Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

22 Monate- Stillen nachts - Durchschlafen?

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: 22 Monate- Stillen nachts - Durchschlafen?

Mitglied inaktiv

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Hallo, mal wieder eine Frage zum Schlafen: Meine Tochter ist jetzt 22 Monate alt. Seit einer Woche bekomme ich sie abends ohne Stillen zum Einschlafen. Dann schläft sie ca. 5 /6 h. Wenn sie aufwacht, gehe ich zu ihr rüber und stille sie und schlafe dann auch bei ihr wieder mit ein. Danach kommt sie dann bis zum Aufstehen wieder aller 1 / 2 / 3 Stunden regelmäßig. Ich würde das gern ändern, weil es mir für mich langsam reicht, auch weil ich bereits seit langem wieder arbeite und es mich irre Kraft kostet. Bis jetzt habe ich diese Variante gewählt, weil es für mich die einfachste und am wenigsten anstrengendste Lösung war. Gibt es vielleicht eine sanfte Methode ihr auch das nächtliche Stillen abzugewöhnen? Vielen Dank für die Antowrt. VG katli


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Liebe katli, erfahrungsgemäß fällt es Kindern leichter, auf einen Teil des Stillens zu verzichten, wenn sie es nicht gleich ganz aufgeben müssen. Wenn das für dich eine Möglichkeit wäre, helfen euch vielleicht unsere Tipps zum Thema "Stillfreie Zeit in der Nacht": Erkläre deinem Kind schon bei Tag, was sich in der Nacht ändern wird, und versuche, Signale zu definieren, die es wieder erkennen kann (z.B. "erst wenn der Radiowecker angeht, dann darfst Du trinken") und die sich eventuell anpassen lassen (den Radiowecker kann man etwa jeden 2. Tag eine viertel Stunde nach hinten programmieren, so dass die Pause immer länger wird). So wird die Nacht allmählich stillfrei. Wenn sich dein Kind dann in der Nacht beschwert, dass es nicht trinken darf (und das kann es natürlich nur durch weinen oder schreien), dann tröste es und sprich liebevoll-beruhigend mit ihm, und gestehe es ihm auch wirklich zu, sauer zu sein, aber bleib konsequent beim "Nein", bis der vereinbarte Zeitpunkt (z.B. der Radiowecker geht an) für das Stillen gekommen ist. Dann jedoch solltest Du auch von dir aus deinem Kind die Brust anbieten - so lernt es, dass es sich auf dein Wort verlassen kann. Natürlich kannst Du deiner Tochter während der Nacht einen Schluck Wasser oder auch einen Schnuller anbieten, doch sei nicht allzu überrascht, wenn das anfangs mit Wut abgewiesen wird. Ehrlicherweise muss ich dazu sagen, dass die ersten Nächte zwangsläufig sehr unruhig sein werden. Doch in der Regel akzeptieren Kinder relativ schnell die neuen "Spielregeln", und je älter sie sind, desto einfacher. Einen "Knacks" beim Kind brauchst du nicht befürchten, wenn du ihm wirklich beistehst und ihn nicht "strafst" für seine natürliche Reaktion auf diese Veränderung. Nur wenn sich dein Kind über mehrere Tage hinweg gegen diese stillfreie Zeit sperrt, oder gar tagsüber extrem anhänglich bzw. weinerlich wird, oder gar eine Hautreaktion zeigt, dann weißt du, dass es noch zu früh ist und du vielleicht einfach noch ein paar Wochen warten und durchhalten solltest. Dieser Vorschlag stammt von Elizabeth Pantley, Autorin des Buchs "Schlafen statt Schreien: Das liebevolle Einschlafbuch: Das 10-Schritte-Progamm für ruhige Nächte", das erst im Herbst auf Deutsch erschienen ist und das ich wärmstens empfehlen kann. Pantley hat ein Programm entwickelt, mit dem man älteren Babys, auch Stillkinder, dabei helfen kann, auch ohne Brust oder ständiges Stillen die Nacht zu schaffen. Auch wenn man nicht alle ihre Schritte anwendet haben viele Mütter doch gute Erfahrungen mit diesem Buch gemacht. Wenn du doch lieber ganz abstillen möchtest, dann lieber nicht auf die "harte Tour". Sie beendet nämlich nicht nur die Stillzeit, sondern auch das Vertrauensverhältnis, das ihr bislang hattet. Denn dein Kind wird nicht verstehen können, warum es dich plötzlich nicht mehr hat. Das führt zu Verlust- und Trennungsängsten. Es gibt wirklich bessere Wege... auch wenn die Geduld erfordern - es lohnt sich allemal! Ich hoffe, diese Antwort hilft dir weiter! LLLiebe Grüße, Biggi


Mitglied inaktiv

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Hallo, ich habe Dir mal meine Mail vom 1.6. an Biggi angehängt. Vielleicht klappt es ja bei Euch auch so. Hatte auch immer Angst davor, bzw. den ein fachen Weg genommen. Aber die Kleinen verstehen wirklich sehr viel und vielleicht kannst Du auch so mit Deiner Tochter sprechen. Unsere maus schläft mittlerweile fast jede Nacht in Ihrem Bett alleine durch. Mit stillen mußte ich 1-3 Mal zu Ihr und auch nach dem Stillen wollte Sie oft zu uns mit ins Bett. Viel Glück !!! Liebe Biggi, nachdem ich die letzten 19Monate viel in diesem Forum gelesen habe und ich auch immer eine Antwort auf meine Fragen bekommen habe,möchte ich mich auch in diesem Forum verabschieden. Nachdem bei uns in der letzten Woche die "Milchfee" war und die Milch unserer Kleinen Tochter jetzt für die vielen kleinen Babys in unserem Umfeld mitgenommen hat, haben wir jetzt komplett abgestillt. Es ist schon erstaunlich, wie viel die kleinen Mäuse schon verstehen. Ich habe mich mit Ihr hingesetzt, da sie ja schon seit 2 Wochen ab und zu mal das Stillen hat ausfallen lassen (WIr hatten ja nur noch einmal die Nacht gestillt) und habe ihr gesagt, dass die Milch jetzt alle ist, weil sie ja schon groß ist und die kleineren Babys die Milch jetzt brauchen. In dem Moment hat sie bitterlich geweint, doch in der Nacht hat sie dann durchgeschlafen, eine Nacht hat sie noch gefragt und von sich aus auch schon gesagt. "ist alle". Wenn sie sich jetzt meldet, dann kuschel ich mit ihr in unserem Bett und sie schläft weiter. Ich hätte nie gedacht, dass die Kleine es so gut meistert. MIt Tränen in der Nacht hätte ich alles wieder abgebrochen, aber das war nicht der Fall. Jetzt ist es knapp eine Woche her und ich persönlich bin sogar etwas traurig darüber. (Liegt wohl daran, dass es bei uns leider keine weitere Stillzeit geben wird, da weiterer Nachwunchs nicht möglich sein wird.) Von daher sage ich vielen lieben Dank für alles und liebe Grüße,Cerrin77


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Hallo Cerrin 77, die Geschichte klingt ja richtig toll. Deine Maus ist demzufolge 19 Monate alt. Und du hast ihr nur von der Milchfee am Tage erzählt und nachts hat sie es akzeptiert? Irre. Vielleicht werde ich es so mal probieren, das scheint mir noch das Angenehmste von allem. Danke für den Tip, katli


Mitglied inaktiv

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Probier´s doch einfach aus. Wenn es Nachts nicht klappt, dann war es auf alle Fälle ein Versuch. (Wenn sie Nachts geweint hätte und es einfach nicht geklappt hätte, hätte ich erst einmal ein paar Wochen weitergestillt und dann einen neuen Versuch in Angriff genommen.)Bei uns hat die Milchfee nach 3 Tagen noch ein Geschenk vorbeigebracht. Das mußte sich dann jeder anschauen. Auch wenn sie noch nicht sagen konnte von wem es war, auf alle Fälle war sie ganz stoltz und zeigte auch immer an, dass sie ja ein großes Mädchen ist. (Sie hob dann immer Ihre Arme in die Höhe und freut sich.) Also, ich drück die Daumen, Cerrin77


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