Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

7 Monate und keine Lust auf Beikost

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: 7 Monate und keine Lust auf Beikost

Mitglied inaktiv

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Sehr geehrte Frau Welter, nun benötige ich Ihren Rat. Mein Mann und ich versuchen auf Anraten der Mütterberatung seit 4 Wochen unserem Kind eine Beikostmahlzeit schmackhaft zu machen. Wir haben es mit Karotte (selbstgekocht und Gläschen), geriebenem Apfel, Birne aus Gläschen, Biohirsebrei mit Wasser und als Test mit Folgemilch versucht (mit dem Plastiklöffel, Finger und auf der Brustwarze). Er isst nicht mal einen Fingerhut voll davon, lässt die Nahrung auf der Zunge liegen, schluckt dann wiederwillig (wenn er es nicht vorher ausgepuckt hat) und macht ein Gesicht, als ob es Medizin gewesen wäre. Er trinkt auch kein Wasser aus dem Schnabelbecher od. der Flasche. Er mag also nur die Brust, sonst interessiert ihn nichts. Bisher nimmt er normal zu und ist aufgeweckt. Er bekommt jetzt den zweiten Schneidzahn unten und kann noch nicht sitzen. Auch interessiert er sich nicht für das Essen der Erwachsenen. Die wenige Nahrung, die er schluckt, verursacht übelriechende Winde und Stuhl aber er hat wohl keine Blähschmerzen Sollen wir einfach abwarten und ihn vorerst nicht weiter ärgern? Gibt es irgendwelche Tricks? Vielen Dank!!! Margit K.


Biggi Welter

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? Liebe Margit, der Trick dürfte tatsächlich sein, noch etwas abzuwarten. Normalerweise ist bei einem gesunden, voll ausgetragenen Baby der Zeitpunkt für die Beikost gekommen, wenn es die folgenden Anzeichen zu erkennen gibt: • es ist in der Lage aufrecht zu sitzen, • der Zungenstreckreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt, • es zeigt Bereitschaft zum Kauen, • es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken und interessiert sich dafür, • es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen läßt. Ihr Kind sollte einigermaßen ohne Stütze oder nur mit sehr wenig Unterstützung sitzen können, so dass es in der Lage ist, selbst Nahrung in die Hand zu nehmen und in den Mund zu führen. Wenn Ihr Kind Ihnen die Nahrung aus der Hand reißt und voller Begeisterung in den Mund steckt, dann ist sicher der Zeitpunkt gekommen, dass Sie ihm ergänzend zur Muttermilch auch andere Nahrung anbieten. Dies ist bei einem gesunden, voll ausgetragenen Baby etwa mit sechs Monaten der Fall, bei wenigen Kindern früher, bei gar nicht so wenigen später. Ehe diese Zeichen nicht zu erkennen sind, sollte noch keine Beikost eingeführt werden. Anfangs ist es vollkommen normal, dass ein Baby nur winzige Mengen an Beikost isst. Zwei Löffel können schon viel sein. Es gibt auch Kinder, die sehr wohl essen würden, aber absolut keinen Brei wollen. Viele Kinder hassen es gefüttert zu werden und wollen selbst essen. Dagegen ist ja auch nichts einzuwenden, denn schließlich lässt sich sehr viel an fingergerechter Nahrung anbieten und außerdem hat es den Vorteil, dass diese Kinder in aller Regel sehr bald sehr gut selbst mit Besteck umgehen können und so problemlos am Familientisch mitessen können. Probieren Sie es doch einmal mit fingergerechter Nahrung und lassen Sie Ihr Kind selbst essen. Es gibt eine ganze Menge, was als fingergerechte Nahrung angeboten werden kann. Banane zum Beispiel kann ein Kind gut in die Hand nehmen, sie ist weich und es kann sie alleine essen. Auch ein Stück von einer gekochten Kartoffel geht gut. Gekochte Erbsen können einzeln aufgepickt werden (ist gleichzeitig eine gute Übung für die Feinmotorik), alle Gemüse- und Obstarten, die einigermaßen weich sind und dann in kleine Stücke geschnitten werden, können gegeben werden. Auch Brot kann mit acht Monaten angeboten werden. Versuchen Sie das einmal und setzen Sie auch auf das Nachahmungsbedürfnis der Kinder. Zusammen mit ein paar anderen Kindern oder auch Erwachsenen macht Essen mehr Spaß. LLLiebe Grüße Biggi Welter


Mitglied inaktiv

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Hallo Margit, du schreibst selbst, dein Sohn nimmt normal zu und ist aufgeweckt. Mich interessiert nun brennend, aus welchem Grund die Mütterberatung euch das Zufüttern empfiehlt?! Wenn du mir antworten magst, würde mich das wirklich sehr freuen! LG, Feline


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