Wie lange kann ich noch stillen bei Breiverweigerung?

 Anke Claus Frage an Anke Claus Master der Ernährungsmedizin

Frage: Wie lange kann ich noch stillen bei Breiverweigerung?

Hallo Hipp Team, ich habe einen Sohn der ist fast 8 Monate alt. Von unserer Krabbelgruppe bekommen schon alle Kinder Beikost und es scheint wunderbar zu klappen. Bei uns leider nicht. Seit 2 Monaten versuche ich es nun schon mit dem Brei. Leider ohne Erfolg. Er hat bis jetzt vielleicht 4 mal ein Gläschen leer gemacht das war es. Er scheint absolut null Interesse zu haben. Ich habe dann es mal mit Brei am Abend versucht, aber das wollte er erst recht nicht. Nun ist es so das ich ihn immer noch stille. Reicht das denn überhaupt noch aus, wegen den Nährstoffen in dem Alter? Ich hoffe so, das sie einen Rat für mich haben wie es weiter gehen soll. Carmen

von "Annalena" am 19.09.2018, 12:49



Antwort auf: Wie lange kann ich noch stillen bei Breiverweigerung?

Liebe Carmen, auch wenn es nicht leichtfällt, versuchen Sie Ihren Kleinen nicht mit den anderen Kindern in der Krabbelgruppe zu vergleichen. Jedes Baby geht bei der Beikosteinführung sein eigenes Tempo. Manche Kinder löffeln als hätten Sie nie etwas anderes getan, andere brauchen etwas Zeit sich daran zu gewöhnen. Keine Sorge, Ihr Junge ist nach wie vor gut versorgt, solche Phasen hat die Natur schon mit einberechnet. Das Essen vom Löffel ist eine vollkommen neue Erfahrung für ein Kind. Bei der Beikosteinführung kommen zwei Aspekte zusammen. Zum einen müssen sich die Kleinen mit einem anderen Geschmack/einer anderen Konsistenz als von der Milch bekannt auseinandersetzen, der Brei fühlt sich vielleicht erstmal komisch an im Mund… Zum anderen müssen sie das Aufnehmen von Nahrung mit dem Löffel und das Abschlucken der Nahrung lernen. Bei manchen Babys kann das einige Zeit dauern, bis dieser Prozess so richtig ins Rollen kommt und letztendlich dann klappt. Und das Löffeln ist auch anstrengender als das Saugen und erfordert Mitarbeit. Achten Sie auf das richtige Zeitfenster. Ihr Sohn sollte nicht übermüdet sein und auch noch nicht überhungrig. Beides senkt schnell die Lust am Löffeln. Der Abstand zur vorherigen Milchmahlzeit soll groß genug sein, damit auch genug Hunger da ist. Es gibt Kinder, die man ans Essen locken kann, wenn man sie bei ihrem Forschungsdrang packt. Geben Sie Ihrem Jungen ruhig selbst ein weiches Löffelchen in die Hand. Bestreichen Sie den Löffel oder ihr Fingerchen mit ganz wenig Brei und lassen den Kleinen das Essen selbst erforschen. Bieten Sie neben Brei Fingerfood wie weich gekochtes Gemüse, ein paar Nudeln oder Kartoffelstückchen (alles ungewürzt). Das weckt oft die Neugierde auf Essen. Genau wie Sie es beschreiben. Wichtig ist außerdem, dass Sie Ihren Kleinen immer mit an den gemeinsamen Essenstisch nehmen, so dass er Mama beim Essen beobachten kann. Kinder lernen durch Nachahmen. Machen Sie es Ihrem Kleinen auch nicht zu leicht. Mag er nicht weiterlöffeln, bieten Sie mal nicht direkt die Milch an, sondern machen Sie eine Pause und füttern dann noch einmal den Mittagsbrei weiter. Machen Sie sich ruhig den Hunger zum Gehilfen. Sonst lernt Ihr Schatz nur, dass er einfach aufhören oder meckern muss, dann kommen auch schon die beliebtere Milch. Probieren Sie es aus. Ihre Geduld und Ausdauer zahlen sich aus, da bin ich mir ganz sicher. Alles Liebe und viel Freude beim Löffeln! Herzliche Grüße Anke Claus

von Anke Claus am 20.09.2018



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