Frage im Expertenforum Milch & Fläschchen an Doris Plath:

verschiedene Fragen zur Beikost

Frage: verschiedene Fragen zur Beikost

KristinBuchecker

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Guten Tag, mein Kind (6,5Monate) bekommt seit ca. 6 Wochen den Mittagsbrei und seit 1 Woche einen Abendbrei. Sie isst jedoch eher schlecht. Mittags schafft sie 30g, selten auch 70g, manchmal verweigert sie ganz. Abends von 1 TL bis hin zu 70g. Der Abendbrei läuft tendenziell besser, als der Mittagsbrei. Mittags macht sie den Mund kaum auf. (Ich habe mit wenigen Gemüsesorten angefangen, bin mittlerweile auch bei Fleisch-Menüs.) Ich habe folgende Fragen: 1.) Soll ich den Nachmittagsbrei in 3 Wochen einführen, auch wenn die anderen Breie noch so „schlecht“ laufen? Oder sollte ich mich erst mal auf diese Breie konzentrieren? 2.) Wie viel Abwechslung benötigen Babys in ihrem Speiseplan? Muss man beim Abendbrei wechseln zwischen z. B. Gries und Schmelzflocken? Oder kann man auch 1 Woche lang Schmelzflocken-Milchbrei mit Obstmus geben? Die gleiche Frage stelle ich mir beim Mittagsbrei. Im Moment ist noch kein Gemüse erkennbar, welches sie gern essen würde. 3.) Kann ich ihre Lust am Essen steigern? Oder hilft hier einfach Zeit und Geduld? 4.) Meine Tochter trinkt nicht aus der Flasche (habe viele Flaschen u Trinkbecher probiert)...sie kaut nur darauf rum. Gibt es hier noch einen Trick? Die Flüssigkeit bekommt sie durch mein häufiges Nach-Stillen. 5.) Damit sie satt wird, stille ich direkt nach dem Füttern. Jetzt habe ich gehört, dass sich die Kinder dann daran gewöhnen, dass es immer noch Brust gibt, auch wenn sie wenig essen....und dass sie dadurch nicht lernen, mehr zu essen. Stimmt das? Welches Zeitfenster sollte man vergehen lassen. 6.) Meine Tochter hat folgenden Speiseplan – sind das zu viele Mahlzeiten? Sie trinkt noch sehr oft an der Brust....die nachts Termine fordert sie ein... 1. 3.00 Uhr nachts Stillen 2. 6.00 Uhr „nachts“ Stillen – Aufwachen gg 7.00 Uhr 3. 9.00 Uhr Stillen = Frühstück 4. 11.30 Uhr/12.00 Uhr Mittagsbrei (wenig), anschl. Stillen 5. 15.00 Uhr Stillen 6. 17.30 Uhr / 18.00 Uhr Abendbrei (kein Stillen) 7. 19.00 Uhr kurzes, Stillen kurz vom Einschlafen 8. 23.00 Uhr nachts Stillen Tendenziell nimmt sie laut Arzt eher etwas zu langsam zu. Vielen Dank für Ihre Antwort!


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Liebe „KristinBuchecker“, gerne helfen wir bei Ihren Fragen weiter. zu 1.) Grundsätzlich ist es schon sinnvoll immer dann weiterzumachen, wenn anderes beständig(er) klappt. In drei Wochen kann sehr viel passieren. Für Ihre Kleine sind drei Wochen eine halbe Ewigkeit. Schauen Sie einfach wie es dann läuft. Manchmal macht es von einem Tag zum anderen „klick“ und das Löffeln klappt wie am Schnürchen. Zu 2.) Am Anfang ist wichtig, dass Kind und Lebensmittel erst mal Freundschaft schließen. Abwechslung ist noch nicht so wichtig. Über die Zeit dürfen und sollten für Abwechslung bei den Sorten und Geschmäckern sorgen. Dem Gaumen von uns Erwachsenen kommt ja auch entgegen, wenn wieder mal was anderes auf den Tisch kommt. Das ist sogar empfehlenswert. So lernt Ihr Schatz bereits früh verschiedene Geschmäcker und Konsistenzen kennen und akzeptieren. Kinder die frühzeitig mit unterschiedlichen Geschmacksrichtungen vertraut werden, sind später weniger oft „mäklige“ Esser. Außerdem ergänzen sich bei einem abwechselnden Angebot die Nährstoffe am besten und, eventuelle unerwünschte Stoffe werden minimiert. Drum ist es grundsätzlich immer am besten die Speisenauswahl abwechslungsreich, vielfältig und „bunt“ zu gestalten. Zu 3.) Geduld und Zeit sind hier schon mal Gold wert. Das was Sie schildern ist nicht ungewöhnlich. Achten Sie darauf, dass die Milch am Vormittag nicht zu üppig ausfällt. Sonst ist der Bauch am Mittag einfach noch zu voll, und Ihr Mädchen hat verständlicherweise nur wenig Hunger. Auch die Abstände zwischen den Mahlzeiten sollten nicht zu gering sein. Schauen Sie mal, ob Sie daran was drehen können. Mit gutem Hunger isst es sich viel besser, sowohl in der Menge als auch in der Auswahl. Es gibt Kinder, die man ans Essen locken kann, wenn man sie bei ihrem Forschungsdrang packt. Geben Sie Ihrer Tochter selbst ein weiches Löffelchen in die Hand. Bestreichen Sie den Löffel oder ihr Fingerchen mit ganz wenig Brei und lassen den Kleinen das Essen selbst erforschen. Geben Sie ihr als fingerfood ein paar sehr weich gekochte Gemüsestückchen oder verträgliche Beilagen wie weiche Kartoffelstückchen oder Nudeln auf ein Tellerchen. Mag Ihr Mädchen nicht weiteressen, dann machen Sie ein Päuschen, bieten aber nichts Beliebteres wie Milch an, sondern füttern dann wieder das Mittagessen weiter. Probieren Sie es einfach aus. Ihre Geduld und Ausdauer zahlen sich aus, da bin ich mir ganz sicher. Meine Erfahrung ist, wenn es im Anschluss keine „sichere“ Milch mehr gibt, dass die Verzehrsmengen dann automatisch größer werden. Das ist natürlich auch Übungssache und wird vermutlich nicht von heute auf morgen klappen. Aber Ihre Kleine kann und wird das lernen, auch nur mit Brei bei einer Mahlzeit sich satt zu essen. Wichtig ist außerdem, dass Sie Ihre Tochter immer mit an den gemeinsamen Essenstisch nehmen, so dass sie Mama beim Essen beobachten kann. Kinder lernen durch Nachahmen. Versprühen Sie Freude. Freude ist der beste Appetitbringer. Also nicht ängstlich daneben sitzen. Bleiben Sie bitte frohgemut am Ball. Nehmen Sie dabei den Druck raus. Der hilft ohnehin nicht. Eines ist sicher. Jedes gesunde Baby hat sich noch früher oder später an die Beikost gewöhnt. Zu 4.) Haben Sie schon mal daran gedacht, dass Ihr Mädchen schlichtweg keinen oder kaum Durst hat? Das ist meistens der Grund warum das zusätzlich Trinken bei den Kleinen nicht so klappt wie man es gerne hätte. Das zusätzliche Trinken wird meist viel zu streng verfolgt. Was das Trinken betrifft, können Sie ganz auf das Durstempfinden Ihrer Tochter vertrauen. Denn es ist genau wie Sie es beschreiben. Die meisten Kinder haben zu Beginn des Beikostalters kaum oder keinen Durst und wollen deshalb auch kaum was trinken. Wird die Nahrung insgesamt fester, verspüren die Kleinen erst Durst und lernen diesen mehr und mehr mit Wasser oder Tee zu stillen. Wird die Milch weniger, wird auch mit der Zeit die zusätzliche Trinkmenge ansteigen. Wenn Ihre Kleine also durstig ist, wird sie auch gerne was trinken. Bis jetzt bekommt Ihr Mädchen noch mehrere Milchmahlzeiten. Da wird der Flüssigkeitsbedarf noch locker über die Milch gedeckt. Auch die Beikost bringt ordentlich Flüssigkeit mit. Üben Sie das zusätzliche Trinken einfach entspannt und zwanglos weiter. Sind Sie aber nicht enttäuscht, wenn es nicht gleich so vorangeht oder Ihre Tochter nichts trinken mag. Machen Sie also keinen Zwang aus dem Trinken. Das wird sich ganz bestimmt im Laufe der Monate gut einspielen. Notwendig wird zusätzliche Flüssigkeit wie Wasser oder Tee erst ab dem dritten Brei, wenn schon zwei Milcheinheiten durch Beikostmahlzeiten ersetzt wurden. Bis dahin reicht die Flüssigkeit aus der Milch und den Breien aus, um den Flüssigkeitshaushalt gut zu decken. Zu Beginn geht es auch gut über den Löffel. Es müssen ja keine Riesenmengen sein. Oder wie Sie schon machen mit einem „normalen“ Becher. Hierbei kann es hilfreich sein, den Becher bis zum Rand mit Flüssigkeit zu füllen, damit die Lippen beim Trinken gleich benetzt werden und sich das Mündlein so automatisch öffnet. Manche Kinder mögen es gerne wenn das Wasser etwas erwärmt wird. Einfach ausprobieren. Üben Sie den Blick in die Windel: Ist die Windel gut nass und der Stuhl weich geformt, dann passt alles. Ihr Mädchen ist ausreichend mit Milch versorgt und auch die Flüssigkeitszufuhr stimmt. Sie können sich da ganz auf Ihre Kleine verlassen, sie weiß was sie braucht. Zu 5.) siehe 3.) Zu 6.) Das ist alles so in Ordnung und wird sich noch anders einpendeln wenn mal der Knoten bei der Beikost geplatzt ist. Viele liebe Grüße Doris Plath


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