Kirstin_77
Hallo, ich habe große Sorgen bezüglich der Ernährung meines Kindes. Die Situation: Meine Tochter bekam von mir mit ca. 6 Monaten die erste Beikost in Form eines "Mittagsbreis" angeboten (Klassische Variante: erst Möhre, dann Pastinake, Kürbis, Möhre mit Kartoffel, Möhre Kartoffle Rind...) ich hatte alle möglichen Sorten und Hersteller, Bio und sonstiges durch, auch selbst kochen--- ERgebnis-sie weigerte sich -(egal ob Brei, Stückchen oder Gequetschtes) Dann fing ich ca. 3 Wochen später morgens mit Apfelmuß an, da ging das Schnäbelchen auf (ca. 50g) später wurde daraus Getreide-Frucht-Brei (homäopathische Mengen). Wieder ca. 3 Wochen später gab es den Abend-Milch-Getreidebrei, auch das klappte relativ gut (70%), allerdings auch nur in Kleinstmengen. Nach jeder dieser "Mahlzeiten" die mehr oder minder angenommen wurden war noch immer ein Fläschchen nötig, auf das sie sich bis heute mit ganzem Körpereinsatz (Mund geht auf, Augen strahlen, Füße zappeln) freut. Seit ca. 2,5 Monaten verweigert sie alles, bis auf den Abendbrei, der geht zu 40% rein. Ihr Fläschchen ist ihr ein und alles! Sie schüttelt heftig den Kopf, wenn man ihr Brei geben möchte, kneift den Mund zu und zeigt auf ihre Flasche, die in der Küche steht. Auch in der Nacht möchte Sie bis zu 2x trinken. Wir sind derzeit bei ca. 5 Flaschen pro Tagund zusätzlich 1-2 in der Nacht, (Trinkmenge ca. 160 ml/PRE-NAhrung, wel`s heißt man kann damit nicht überfüttern! ) Gelegentlich kommen homäopathische Mengen an Abendbrei, Apfelmuß, Gurke und Möhre am Stück, etwas Brot und etwas Putenaufschnitt dazu. Sie ist heute 11 Monate und würde am liebsten den ganzen Tag Fläschchen trinken! Erst war ich noch entspannt- ist ja alles drin, was sie braucht---allerdings gehts in 2 Monaten in die Krippe... Wie krieg ich das Kind zum Essen??? PS: zum Gewicht: unsere "Kleine" ist bei den ganzen Scherereien immer ein Propperchen gewesen Geburt 01.01.2012 3640g 53 cm 06.02.2012 4790g 54 cm 07.05.2012 7240g 63 cm 25.07.2012 8760g 67 cm 16.10.2012 9600g 71 cm Ich hoffe Sie können uns weiterhelfen!
Veronika Klinkenberg
Liebe Kirstin, ich kann gut verstehen, dass Sie etwas ratlos sind und nach einer Lösung suchen. Ihre Kleine ist es gewohnt zu den Mahlzeiten Ihr Fläschchen zu bekommen und sie kann sich auch immer wieder darauf verlassen. Wenn Sie hier etwas ändern möchten, dann ist es wichtig dass Sie mit Ruhe und Konsequenz Ihr Ziel verfolgen und voll und ganz hinter Ihrem Vorhaben stehen. Jetzt als Beinahe-Kleinkind spürt Ihr Mädchen noch intensiver jede Spur von Unsicherheit und Angst und entwickelt immer mehr ein Gespür dafür, was sie anstellen muss, um ihren Willen durchsetzen zu können. Als Außenstehende fällt es mir natürlich leichter Ratschläge zu geben, aber ich kann Sie nur ermutigen möglichst alle Kraft zusammen zu nehmen und konsequent und sicher vor zu gehen. Durch so viel Milch ist die Ernährung einseitig, außerdem sind das Kauen und der Umgang mit fester Nahrung für die Gesamtentwicklung (Spracherwerb) sehr wichtig. Ihr Mädchen ist über so lange Zeit an ihr Fläschchen gewöhnt, nun ist es wichtig, dass Sie Ihr Kind Schritt für Schritt dabei unterstützen, sich immer mehr zu lösen und festes Essen zu akzeptieren – alleine wählt sie den leichteren Weg. Sie fühlt sich so rundum wohl, das ist ja auch etwas Vertrautes, das sie von Anfang an kennt. Dass das Essen fester Nahrung grundsätzlich geht, zeigen die Miniportionen. Versuchen Sie in Ruhe vor zu gehen. Druck ist nichts, aber sind Sie konsequent. Nehmen Sie sich tagsüber erst einmal eine Mahlzeit vor und geben zu diesem Zeitpunkt ausschließlich festes Essen, keine Flasche. Stellen Sie das Fläschchen weit außer Sichtweite und geben Sie nicht nach. Ruhig den Hunger zum Gehilfen machen. Also wenn Ihre Kleine nichts essen mag, nicht das Fläschchen geben, sondern ein kurzes Päuschen machen und dann wieder probieren. Versuchen Sie es doch einfach aus. Glauben Sie mir Ihr Mädchen ist sehr schlau, wenn sie spürt, dass nicht die sichere Milch folgt, wird sie sich automatisch mehr für festes Essen interessieren. Das ist natürlich Übungssache und wird vermutlich nicht von heute auf morgen klappen. Aber Ihre Kleine kann und wird das lernen, dass es neben der Milch auch feste Nahrung gibt. Locken Sie sie aus der Reserve, indem Sie ihr ein buntes Tellerchen geben, auf das Sie sehr weich gekochte mild gewürzte Lebensmittel vom Familientisch legen. Wenden Sie sich nicht ausschließlich Ihrem Kind zu, sondern essen selbst mit Genuss von allem. Ermuntern Sie Ihr Kind zu probieren. Kinder in diesem Alter haben einen viel Forschergeist. Lassen Sie sie kleine weiche Stückchen anfassen, zum Mund führen, ausprobieren, auch einmal matschen. Beziehen Sie sie so weit möglich beim Einkauf und Zubereiten mit ein. Ganz wichtig ist, dass die Mahlzeiten in entspannter Atmosphäre stattfinden, dass sich nicht die ganze Aufmerksamkeit auf die Kleine und ihr „Essverhalten“ konzentriert. Unterhalten Sie sich über belanglose Dinge, machen Sie keine große Sache daraus, ob und wie viel sie isst. Denken Sie daran, Sie sind das Vorbild, Ihr Mädchen wird Sie in allem nachahmen. Neue Geschmackseindrücke, eine andere Konsistenz, all das kann zunächst ein zögerliches oder ablehnendes Verhalten auslösen. Da hilft nur eines, einfach geduldig immer und immer wieder etwas anbieten, damit sich Ihre Kleine daran gewöhnen kann. Alles ohne Druck und Zwang. Wird ein Essen wieder und wieder angeboten, wird es früher oder später akzeptiert. Eltern geben hier meist zu früh auf. Lassen Sie sich nicht entmutigen, Sie schaffen das. Ich wünsche Ihnen viel mütterliches Durchhalte- und Durchsetzungsvermögen Veronika Klinkenberg
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