Liebes Team,
Meine Tochter,12 Monate,isst sehr gut,hätte aber da sie sehr leicht ist einige Fragen um die bestmöglichste Ernährung zu gewährleisten.
Essensplan:
Früh morgens stillen (danach schläft sie nochmal)
Morgens/vormittags Hipp Kindermüsli mit 3,5% Vollmilch
Mittags Gläschen (Gemüse mit Hirse oder Kartoffel/Fleischbrei), danach entweder die Fruchtpausen oder rohes Obst (isst sie bisher Birne u Banane u manchmal Apfel gerieben)
Nachmittags Grießbrei/Joghurt/Müsliriegel/Reiswaffel
Abends Getreidebrei,aber mit Wasser angerührt weil sie die Milch dazu aus der Tasse lieber trinkt.
- wir essen erst abends warm, ist es ok wenn sie vor oder nach dem Getreidebrei noch bei uns mitisst (Nudeln,Gemüse usw) obwohl sie mittags warm isst
- wieviel Fleisch benötigt sie? Sie mag es nicht besonders, greife auch noch oft auf die vegetarisch mit Eisen gekennzeichneten Gläser zurück
- sind die Gläschen für 8.Monat oder sogar ab u zu die Gemüse für ab 4.Monat für sie auch noch ok? Sie liebt einige Sorten sehr.
- unsere kleine mag grad kaum selber essen oder etwas halten. Ab wann sollte sie konsequent selbst den Löffel Nutzen? Breze o.ä.nimmt sie kurz in die Hand u wir haben das Gefühl wenn es nicht gut funktioniert mit beißen/kauen usw.wirft sie sie weg. Gebe es ihr dann oft mundgerecht dass sie isst.. Denken das sollten wir langsam lassen oder?
Herzlichen Dank für ihre Bemühungen!!
von
Lisa82
am 22.07.2014, 17:43
Antwort auf:
Wie ist die Ernährung jetzt mit einem Jahr?
Liebe „Lisa82“,
in diesem neuen spannenden Alter kommen gerne wieder Fragen auf. Gerne helfen wir da weiter.
Es spricht nichts dagegen, wenn Ihre Kleine noch was vom abendlichen, gemeinsamen Essen bekommt. Es macht doch viel mehr Spaß wenn alle zusammen essen.
Ein Plan fürs Kleinkindalter sieht grob so aus, und das passt doch recht gut zu dem Ihrigen:
Morgens: Milch + Brot oder Müesli
Vormittags: Obst + Knabberei, nur Knabberei oder Getreide-Obst-Brei, mal ein kleiner Joghurt
Mittags: Gemüse, Beilage und 2-3 mal Fleisch/Wurst und einmal Fisch
Nachmittags: nach Bedarf etwas Obst + Knabberei oder Getreide-Obst-Brei, mal ein kleiner Joghurt
Abends: Milchbrei mit Obst, Brot + Käse und Gemüsesticks, Milch, Müesli
Zwischendurch Getränke wie Wasser, Tee oder Schorle
Die Speisen können Sie aber in den Reihenfolgen gerne umdrehen. Hauptsache in sich bleibt der Speiseplan stimmig und ausgewogen.
Das richtige Maß für Ein- bis Dreijährige ist zwei- bis dreimal pro Woche eine kleine Menge Fleisch (und einmal Fisch) oder Wurst. Umgerechnet sind das 30-35 Gramm pro Tag.
Die „jüngeren“ Gläschen sorgen genauso für eine gesunde Nährstoffversorgung wie die „älteren“. Da gibt es keine Unterschiede. Die Unterschiede machen die Stückigkeit, umfangreichere Zutaten und auch die Portionsgröße aus.
Ist die Menge zu wenig, dann einfach mehr davon anbieten.
Manche Kinder wollen unbedingt selbstständig werden, anderen gefällt es wieder gefüttert zu werden!
Das können Sie ganz gelassen nehmen wie es kommt.
Sie liegen bestens in der Zeit! Zwischen neun und 15 Monaten ist das Kind geistig so weit entwickelt, dass es einfache Handlungen imitieren kann. Durch Nachahmen eignet es sich die notwendigen Fertigkeiten am Familientisch selber an, wenn es den Eltern oder Geschwistern zuschauen kann. Wenn das Kind einen Löffel in die Hand bekommt, versucht es, damit zu essen.
Ihr Mädel wird nach wenigen Tagen bis Wochen mit dem Löffel selbständig essen, wenn Sie ihm ausreichend Gelegenheit geben, die nötigen Erfahrungen zu machen. Der natürliche Drang zu lernen und die Neugierde Ihres Babys tun ihr übriges.
Auch wenn das am Anfang noch nicht so gut klappt und Ihre Kleine frustriert das Essen wegwirft oder es länger dauert. Zu Beginn ist der Umgang mit dem Essen oft sehr spielerisch und bestimmt nicht so gesittet wie bei uns Erwachsenen. Selber zu essen, erfordert ein großes Geschick. Das ist anstrengend. Aber Übung macht bekanntlich ja den Meister.
Geben Sie Ihrem Mädchen das Schälchen mit Essen. Mit einem Löffel oder ihren Händen kann sie sich dann bedienen und das Essen so erforschen. Essen ist etwas Sinnliches und Anfassen gehört beim Lernen mit dazu.
Legen Sie keine „Erwachsenenstandards“ zugrunde. Loben Sie Ihre Tochter wenn es gut klappt, leben Sie ihr vor wie es geht sich am Tisch „gesittet“ zu benehmen. So kann sie probieren und abschauen, die perfekte Weise etwas zu lernen.
Denn genau das ist die Art wie Kinder lernen. Durch Üben, Ausprobieren, Essen anfassen und manchmal Rummatschen, Fehler machen, frustriert sein, daraus lernen, es beim nächsten Mal besser machen. Geben Sie Ihrem Mädchen weiterhin die Möglichkeit dazu, ohne Druck und Zwang. Dann wird sie über kurz oder lang so essen wollen wie die Großen.
Viele liebe Grüße
Doris Plath
von
Doris Plath
am 23.07.2014