diesen Tag sicher zustellen. Mich treiben aktuell drei Fragen um: - Wann pumpe ich am besten ab ohne das meine Brüste zu sehr "durcheinander" geraten? - Wie viel trinkt meine Tochter etwa pro Mahlzeit? - Ist es sinnvoll vorher schon mal die ein oder andere Mahlzeit komplett abzupumpen und dann per Flasche zu füttern? (Milchmenge ermitteln und Flaschentrinken üben..) Vielen Dank schon einmal für eure Unterstützung! Viele Grüße honk


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Liebe honk, DEN idealen Zeitpunkt für das Abpumpen für jede Frau gibt es nicht. Du musst einfach ausprobieren, wann es bei dir am besten geht. Manche Frauen pumpen unmittelbar nach dem Stillen noch etwas ab, andere etwa in der Mitte zwischen zwei Stillzeiten oder aber auch während des Stillens an der anderen Seite. Der Schlüssel zum erfolgreichen Abpumpen ist das Auslösen des Milchspendereflexes. Um den Milchspendereflex anzuregen hilft es, wenn die Frau sich in eine angenehme Umgebung zurückziehen kann, in der sie so wenig wie möglich gestört wird und sich entspannen kann. Das Einhalten eines Rituals beim Abpumpen und Konzentration auf das Baby (vor einem Foto des Babys oder neben dem Kind abpumpen) tragen dazu bei, den Milchspendereflex auszulösen. Wärmeanwendungen und Massage der Brust stimulieren den Milchspendereflex ebenfalls. Es hat sich bewährt, nach dem Schema 7 Minuten pumpen unterbrechen zum Massieren der Brust 5 Minuten pumpen massieren der Brust 3 Minuten pumpen, vorzugehen. Eine Brustmassage kann auch dazu beitragen den Fettgehalt der abgepumpten Milch erhöhen. Nach Möglichkeit solltest Du keine zu großen Mengen auf einmal abpumpen, um nicht zu sehr in das Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage einzugreifen. Mengen zwischen 30 und 50 ml zwei oder drei Mal täglich ergeben recht rasch einen stattlichen Vorrat. Muttermilch, die über einen Zeitraum von 24 Stunden abgepumpt wird, kann gesammelt und dann zusammen eingefroren werden, vorausgesetzt die einzelnen Portionen wurden bei Temperaturen zwischen 0 und 15 °C aufbewahrt. Du musst auch keine Sorge haben, dass Du deinem Kind durch das Pumpen etwas wegnimmst. Es hat sich bewährt die Milch in kleinen Portionen (etwa 50 bis 60 ml) einzufrieren. Diese kleinen Mengen sind schnell aufgetaut und erwärmt und es muss nicht so viel Milch weggeworfen werden, wenn das Baby nicht alles trinkt. Die Flasche zu geben würde ich dir nicht raten. Am einfachsten ist das Füttern im Grunde mit einem kleinen Becherchen, wenn du bei Youtube die Stichworte "Cup feeding" und "baby" eingibst, kannst du viele Videos finden auf denen zu sehen ist, wie das geht. Es ist in der Regel von Fütterer und Kind wirklich schnell gelernt! Flaschen empfehlen wir tatsächlich in der Regel nicht, weil es oft zu "Saugverwirrung" führt, wenn das Baby mit den unterschiedlichen Trinktechniken und Fließgeschwindigkeiten nicht klar kommt. Wichtig wird aber auch sein, dass du darauf achtest, dass du keinen Milchstau bekommst wenn du zu einer üblichen Stillzeit nicht bei deinem Kind sein wirst! Ich drücke dir die Daumen, dass der Termin so läuft, wie Du es dir wünschst :-). LLLiebe Grüße Biggi


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