Mitglied inaktiv
Hallo Frau Welter! Mein Sohn ist jetzt 5 Wo alt und ich stille ihn voll.Abends allerdings habe ich das Gefühl,er bekommt zu wenig Milch.Ab ca.18h od. 19h,nach dem Stillen,weint er bis zur nächsten Mahlzeit so gegen 20:30h.Ich sammel schon über den Tag meine Milch mit Brustauffangschalen.Er bekommt dann abs.so ca. 85ml.Manchmal ist danach für eine halbe Stunde Ruhe.Blähungen hat er wohl nicht. Sollte ich andere Milch zufüttern?Habe es schon mit öfter Anlegen versucht,trinke 2l Milchbildungstee+2,5l Mineralwassser pro Tag und es hilft alles nichts. Und noch eine Frage:sollte man zw. den Mahlzeiten wirklich 2 h warten oder ist das schon wieder überholt? Vielen Dank für Ihre Antwort! MfG Issi
? Liebe Issi, diese abendliche Unruhephase ist im Alter Ihres Sohnes so weit verbreitet, dass es schon als „normal" anzusehen ist und es bedeutet keineswegs, dass Ihre Milchmenge nicht ausreicht. So kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys (und keinesfalls ein Einschlafproblem). Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Es kann aber auch zu anderen Tageszeiten zu solchen Phasen kommen. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Das Dauerstillen kann sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass das Baby durch den Stillmarathon die Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, das die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht. Nicht zu vergessen ist auch die Bedeutung des non-nutritiven Saugens, des Saugens, das nicht der Ernährung dient. Die Verlockung kann groß sehr groß sein, dazu einen Schnuller anzubieten, aber die Risiken, die der Schnuller mit sich bringen kann, sollten dabei nicht unterschätzt werden. Es ist nicht sinnvoll, wenn Sie in dieser Situation zufüttern, da Sie damit das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage durcheinanderbringen. Schauen Sie sich Ihr Baby einmal in Hinblick auf die Anzeichen für ein gut gedeihendes Baby an: • mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln (um zu sehen wie nass „nass" ist, können Sie sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). • in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) • eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 110 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht (mit zunehmendem Alter verringert sich die durchschnittliche Gewichtszunahme), • eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, • Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs • ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Sind diese Punkte alle erfüllt, dann gedeiht ihr Baby gut und bekommt auch die Milch, die es braucht. Milchbildungstee ist nicht notwendig. Wenn überhaupt Milchbildungstee getrunken wird, dann bitte auch nicht mehr als höchstens zwei bis drei Tassen täglich, da mehr zu Bauchproblemen beim Kind führen kann. Sie müssen auch keineswegs literweise Flüssigkeit zu sich zu nehmen, im Gegenteil: Trinken Sie nach Ihrem Durstgefühl. Eine übermäßige Flüssigkeitszufuhr wirkt sich NICHT positiv auf die Milchbildung aus. Eine zu hohe Flüssigkeitsaufnahme führt nicht zu mehr, sondern zu weniger Milch, da sie dazu führt dazu, dass das antidiuretische Hormon (ADH) zurückgeht, die Frau erfährt dann eine vermehrte Wasserausscheidung („schwemmt aus") und die Milchbildung verringert sich. Sie trinken genügend, wenn Sie sich nicht ausgedörrt fühlen, wenn Ihr Urin hell ist und Sie keine Verstopfung bekommen. Es gibt keinen Grund einen Mindestabstand zwischen zwei Stillzeiten einzuhalten. Leider geistert in vielen Köpfen immer noch der Gedanke von einem bestimmten Mindestabstand oder Stillrhythmus herum. Alle Stillexperten sind jedoch einstimmig für das Stillen nach Bedarf und es ist ein Ammenmärchen, dass zwischen zwei Stillzeiten ein Abstand von mindestens zwei Stunden eingehalten werde müsse. Das Beste ist, die Uhr überhaupt zu vergessen und das Baby immer dann anzulegen, wenn es nach der Brust verlangt und es solange trinken zu lassen, wie es selbst möchte. Dieses „Stillen nach Bedarf" hat sich eindeutig bewährt. Stillen nach der Uhr kann in manchen Fällen funktionieren, doch es kann genau so gut auch zu einem Rückgang der Milchmenge und allen daraus resultierenden Stillproblemen führen. Wenn die Kinder reif genug sind, werden sie auch einen einigermaßen gleichmäßigen „Rhythmus" finden, allerdings bleibt der noch lange Zeit störanfällig. Eine Ausnahme von der Regel, dass das Baby bestimmt wann und wie lange es an der Brust trinkt, gibt es nur bei schlecht gedeihenden Babys, hier kann es vorkommen, dass das Baby von der Mutter zum Stillen geweckt und zu häufigerem Stillen animiert werden muss. Ich weiß, die ersten Wochen und Monate mit einem Baby können eine extreme Lebenserfahrung sein, um so mehr als die Realität des Alltags mit einem Neugeborenen fast nirgends wirklich beschrieben ist (und damit der Schock für die junge Mutter, die von einem friedlich im Stubenwagen schlummernden Baby träumt noch größer). Doch Ihr Kind bleibt nicht ewig so klein und arbeitsintensiv. Es wird größer und reifer werden, Sie werden an das Muttersein gewöhnen und der Alltag wird deutlich einfacher. Vielleicht besuchen Sie einmal ein Stillgruppentreffen. Der Austausch mit anderen stillenden Müttern kann sehr hilfreich sein, vor allem wenn frau dann erlebt, dass sich ihr Baby genau so verhält wie die Mehrzahl aller anderen Babys auch. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
Hallo Isis, mit zufüttern verringerst du deine Milchmenge noch mehr. Die Brust muß sich erst auf den Bedarf einstellen, das kann 6-8 Wochen dauern. Ich hatte abends auch immer zu wenig Milch. Ich hab nach jedem Stillen abgepumpt. Wenn es mir ganz doll schien, hab ich Tom dann davon eine Flasche warm gemacht. (soll aber eigentlich auch nicht sein...) 2 Liter Tee sind absolut zuviel. Das bewirkt das Gegenteil!! 2-3 Tassen sind milchbildungsfördernd. Auch Kartoffelsuppe wirkt gut. Kennst du Milchbildungöl von Weleda? Hat bei mir funktioniert. Mit den 2 Stunden gilt für Stillkinder nicht. Um die Milchbildung anzuregen kann stündliches Stillen notwendig sein. All zu häufiges Anlegen soll aber quengelig machen können, hab ich mal gelesen. Abends sind viele Babys "schwierig"... LG Uta (Tom 8/01)
Mitglied inaktiv
Vielen Dank für die Tipps-ich bin nun etwas beruhigter!Und ich werde nicht mehr soviel trinken,wußte nicht,daß das die Milchmenge reduziert.... Eine Stillgruppe habe ich schon mit meiner Tochter(fast 2) besucht,ich denke,das bring mir jetzt nichts mehr. Liebe Grüße!
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