Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

1Jahr alt -wie Beikost erhöhen?

Frage: 1Jahr alt -wie Beikost erhöhen?

Helena82

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Hallo Biggi, meine Tochter wird in 3 Wochen 1 Jahr alt. Sie nimmt die Beikost wörtlich, probiert und isst alles aber nur in kleinen Mengen. Die Breizeit haben wir zwar versucht aber es hat mit Fingerfood und nun mit der Familienkost ETWAS besser geklappt. Du schreibst BEIkost sollte ergänzend zur Muttermilch gegeben werden und ab dem 1. Jahr ändert sich das Verhältnis. Nur wie??? Kommt das von den Kindern selber- wie sollte ich aktiv dazu beitragen? Im Moment biete ich von selbst die Brust nicht an, stille aber nach Bedarf (meist noch zum Einschlafen) . Bei uns ist ja bald soweit- sie wird ein Jahr alt!! Wie verläuft das nun? Herzlichen Dank, Helena


Biggi Welter

Biggi Welter

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Liebe Helena, voll gestillte Einjährige sind nicht die ganz große Seltenheit und es gibt vereinzelte Berichte über Kinder, die sogar noch weit ins zweite Lebensjahr hinein ausschließlich gestillt wurden und dabei gut gediehen sind und sich altersentsprechend entwickelt haben. Ein Kind, das lange jegliche feste Nahrung verweigert, kann aber wohl kaum zum Essen gezwungen werden, denn: was macht ein Mensch, den man mit Gewalt dazu zwingen will, etwas zu tun? Er blockiert oder zerbricht. Beides ist nicht wünschenswert, schon gar nicht in der Eltern Kind Beziehung. Druck und Zwang sind nicht geeignet, um ein Kind zum Essen zu bringen. Im Gegenteil: je mehr Druck, je mehr Kampf es gibt, umso schwieriger wird die Situation und zum Schluss gibt es in diesem Kampf ums Essen nur Verlierer. Verweigert ein Kind deutlich länger jegliche Beikost, ist es allerdings sicher nicht verkehrt, das Kind genauer anzuschauen und eventuell auch die Eisen und Zinkwerte zu kontrollieren. Es kommt zwar eher selten vor, doch manchmal liegt die Essensverweigerung der Kinder gerade an einem Mangel dieser Spurenelemente und dieser Mangel verschärft sich dann noch weiter, wenn das Kind nicht isst. Es gibt Babys, die es geradezu hassen und hysterisch reagieren, wenn man ihnen etwas in den Mund stecken will. Diese Kinder essen aber recht gut, wenn sie selber essen dürfen. Das Geschmiere, das es dabei gibt, ist weniger schlimm, als das Theater mit einem Kind, dass sich mit allen Kräften wehrt und außerdem lernen die Kinder recht schnell gut zu essen. Es gibt eine ganze Menge, was als fingergerechte Nahrung angeboten werden kann. Banane zum Beispiel kann ein Kind gut in die Hand nehmen, sie ist weich und es kann sie alleine essen. Auch ein Stück von einer gekochten Kartoffel geht gut. Gekochte Erbsen können einzeln aufgepickt werden (ist gleichzeitig eine gute Übung für die Feinmotorik), alle Gemüse und Obstarten, die einigermaßen weich sind und dann in kleine Stücke geschnitten werden, können gegeben werden. Probier es einfach einmal aus. Bitte also zum einen Geduld bewahren, dem Kind fingergerechte Nahrung und gemeinsames Essen am Familientisch und mit anderen Kindern (Nachahmungseffekt) anbieten und einmal von der Kinderärztin/arzt nachschauen lassen. LLLiebe Grüße Biggi Welter


Helena82

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Hallo Biggi, sie wird weder vollgestillt, verweigert die Beikost nicht noch wird sie zum Essen gezwungen! Sie bekommt Fingerfood und isst gemeinsam mit uns am Familientisch. Soviel sie möchte! Nur die Mengen sind immer noch sehr wenig und sie isst sich nicht satt. Vorallem vor dem Nachtschlaf besorgt mich das. Es heisst in einem deiner Texte das sei im 1. LJ in Ordnung und ab dem 2. LJ ändert sich das! Kannst du aus Erfahrung sagen ob das durch weitere Reife sich selber ändert oder sollte ich doch von der Brust ablenken/verweigern?


Biggi Welter

Biggi Welter

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Liebe Helena, ja, das ändert sich von einem Tag auf den anderen, mach dir keine Sorgen Je weniger Druck Du machst, umso eher wird dein Kind bereit sein, neue Nahrungsmittel zu probieren. Wenn es weiterhin gar nicht weiter geht, würde ich wie gesagt das Blutbild kontrollieren lassen. Wenn das okay ist, kannst Du wirklich völlig getrost zuwarten, dein Kind WIRD essen! Der Satz „kein Kind verhungert am gedeckten Tisch" klingt abgedroschen, aber er stimmt. Es hat sich bewährt, dass die Eltern das (altersentsprechende) Essen anbieten und das Kind entscheidet, ob und wie viel es isst. Neben der Beikost kann, darf und sollte das Kind weiterhin nach Bedarf gestillt werden. LLLiebe Grüße, Biggi


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