Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

2. Stillversuch nach 5 Monaten Flasche

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: 2. Stillversuch nach 5 Monaten Flasche

Emma.R

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Hallo, Meine Tochter ist jetzt fast 6 Monate alt und bekommt seit ca. 5 Monaten meine abgepumpte Milch aus der Flasche. Sie ist kerngesund, sehr aktiv, hat bereits ihren ersten Zahn und isst mit großer Begeisterung seit kurzem täglich einen Mittagsbrei. Nach ihrer Geburt hatte das Stillen zunächst gut geklappt. Sie hatte einen ordentlichen Zug drauf und wurde nach Bedarf angelegt. Dann kam der Horror Milcheinschuss, sehr schmerzhaft und prall, es war innerhalb kürzester Zeit die halbe Brust lila vor Dehnungsstreifen, und das ganze über eine Woche lang. Ich vermute es lag an der ganzen Glucoselösung die ich nach der Entbindung intravenös bekommen habe. In dieser Zeit konnte sie natürlich nicht richtig ansaugen (meine flachen Brustwarzen waren nun zu prall) und folglich war die halbe Brustwarze (beidseits nur die Hälfte, die in der Wiegehaltung oben am Gaumen reibt) ganz schnell kaputtgelutscht. Es war wirklich schlimm, die Stellen hatten absolut kein Gewebe mehr, es sah aus wie schräg abgeschnitten. Nach vier Wochen Still-Alptraum, steuerte ich auf eine Depression hin und wollte erstmal abpumpen bis alles verheilt ist. Die Wundheilung dauerte über 2 Monate, ich pumpe bis heute ab. Die verheilten Stellen sehen jetzt allerdings ganz anders aus als vorher. Das Gewebe ist sehr wulstig, sieht immernoch "frisch" aus, und fühlt sich dünn und empfindlich an. Man kann genau erkennen wo die Stellen waren und ich spüre den Unterschied in der Empfindlichkeit wenn ich die Brustwarzen an verschiedenen Stellen berühre. Ich hatte einige Versuche gestartet, meine Tochter wieder an die Brust zu gewöhnen (der letzte Versuch ist 2 Monate her). Mit Stillhütchen hat sie auch getrunken, allerdings hatte ich nach 3-4 Anlegeversuchen immer wieder schmerzen und die verheilten Stellen wurden wieder wund. Jetzt würde ich es gerne nochmal probieren und habe ein Paar fragen: - Ist es aus ihrer Erfahrung möglich, ein 6 Monate altes Baby nach 5 Monaten Flasche, wieder an die Brust zu gewöhnen? - Ist es möglich, dass nachgewachsenes, noch "junges" Gewebe der Brustwarzen zu empfindlich, und schlechter geeignet ist? - Kann man etwas tun um die verheilten Stellen "unempfindlicher" zu bekommen? - Gibt es bei der Verwendung von Stillhütchen und/oder Brusternährungsset etwas zu beachten bzw. irgendwelche Tipps? - Gibt es generell irgendwelche Tipps und Tricks, die unsere Erfolgschancen erhöhen? Leider gestaltet sich momentan persönliche Beratung für mich nicht so einfach. Ich erhoffe mir daher, vielleicht den ein oder anderen Tipp von Ihnen zu bekommen :) Vielen Dank für Ihre Mühen! Liebe Grüße, Emma R.


Biggi Welter

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Liebe Emma R., es gibt ja nichts, was es nicht gibt, aber ehrlich gesagt befürchte ich, dass Dein Baby viel zu sehr auf die Flasche geprägt ist und das korrekte Trinken an der Brust nicht lernen wird. Wenn das Gewebe noch sehr empfindlich ist, kann es leider auch gut sein, dass es sofort wieder zum Wundsein kommt, gerade dann, wenn das Baby nicht absolut korrekt angelegt ist. Das Brusternährungsset könnte tatsächlich eine Chance sein, Du solltest Dir das vor Ort von einer Beraterin zeigen lassen. Auch Stillhütchen könntest Du nehmen, achte aber auch da unbedingt auf Deine Haut! Wichtig wäre es wirklich, dass Du gut begleitet wirst, alleine schafft Ihr das nicht und Schmerzen und auch Trauer sind vorprogrammiert. Soll ich mal schauen, ob es eine Kollegin in Deiner Nähe gibt? Schicke mir doch Deine Postleitzahl, dann schaue ich nach. Oder Du schaust selbst. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Es tut mir so leid, dass ich nicht mehr helfen kann aus der Ferne und hoffe, Du bist nicht enttäuscht von meiner Antwort. Lieben Gruß Biggi


Emma.R

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Liebe Biggi, Vielen Dank für die schnelle Antwort! Das freut mich echt riesig überhaupt Mal eine Rückmeldung von jemandem zu bekommen, wir sind mit Corona ziemlich vereinsamt. Etwas enttäuscht bin ich schon aber man muss ja realistisch bleiben. Ich werde es jetzt selber Mal probieren mit Stillhütchen und Brusternährungsset. Große Hoffnung mache ich mir nicht, wenn es nicht klappt ist es auch nicht schlimm aber ich kann guten Gewissens sagen dass ich mein bestes gegeben habe. Eine Frage hätte ich allerdings noch: Ist es grundsätzlich möglich eine heftigere intiale Brustdrüsenschwellung zu erleben wenn man einige Tage vorher Flüssigkeit intravenös bekommen hat? Und machen in so einem Fall Stillhütchen Sinn? Ich möchte gerne bald das zweite Kind bekommen und mache nicht nochmal dieselben Fehler :) Nochmal vielen Dank! Liebe Grüße, Emma R.


Biggi Welter

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Liebe Emma R., ich wünsche Dir sehr, dass es so klappt und Du zumindest besser abschließen kannst. Ich habe noch nie davon gehört, dass eine Infusion eine Brustdrüsenschwellung macht, wer hat Dir das denn gesagt? Und mach Dich nicht verrückt, beim zweiten Mal kann es viel besser klappen und wenn Du magst, gebe ich Dir davor viele Tipps ;-). Herzlichen Gruß Biggi


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