Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Annelie Last:

Was kann ich bei einseitiger Ernährung tun?

Annelie Last

 Annelie Last
Diplom Ökotrophologin
Frage: Was kann ich bei einseitiger Ernährung tun?

"Sylke"

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Guten Tag, bisher habe ich was das Essen betrifft keine Probleme mit unserem Sohn gehabt. Er ist jetzt fast 12 Monate und hat immer das gegessen was auf den Tisch kam. Seit ca. 4-6 Wochen ist es so das er nur noch bestimmte Sachen essen möchte. Er nimmt nichts anderes zu sich. Dadurch stellt sich eine sehr einseitige Ernährung ein. Ist dies sehr schlimm oder kann man dies über einen bestimmten Zeitraum einfach akzeptieren? Ich mache mir nur Sorgen, dass er mit ausreichend Vitaminen und anderen versorgt ist. Meinen Sie das in dem Alter das normal ist und ich etwas entspannter sein kann? LG Jana


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Liebe Jana, generell ist natürlich eine Vielfalt an unterschiedlichen Speisen von Vorteil. Wenn Ihr Kleiner aber derzeit einige Lieblingsspeisen hat, ist das auch okay. Nach dieser Phase ist es natürlich ratsam ein Kind wieder an eine größere Vielfalt zu gewöhnen. Lernen die Kleinen den unterschiedlichen Geschmack unserer Lebensmittel kennen und akzeptieren, ist das die beste Voraussetzung für ein gutes Ernährungsverhalten bis ins Erwachsenenalter. Haben Sie mal probiert kleine Mengen Neues unter die beliebte Mahlzeit zumischen? Ganz langsam einschleichend wird die Menge immer mehr erhöht. Ich bin mir sicher, so gelingt es Ihren Jungen wieder an mehr Vielfalt zu gewöhnen. Auch mit Fingerfood – Knabberprodukte, gedünstetes Gemüse, Nudeln und Obst – können sie jetzt in Kombination zur Breimahlzeit beginnen. In seinem Alter hat er vielleicht auch Lust auf das Essen der Großen! Auch wenn Ihr Kleiner nun älter wird, möchte ich Ihnen noch diese Empfehlung – von Expertengremien - mit an die Hand geben: „Eltern sind für ein ausgewogenes Nahrungsangebot zuständig. Das Kind entscheidet ABER selbst, wie viel es davon isst“. Sie machen Ihrem Kleinen also nur ein Angebot, mehr brauchen Sie nicht zu tun. Er darf sich satt essen und das kann auch mal eine Spatzenportion und mal ein Essen für kleine Bauarbeiter sein. Aber Ihre Aufgabe ist es nicht verzweifelt nach Dingen zu suchen, die Ihrem Keinen schmecken könnten. Und noch ein wichtiger Aspekt: „Willkommen im Kleinkindalter!“ Ihr Sohn hat sicher auch bemerkt, wie der Rest der Familie auf sein „neu erlerntes Verhalten“ reagiert und dass er mit dem, was er tut, etwas bewirken kann. Das Kleinkindalter ist ein spannender Abschnitt in der Entwicklung eines Kindes: es entdeckt seinen eigenen Willen. Und es entdeckt, dass es Einfluss auf andere hat. Womöglich hat Ihr Kind festgestellt, dass es mit seinem Verhalten die Aufmerksamkeit auf sich zieht. Ich kann mir vorstellen, dass Ihr kleiner Schatz austesten möchte, wo seine Grenzen sind und wie die Mama reagiert. Deshalb empfehle ich Ihnen ganz gelassen und ruhig zu bleiben. Bieten Sie zu festgelegten Mahlzeiten – wie Sie es bereits handhaben - bestimmte Lebensmittel an, aber gehen Sie nicht zu sehr auf seine Wünsche ein. Bieten Sie eine Auswahl an gesundem Essen an. Da können ruhig auch die „unbeliebten“ Sachen dabei sein. Sie als Mama bestimmen das Angebot aus gesunder Kost auf dem Teller, nicht Ihr Kind. Ihr Kleiner ist noch zu jung, um zu entscheiden welche Lebensmittel ihm gut tun. Er weiß nicht wie gesund die einzelnen Lebensmittel sind. Sie bieten ihm also ein Angebot an gesunden Lebensmitteln an und Ihr Sohn darf lediglich daraus auswählen und entscheiden, wie viel er davon essen mag. Ein gesundes Kind isst, wenn es hungrig ist. Denken Sie immer daran, er könnte essen, wenn er will. Vielleicht nicht das, was Sie möchten und vielleicht auch nicht so viel, wie es nach Ihren Vorstellungen sein müsste, aber Ihr Sohn isst. Ich bin mir sicher, wenn Sie Geduld bewahren, wird diese Phase bald vorbei gehen! Viele Grüße aus Pfaffenhofen, Annelie Last


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