Nononunu
Liebe Frau Welter, mein erstes Kind, ein Sohn, wurde am 01.09. um 23h geboren. Im Krankenhaus war er sehr schläfrig und ich konnte ihn am 02.09. kaum anlegen bzw. wachte er den Tag über kaum auf und trank nur wenige Minuten an der Brust und schlief immer wieder ein. Im Nachhinein wurde mir auch klar, dass er wohl bereits im Kreißsaal zu spät angelegt wurde (nach ca. 2,5h). Am 03.09. fütterten wir auf Rat einer Schwester 1ml mit einer Spritze zu, während er an der Brust war, um ihn zum Trinken zu motivieren, er blieb aber weiterhin sehr schläfrig und träge beim Anlegen. Ab dem Nachmittag wollte er dann stundenlang an die Brust, was sich bis in die Nacht zog. Leider hatte er an diesem Abend beim Wiegen nach 48h bereits 10% Körpergewicht verloren und wog nur noch 2790g, sodass man mir dringend empfahl, zuzufüttern - was ich dann am 04.09. morgens vor Entlassung auch tat. Allerdings musste dies mit einer Flasche geschehen laut Schwestern im Krankenhaus wegen der Menge (ab 15 ml war die Spritze nicht mehr erlaubt). Da er zunehmen musste fütterten wir auch zuhause zu. Zunächst stillfreundlich im Becher, aber da er weiterhin sehr schläftig war und kaum wach zu bekommen, später dann auch mit der Flasche, da er sonst über 6-8 Stunden nichts getrunken hätte. Seit Freitag, den 05.09. pumpe ich nach Austausch mit meiner Hebamme mit der Medela Symfony so gut ich es neben der Fürsorge für den kleinen hinbekomme ca. alle 2 bis 4 Stunden ab, manchmal schaffe ich es auch nicht ganz und es dauert 5-6 Stunden. Mein Sohn lässt sich vor dem Füttern bzw. wenn er Hunger hat nicht anlegen und verweigert die Brust, fängt an zu schreien und wird unruhig. Wenn er satt ist, lässt er sich jedoch teilweise anlegen, was ich dann immer als Einschlafritual versuche, klappt aber leider auch nicht immer. Wir kuscheln viel Haut-an-Haut und ich nehme Bockshornklee ein und trinke auf Empfehlung meiner Hebamme Karamalz. Am Anfang des Abpumpens (05.09.) kamen jeweils nur ein bis zwei Tröpfchen, aus der Brust. Die Milchmenge steigt täglich, allerdings bin ich in rund 12 Stunden (tagsüber) nur bei rund 8ml (ich friere die Milch jeweils ein und wiege sie vorher ab, um die Menge zu bestimmen, daher kann ich es so sagen). Ich habe die Hoffnung eigentlich bereits aufgegeben, auch meine Hebamme meinte, es wird wohl nichts werden. Ich habe keinen Milcheinschuss wahrgenommen bisher, aber erinnere mich, dass mir im Krankenhaus zweiten oder dritten Tag die Brüste sehr schwer und groß vorkamen. Ich würde gerne noch eine weitere Meinung hören, da ich die zunehmende Milchmenge als positives Zeichen sehe und es ggf. mit etwas Hingabe und Disziplin für ein bisschen Muttermilch neben der Prenahrung reichen wird. Die Pumpe habe ich noch bis zum 19.09. und kann problemlos ein Folgerezept besorgen. Ggf. hängt das Problem auch mit meiner Schilddrüsenunterfunktion zusammen (ist aber gut eingestellt) oder mit meinem Mikroprolaktinom (weswegen meine Prolaktinwerte immer etwas erhöht sind). Über eine Einschätzung würde ich mich freuen. Ich weiß, dass es nicht zum Vollstillen reichen wird, aber wenn es nicht aussichtlos ist, die Menge auf ein Maß zu steigern, welches meinem Sohn täglich etwas Gutes tut, würde ich weiterhin die Zeit und Energie ins Abpumpen stecken und versuchen, ihn anzulegen. Ganz herzlichen Dank vorab! Beste Grüße Kristina
Liebe Kristina, jeder Tropfen Muttermilch ist wichtig und richtig für dein Kind und wenn du den Eindruck hast, dass die Milchmenge sich steigert, würde ich nicht aufgeben! Wichtig ist, dass du regelmäßig pumpst und eine gute Pumpe (am besten mit Doppelpumpset verwendest) hast, vielleicht solltest du dir von einer Kollegin noch weitere Tipps geben lassen, wie es am besten klappt. Es ist in der Regel sinnvoller häufiger etwas kürzer abzupumpen, statt selten und dann länger. Es hat sich bewährt, nach dem Schema 7 Minuten pumpen unterbrechen zum Massieren der Brust 5 Minuten pumpen massieren der Brust 3 Minuten pumpen, vorzugehen. Eine Brustmassage kann auch dazu beitragen den Fettgehalt der abgepumpten Milch erhöhen. Die besten Erfahrungen habe ich mit vollautomatischen, elektrischen Pumpen mit Doppelpumpset gemacht. Diese Pumpen sind von den Firmen Medela und Ardo erhältlich und können auch in Apotheken und Sanitätshäusern ausgeliehen werden. Da eine Pumpe nicht die gleichen Gefühle auslöst wie ein Baby, musst du vor allem anfangs deinen Milchspendereflex anregen. Dazu kannst du einige der folgenden Methoden der physischen und psychischen Stimulation einsetzen: Abpumpen in einer vertrauten und angenehmen Umgebung, vielleicht immer am gleichen Platz, im gleichen bequemen Sessel (ideal wäre ein Stuhl, der deine Arme in einer bequemen Haltung stützt und es dir ermöglicht den ganzen Körper zu entspannen). Störungen so gering wie möglich halten. Du solltest z.B. das Telefon aushängen, etwas entspannende Musik anschalten und alles was du brauchen könntest bei der Hand haben. Dazu können ein Glas Wasser oder Saft, ein gesunder Imbiss oder etwas zu lesen gehören. Einhalten eines Rituals vor dem Abpumpen. Das Einhalten eines bestimmten Ablaufs vor dem Abpumpen, kann deinen Milchspendereflex anregen und auch als psychologischer Auslöser dafür wirken. Einige der folgenden Vorschläge können eventuell auch dir helfen: • Wärmeanwendungen auf den Brüsten, entweder trocken oder feucht. Dazu können feuchte, warme Kompressen oder ein Heizkissen verwendet werden, oder aber du duschst warm. • Da Wärme entspannend wirkt, solltest du dir eine Decke oder eine Jacke über die Schultern legen, oder dich in die Nähe einer Heizquelle setzen. • Sanfte Brustmassage, entweder in der Dusche oder direkt vor dem Abpumpen. Das hilft besonders dann, wenn du angespannt bist. • Brustwarzenstimulation, durch sanftes Reiben oder Rollen der Brustwarzen. • Fünf Minuten Entspannung. Die Anwendung der Atemübungen aus der Geburtsvorbereitung oder einfach nur ruhiges Dasitzen und sich dabei etwas Angenehmes vorstellen (einen warmen Sandstrand mit Wellen, die ans Ufer plätschern, ein Gebirgsbach oder eine tropische Brise). Das Abpumpen mehrmals unterbrechen, um die Brust zu massieren. Es sollte möglich sein, den Milchspendereflex mehrfach stimulieren, indem du das Abpumpen nach etwa zehn Minuten unterbrichst, deine Brust massierst und dann wieder pumpst. (Bei der La Leche Liga Deutschland kannst du das Infoblatt „Die Marmet Methode" über das Handausstreichen und Massieren der Brust bestellen). Rhythmische Bewegungen beim Abpumpen um das Saugverhalten des Babys nachzuahmen. Um die Milchproduktion richtig in Gang zu bekommen, solltest du häufiger als fünf Mal pro Tag pumpen. Dein Baby würde mindestens acht bis zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden an deiner Brust trinken. Versuche etwa ebenso oft zu pumpen, wie ein Baby trinken würde, also etwa alle zwei bis drei Stunden. Ob du nachts eine längere Pause einlegest (etwa sechs Stunden) oder nicht, musst du ausprobieren. Manche Mütter bevorzugen eine Nachtpause, andere kommen besser zurecht, wenn sie auch in der Nacht regelmäßig weiter pumpen. Insgesamt solltest du auf eine Pumpzeit von mindestens 100 Minuten innerhalb von 24 Stunden kommen. Es ist sinnvoller häufiger kürzer abzupumpen als seltener und länger. Iss genügend und ausgewogen (ausreichend kohlenhydrathaltige Nahrung) und trinke entsprechend deinem Durstgefühl. Eine zu hohe Flüssigkeitsaufnahme wirkt sich nicht positiv auf die Milchmenge aus. Viel trinken mach NICHT viel Milch, im Gegenteil. Solange du dich nicht ausgedörrt fühlst, dein Urin hell ist und du keine Verstopfung bekommst, trinkst du genug. Es gibt keinen wirklichen Beweis für die Wirksamkeit von Milchbildungstees. Wenn du Milchbildungstee trinken willst, dann bitte nicht mehr als zwei bis drei Tassen täglich, mehr kann Bauchprobleme beim Kind verursachen. Auch kannst du dein Baby immer wieder anlegen, ohne Druck und Zwang. Ich hoffe, ich konnte erstmal weiterhelfen, ganz liebe Grüße Biggi
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