Bonnie1984
Mein 10 Monate alter Sohn hat v.a. nachts immer wieder ziemlich heftig Bauchweh. Er wacht ca alle 60 Minuten nachts auf und lässt sich nur durch mich beruhigen. Mal reicht es ihn zu schaukeln, in den Arm zu nehmen, mal sucht er die Brust. Ich bin auch überzeugt, dass ihn der Bauch weh tut, weil er sich immer überstreckt und wenn ich die Beinchen anwinkle, pupst er oft und viel. Wir waren schon bei mehreren Ärzten, man findet (zum Glück!) nichts. Milch lassen wir wg Neurodermitis, die wir gerade im Griff haben, seit er 5 Monate alt ist weg. Er wurde 6 Monate voll gestillt und danach begannen wir langsam mit der Beikost. Aktuell sieht sein Tagesplan etwa so aus: -Morgens wird er gestillt (ca. 6 Uhr). Nach einem Schläfchen frühstücken wir: Getreide-Obst-Brei/ Haferschleim-Brei mit Obst und zur Zeit will er immer mehr mitessen, so dass er ein bisschen Brot mit Margarine bekommt. -Zwischendrin tagsüber bei Bedarf Milch, da er nu sehr wenig trinkt und sonst schnell zur Verstopfung neigt (Er trinkt max. ein kleines Fläschchen Tee den ganzen Tag und „Ersatzmilch“ wie Humana SL, milchfrei, mag er nicht!) -Mittags Gemüsebrei / Gemüse mit kleinen Nudeln o.Ä., etwas Obst als Nachtisch (Auch wieder zum „Stuhl auflockern“), nachmittags verschieden, z.B. selbstgebackener Babymuffin, etwas Obstbrei,… Gegen 17 Uhr Abendbrei (z.T. mit Humana SL angerührt) Getreide mit etwas Obst. Und zum Einschlafen braucht er gerade die Brust… Er isst/ trinkt abends viel, plagt ihn das vielleicht? Aber bezüglich der Milch beim Stillen: Sagt man nicht, dass die Babys „gar nicht genug“ trinken können? Ich habe das Gefühl, er trinkt gerade SEHR viel, zu viel? Komisch ist, dass es ihn die ganze Nacht plagt, aber wenn man morgens das Licht anmacht, ist alles vorbei und er ist gut drauf, den Tag über ein fröhlicher Sonnenschein, weswegen ich weitere Unverträglichkeiten irgendwie ausschließe, denn dann müsste es ihn doch auch tagsüber schlecht gehen? Mache ich bei der Ernährung irgendetwas falsch?
Anke Claus
Liebe „Bonnie1984“, Sie machen sicherlich nichts falsch! Die Ernährung Ihres Kleinen sieht prima aus. Nehmen Sie ruhig am Mittag das Fleisch hinzu. Im ersten Lebensjahr lautete die allgemeine Empfehlung 5mal die Woche ein Menü mit Fleisch, einmal Fisch und einmal ein vegetarisches Essen anzubieten. Ihrem Kleinen reichen 400-500mL Milch inklusive g Milchbrei, um seinen Bedarf zu decken. Ein „Zuviel“ an Milch macht den Speiseplan Ihres Kleinen zu „milchlastig“ und kann andere wichtige Lebensmittel verdrängen. Das Stillen ist aber nicht nur reine Ernährung, es gibt Geborgenheit und Sicherheit. Das Stillen ist etwas, das Ihr Kleiner von Geburt an kennt. Gerade nach einem aufregenden Tag und in der Nacht, wenn er aufwacht, sucht er Ihre Nähe. Das ist völlig in Ordnung! Es ist gut, dass Sie abgeklärt haben, dass kein medizinischer Grund hinter den unruhigen Nächten steckt. Sie haben Recht, dass Ihr Kleiner nur in der Nacht Bauchschmerzen hat und am Tage wohlauf ist, passt nicht ganz zu einer Unverträglichkeit. Es ist immer schwer zu sagen, wodurch der unruhige Schlaf ausgelöst wird. Das Schlafverhalten der Kleinen ist von verschiedensten Faktoren abhängig. Nicht alles lässt sich eben ursächlich auf die Ernährung zurückführen. In dem Alter können auch kommende Zähne plagen. Manchmal kann bei den Kleinen einfach ein Entwicklungsschub dahinterstecken. Gerade der Schritt vom Baby zum Kleinkind geht mit enormen Entwicklungen und Veränderungen einher. Die Kleinen lernen zu stehen und sehen die Welt nun aktiv aus einer ganz anderen Perspektive. Auch werden Kinder immer wacher und aufmerksamer und nehmen das was um Sie herum passiert verstärkt wahr. Meist verarbeiten die Kleinen das Erlebte in ihren Träumen. Aufwachen in der Nacht bleibt immer normal. Je nach Temperament und Reife vermögen einige Kinder sich selbst zu regulieren und weiterzuschlafen. Üblicherweise überprüfen die Kleinen aber durch Weinen, „Motzen“ etc. ob die Bezugsperson noch erreichbar ist. Hinzukommt, dass es tagsüber immer mehr zu erleben gibt, was in den Träumen verarbeitet wird und manche Kinder aufschrecken lässt. Kurzes Trösten durch die Eltern reicht oft schon aus. Manche Babys bauen durch Schreien in der Nacht schlicht Spannungen ab. Sie sehen, das nächtliche Schreien kann verschiedene Ursachen haben. Neben Hunger, Durst und voller Windel oder Bauchweh spielen auch andere Faktoren eine Rolle. Oder es ist eine Kombination aus mehreren. Gehen Sie weiterhin so toll auf Ihren Kleinen ein. Zeigen Sie ihm, dass Sie auch in dieser Phase für ihn da sind. Versuchen Sie sich selbst tagsüber, wenn es geht, Ruhepausen zu gönnen. Vielleicht entspannt Ihn einen Bauchmassage: ganz sanft auf dem Bäuchlein Ihres Kleinen ein paar Minuten lang mit Ihrem Zeige- und Mittelfinger behutsam im Uhrzeigersinn kleine Kreise ziehen. Dabei können Sie z.B. Fenchelöl bzw. Vier-Winde-Öl nutzen, diese entspannen das Bäuchlein. Ich drücke Ihnen fest die Daumen, dass die Nächte bald wieder ruhiger werden! Alles Liebe und eine schöne Adventszeit mit Ihrem Kleinen! Herzliche Grüße Anke Claus
Bonnie1984
Hallo Frau Claus, vielen Dank für Ihre schnelle, ausführliche Antwort und die aufmunternden Worte. Aktuell erlebt unser Sohn wirklich sehr viel: Zahn 4 kommt gerade durch, was sicherlich plagt, er hat in der letzten Zeit sehr viel "auf einmal" gelernt: krabbeln, hochziehen und stehen, allein sitzen,...was er natrülich verarbeiten muss. Dennoch ist das nächtliche Aufwachen, verbunden mit Bauchweh/ jammern/ siech überstrecken/ pupsen ein Dauerzustand, den wir - mal mehr, mal weniger schlimm, seit Monaten haben. Wirklich gute Nächte gibt es schon lange nicht mehr, der ca. alle 60-Min-Takt hält sich hartnäckig seit Monaten :( Haben Sie noch andere Theorien/ Erfahrungen mit und für nächtliches Bauchweh, wenn es so anhaltend ist und Ärzte nichts finden? Er ist ja schon bei uns im Bett, falls er Nähe braucht... Wir lassen ihn nie schreien, usw.... Liebe Grüße!
Anke Claus
Liebe „Bonnie1984“, puh, da sammelt sich gerade einiges, was Ihren Kleinen nachts plagen kann. Und das zusätzlich zu den Bauchschmerzen. Es ist immens, was Ihr Junge im Moment lernt. Kinder verarbeiten das häufig nachts und in ihren Träumen. Hier gibt es ganz besonders sensible Babys. Sie gehen toll auf seine Bedürfnisse ein und sind für ihn da. Eine Idee habe ich noch: bei sensiblen Kindern (und auch Erwachsenen) können Stress, Hektik, neue Ereignisse… auf den „Magen schlagen“. Ein ruhiger Tagesablauf ist deshalb besonders wichtig. Keine Reizüberflutung, zu viele Termine, einfach ein ruhiges, täglich gleichbleibendes Einwirken. Auch wenn es leicht gesagt ist, versuchen Sie selbst Ruhe zu bewahren und den Tag ruhig zu strukturieren, das überträgt sich auf Ihren Sohn. Vielleicht können Ihnen auch noch Prof. Dr. med. Stefan Wirth und Prof. Dr. med. Michael Radke aus dem Nachbarforum „Kinderernährung und damit verbundene Magen-Darm-Probleme“ weiterhelfen. Liebe „Bonnie1984“, ich kann gut nachvollziehen, wie anstrengend die Nächte für Sie sind. Halten Sie durch und stehen Sie Ihrem Kleinen weiterhin so toll zur Seite. Es kommen bestimmt wieder ruhigere Nächte! Alles Liebe für Sie und Ihren Kleinen! Herzliche Grüße Anke Claus
Bonnie1984
Hall Frau Claus, danke nochmals für Ihre Rückmeldung. Obwohl unser Sohn eigentlich recht robust wirkt, sind wir sicher, dass er sehr sensibel ist und massiv auf Reize reagiert, wie wir in der Vergangenheit öfgters beobachten konnten. Aufgrund dessen versuchen wir, den Tag so ruuhig wie möglich zu gestalten, mit viel Routinen und möglichst wenig unnötiger Reizüberflutung. Aktuell bemerken wir aber leider auch hier keinen Unterschied, also das Schlafverhalten ist auch an ruhigen, routinierten Tagen so wie beschrieben. Ich frage mich immer, ob Entwicklungssprünge/ -Schübe, Reize und Zähne für ein derartiges Schlafverhalten, v.a. das Bauchweh verantwortlich sein kann oder ob es doch "etwas anderes" ist. Frustrierend ist auch, dass es gefühlt bei allen Mamis im Freudes-/ Bekanntenkreis (ähnliches Alter der Babys) recht gut läuft, Baby meldet sich nachts einmal, schläft allein im Bett ein, usw. Vielen Dank für Ihren Tipp mit dem Nachbarforum, das habe ich nun gemacht. Danke für Ihre Aufmunterung, ich versuche weiterhin durchzuhalten so gut es geht, nur immer wieder verlassen mich massiv die Kräfte, v.a. weil es schon so lange so geht. Liebe Grüße, Silvie
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