Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Anke Claus:

Probleme mit beikost - motorische Fähigkeiten nicht genug entwickelt?

Anke Claus

 Anke Claus
Master der Ernährungsmedizin
Frage: Probleme mit beikost - motorische Fähigkeiten nicht genug entwickelt?

Juliafelicitas

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Hallo lieber Beraterinnen! Meine Kleibe ist mittlerweile fast 10 Monate und würde voll gestillt. Am Anfang des fünften Monats habe ich mit Brei begonnen. Dösen fand sie in den ersten Wochen sehr spannend. Bald jedoch verlos sie das Interesse. Der Start war sehr schwer. Sie saugte viel am Löffel. Nach einigen Pausen war sie so weit, dass sie die Technik gut beherrscht, aber von den Mengen nur sehr wenig isst. Mit sechs Monaten hat sie das krabbeln begonnen. Nun zahnt sie. Das Essen läuft leider wieder nicht gut. Meist isst sie nur 3 oder 4 Löffel. Seit sie Zähne macht die den Mund wieder nicht gut sDaher meine Fragen: 1. sobald ich Brei ab dem achten Monat anbiete, spuckt die die Stücke raus - scheinbar mag sie die Konsistenz nicht. Soll ich immer wieder solchen Brei anbieten, dass sie sich an feste Nahrung gewöhnt? 2. Leider isst sie nur sehr kleine Mengen. Ca 1/3 Glas. Soll ich ihr einfach öfter am Tag was anbieten? 3. Den mittagsbrei mag sie am wenigsten. Getreide Frucht isst sie ganz gern - und sie liebt den griesbrei ab dem vierten Monat. Soll ich den Mittag auch manchmal geben bevor sie nichts isst? 4. Fingerfood (Karotten, zucchinisticks, Banane, Brot...) findet sie interessant, isst es aber nicht. Sie leckt daran und spuckt es aus. Auch Brot ist sie nicht. Ich muss dazusagen, dass sie erst vor kurzem ihre ersten drei (noch nicht ganz draußen) Zähne bekommen hat. Auch Hirsekribgel und Reiswaffeln isst sie nicht wirklich . Kann ich sie irgendwie unterstützen? Glaube manchmal sie hat die Technik nicht ganz verstanden. Wir essen meist gemeinsam am Tisch. 5. Der entdeckerdrang meiner Maus ist so groß. Sie kann sich kaum auf das Essen konzentrieren. Denke dass das auch mit reinspielt beim wenigen essen. Das Problem haben wir aber auch an der Brust. Spielen, das Essen entdecken, aber nicht essen. Hätten Sie einen Tipp diesbezüglich? Danke für die viele Zeit, die Sie sich genommen haben! Eine bezaubernde Adventszeit!


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Liebe „Juliafelicitas“, nach ein paar „Holprigkeiten“ ist Ihre Kleine doch gut in die Beikost gestartet! Im Moment ist sie aber mit anderen Dingen beschäftigt. Sie hat schon früh einen großen Sprung gemacht und kann die Welt auf allen Vieren selbstständig entdecken und das ist alles sooo spannend. Und jetzt auch noch die Zähnchen. Viele Kinder mögen während des Zahnens nicht mehr so gerne essen wie gewohnt. Der Mundraum ist beim Zahnen sehr empfindlich. Es ist schmerzhaft, wenn der Löffel an die gereizte Zahnleiste stößt. Oft wird nur das Nötigste und Beliebteste gegessen oder getrunken. Probieren Sie es mal die Breie unerwärmt zu reichen (=Zimmertemperatur), das empfinden die Kleinen oft als angenehm. Haben Sie daher ganz viel Geduld! Sind die Zähnchen erst einmal da, kann sich schon vieles wieder anders aussehen. Bleiben die Mengen weiter klein, die Stückchen verschmäht und das Obst der Favorit, helfen Ihnen vielleicht noch diese Tipps: 1. Für manche Kinder sind Breie mit Stückchen irritierend. Kennen Sie doch den Brei nur feinpüriert und möchten ihn direkt herunterschlucken. Und dann kommt plötzlich ein „hinterlistiges“ Stückchen Kartoffel oder Gemüse, mit dem sie gar nicht rechnen. Trotzdem ist es natürlich sinnvoll Ihre Tochter an stückige Mahlzeiten heranzuführen, denn das Kauen lernen ist ein wichtiger Entwicklungsschritt. Die Kauerziehung ist für die Ausbildung des Kiefers, für die Mundmotorik und vor allem für die Sprachentwicklung sehr wichtig. Das Kauen und den Umgang mit Stückchen muss Ihre Kleine wirklich lernen. Das kommt nicht von ganz allein, sondern muss geübt werden. Versuchen Sie Ihre Kleine ganz langsam mit der ungewohnten Konsistenz vertraut zu machen. Rühren Sie löffelweise etwas vom stückigeren 8. Menü unter einen Brei ab dem 6. Monat und steigern Sie die Menge allmählich. Auch das Zerdrücken mit einer Gabel ist hilfreich. 2. Bleiben Sie ruhig bei Ihrer Mahlzeitenanzahl. Machen Sie sich aber mal den Hunger zum Gehilfen machen. Ihr Schatz weiß, dass Mama schnell mit Milch einlenkt. Also muss sie sich auch nicht mit dem Brei mühen. Wenn sie also nicht weiter essen mag, nicht die Milch anbieten, sondern ein kurzes Päuschen machen und dann wieder Brei anbieten. Meine Erfahrung ist, wenn es im Anschluss keine „sichere“ Milch mehr gibt, dann wird die Verzehrsmenge automatisch größer. 3. Die meisten Kinder mögen von Natur aus lieber die süßlichen Fruchtbreie oder Milch- und Getreidebreie. Auch Milch und Muttermilch schmecken süßlich. Ihr Mädchen scheint auf den „Süßgeschmack“ gekommen zu sein. Lassen Sie sich weiter davon einfach nicht beirren. Bieten Sie geduldig immer wieder den Gemüse-Fleisch-Brei am Mittag an. Das alles ist letztlich nur wieder Gewöhnung und die Kinder essen das Menü genauso gerne wie die Milchbreie. 4. Toll, dass Sie gemeinsam mit Ihrer Kleinen essen, Sie sind ihr größtes Vorbild. Den ersten Schritt ist Ihr Mädchen schon gegangen und erkundet das Fingerfood. Im Moment wird es nur abgeschleckt, aber das kann bald weitergehen und Sie wird mal „abbeißen“ und schlucken. Auch hier haben die Kleinen ihr ganz eigenes Tempo. Sie machen es ganz richtig, dass Sie Ihrer Kleinen weiche Gemüsestücken, Brot, etc. anbieten, machen Sie weiter so! 5. Lassen Sie Ihren Schatz ruhig auch weiter wo möglich selbst mit einem Löffel oder ihren Händen selbstständig werden und „experimentieren“. Lebensmittel im wahrsten Sinne des Wortes zu "begreifen" ist hier ein wichtiger Schritt. Auch wenn das am Anfang noch nicht so gut klappt und zu Beginn die Mengen meist nicht so üppig ausfallen und es dauert und Zeit in Anspruch nimmt. Das ist die Art wie Kinder lernen. Durch Üben, Ausprobieren, Essen anfassen und manchmal Rummatschen, Löffel und Essen runterschmeißen, frustriert das Essen wegwerfen, Fehler machen, daraus lernen, es beim nächsten Mal besser machen. Beim Stillen kann es helfen in einen ruhigen, abgedunkelten Raum zu gehen. So kann sich Ihr Mädchen besser auf das Trinken konzentrieren. Mit viel Geduld wird es Ihnen sicher gelingen Ihre Kleine an die Breie und Familienkost heranzuführen! Behalten Sie die kommenden Zähnchen im Hinterkopf, die können Ihre Kleine wirklich plagen. Ich wünsche Ihnen und Ihrem Mädchen alles Gute und ebenfalls eine besinnliche Adventszeit! Herzliche Grüße Anke Claus


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