ak78
Hallo Frau Klinkenberg, mein Sohn ist jetzt 15 Monate alt und isst bei allen Mahlzeiten alles mit. Morgens und abends trinkt er noch eine Milchflasche (je 250ml, Hipp 2), anschließend bieten wir Brot mit Frischkäse, Gouda, Marmelade, Tomaten o.ä. an. Wir sind zufrieden, wenn er eine halbe Scheibe Brot ohne Rinde schafft. Im Moment können wir ihm das Brot aber nur noch "einschmuggeln", wenn er zeitgleich mit dem Marmeladenglas, der Käseverpackung usw. spielen darf. Das ist für uns schon ein Kompromiss, eigentlich wollten wir das gar nicht. Aber bevor er gar nichts isst. Irgendwann wollte ich auch auf Kuhmilch (150ml) umsteigen und dann mehr Brot anbieten. Weniger trinken, würde dann mehr feste Nahrung bedeuten. Das wäre dann das von mir angestrebte Ziel. Und auf dem Weg dahin, verweigert er nun immer häufiger das Brotessen und begnügt sich mit seiner Flasche. Auch gleichzeitiges Spielen hilft nicht. Jetzt meine Fragen: Sollte ich die Milchflasche abgewöhnen? Sollte ich täglich weniger Milch anbieten und kommt dann mehr Hunger aufs Brot? Sollte ich erst das Brot anbieten und dazu oder danach die Flasche? ODER: Ist er okay, wenn er nur die Flasche trinkt? Bis wann sollte er sie bekommen "dürfen" bzw. ab wann sollte er es ohne Flasche schaffen? Aus dem Becher trinken klappt noch nicht so gut. Es müsste zunächst doch die Flasch sein. Was halten Sie vom Spielen beim Essen? Danke für Ihre Antwort! Gruß, ak78
Veronika Klinkenberg
Hallo, Kinder durchleben verschiedene Entwicklungsphasen und geben uns immer wieder neue Aufgaben auf. Warum bei Ihrem Söhnchen zur Zeit Brot nicht so gut ankommt und der Kleine sich am liebsten ausschließlich mit dem Fläschchen begnügt ist schwer zu sagen. Manchmal machen Kinder kleine Rückschritte, weil sie in einer Entwicklungsphase stecken, in der sie lieber wieder mehr an alten Essgewohnheiten festhalten, die ihnen Sicherheit geben. Zahnungsphasen können ebenfalls eine Rolle spielen. Beobachten Sie Ihren Sprössling und packen Sie das ganz in Ruhe an. Kinder in diesem Alter machen normalerweise einen großen Schritt in ihrer Persönlichkeitsentwicklung. So kommt es nicht selten vor, dass sie ein sehr eigenwilliges Essverhalten an den Tag zu legen beginnen. Auch ist es typisch, dass frisch gebackene Kleinkinder die Auseinandersetzung mit ihren Eltern suchen und ausloten, wo ihre Grenzen sind. Setzen Sie sich nicht zu hohe Ziele, unterstützen Sie Ihren kleinen Schatz aber bei dieser Entwicklung. Eine Kombination aus Milch und Getreide ist der ideale Start in den Tag. Wenn Ihr Söhnchen für einige Tage ausschließlich Milch zu sich nimmt, macht das nichts, grundsätzlich würde ich als Morgenmahlzeit in diesem Alter aber nicht ausschließlich wieder auf ein Fläschchen gehen. Kann Ihr Kleiner mit Brot zur Zeit gar nichts anfangen, dürfen Sie es gerne mit einem Müesli versuchen. Dann haben Sie die Milch und das Getreide in einer gesunden, sättigenden Mahlzeit verpackt. Das kann ein Müesli aus Milch oder aber aus Joghurt mit Getreideflocken und Obst sein. Kennen Sie unser „HiPP Kinder-Müesli“. Das ist relativ neu und gibt es in den Sorten „Schoko“ und „Früchte“. Es ist genau auf dieses Alter abgestimmt und wird sehr gerne gegessen. Für Ein- bis Dreijährige werden in etwa 300ml/g an Milch bzw. Milchprodukten empfohlen. Es macht also nichts, wenn sich die Milchmenge etwas reduziert. Verständlich, dass die Milch aus dem Fläschchen als eine lieb gewordene Gewohnheit sehr gerne angenommen wird. Das Kauen von festem Essen kann da schon viel anstrengender und aufwendiger sein. Machen Sie es Ihrem Kind nicht zu leicht. Morgens und abends etwa 150ml würden ausreichen, um zusammen mit kleinen Portionen an Milchprodukten wie Joghurt, Käse etc. den täglichen Milchbedarf abzudecken. Die Idee ein Kind in diesem Alter vom Fläschchen auf den Becher um zu stellen, ist gar nicht so schlecht. Natürlich braucht es etwas Zeit und Übung, bis das Trinken aus dem Becher so richtig klappt. Hier ist es aber wichtig, dass Sie das auch wollen und Ihren kleinen Schatz dabei unterstützen. Halten Sie das Fläschchen als Ritual für wichtig, würde ich eine kleinere Portion und die nicht unmittelbar vor dem eigentlichen Frühstück oder Abendessen geben. Essen Sie möglichst immer gemeinsam am Tisch und zeigen Sie Ihrem Jungen wie gut ein Frühstück aus Brot Müesli etc. schmeckt. Sie als Mama geben vor was es zu essen gibt. Es kann eine gewisse Auswahl geben, bei der Ihr Kind wählen kann. Ist nichts dabei, gibt es auch ansonsten nichts. Ganz sicher, Ihre Söhnchen wird nicht vor einem vollen Teller verhungern, dafür ist er viel zu schlau. Was das Verhalten am Tisch anbelangt, so ist das ganz typisch für diese Entwicklungsphase. Ihr Söhnchen befindet sich in einem Alter, in dem experimentiert und erforscht wird. Zum anderen hat Ihr Kleiner sicher bemerkt, wie der Rest der Familie auf sein „neu Verhalten“ reagiert und dass er damit etwas bewirken kann. Mama tut alles, damit ich was gesundes esse. „Das ist so toll, dass Sie sich mir so intensiv zuwendet.“ Gehen Sie mal nicht zu sehr auf seine Wünsche ein. Versuchen Sie es auch nicht mit „allen Tricks“ und „Ablenkungskünsten“. Das Essen ist keine Zirkusvorstellung. Sagen Sie ihm mit ruhiger Stimme, dass es jetzt Essen gibt. Bieten Sie was an und warten Sie erst einmal etwas ab. Verweigert Ihr Kleiner das Essen oder mag er nicht mehr weiter essen, sagen Sie ihm ganz ruhig, dass das Essen jetzt für ihn beendet ist. Nehmen Sie Ihren Jungen aus seinem Stuhl und gehen Sie zur üblichen Tagesordnung über. Dann aber das Essen auch nicht durch ein Milchfläschchen ersetzen. Sicher nimmt es etwas Zeit in Anspruch und klappt nicht gleich von heute auf morgen. Solche Phasen brauchen Zeit, aber es gibt kein Muss und keine zeitlichen Vorgaben. Sie werden gemeinsam Ihr Ziel erreichen. Gehen Sie bis dahin entspannt aber auch konsequent vor. Herzliche Grüße Veronika Klinkenberg
Ähnliche Fragen
Sehr geehrte Frau Schwiontek, ich schreibe Ihnen in Bezug auf unsere 13 Monate alte Tochter. Sie hat schon immer Schwierigkeiten beim Essen gehabt. Der Beikoststart (mit Brei) erfolgte erst mit 8 Monaten, da sie den Brei zuvor immer komplett verweigerte. Nach einiger Zeit gelang es uns, sie zum Essen (Brei ab dem 6. Monat) zu bewegen, alle ...
Hallo. Ich wollte mich einmal in Hinsicht auf Listerienerkrankung in Verbindung mit Speiseeis von der Eisdiele erkundigen. Mein 6 Monate altes Baby durfte heute auch einmal vom Eis probieren und jetzt mache ich mir Vorwürfe,da bei einer Infektion ja auch ein gewisses Risiko besteht. Muss ich mir wirklich Gedanken machen und würde ich die Anzeic ...
Hallo, mich bin total verunsichert. Mein Kind (11 Monate) war stark erkältet und hat eine Woche jegliche Nahrung außer Stillen verweigert. Seit ein paar Tagen geht ein bisschen Brei und vom Familientisch wie sonst möchte sie auch mitessen, aber alles was etwas stückig ist, führt zu sehr starkem Würgen bis hin zum Erbrechen. Sonst hat das (bis ...
Hallo, bei meinem Kleinen (10 Monate) verlief die Beikosteinführung von Anfang an recht schleppend. Seit 2 Wochen verweigert er jeglichen Brei komplett. Festes Essen isst er immer besser und auch gerne, jedoch ziemlich einseitig. Was er gerne mag ist morgens und nachmittags Obst (Kiwi, Orange, Banane, Heidelbeeren) und selbst gebackene Haferflocke ...
Hallo, mein Kleiner wurde bis voll 6 Monate gestillt und dann hab ich langsam mit der Beikost ergänzend begonnen. erst ganz klassisch mit Gemüse- und Obstbreien. Die mochte er nicht besonders (bzw. verweigerte je nach Sorte komplett auch nach 10x probieren). Dann hab ich begonnen ihm Obst- und Gemüsesticks und weitere Fingerfood-Lebensmittel ...
Guten Tag Frau Frohn, unser Sohn (8 Monate alt) isst nun seit 9 Wochen Beikost. Wir haben zu Anfang immer nur Brei gegeben, aber machen nun einen Mix aus Fingerfood (Gemüse) und Brei. Jedoch haben wir ein großes Problem, da der Kleine beim Essen sehr oft anfängt zu heulen. Wir haben schon verschiedene Gemüsesorten ausprobiert und es ist a ...
Hallo ich frage mich ob ich an unserem tagesablauf etwas ändern könnte .. aber ich weiß nicht genau wie Bisher sieht unser Tag so aus 7:00-aufstehen 7:30- ca.180-200ml anti reflux nahrung 10:00-ca- 120-170 gramm getreide obst brei Danach schlafen im besten Fall ca bis 12:30 13:00- gläschen ca 150-190 g 15:30- ca 150-180 m ...
Hallo Frau Frohn, Mein Sohn wird am 01.06. 6 Monate alt, aktuell wiegt er 6.710 gramm und ist 68 cm groß. Ich wiege ihn jede Woche 1x und er hat noch nie abgenommen. Dennoch bin ich verunsichert was das Essen angeht. Ich habe das Gefühl, dass einem keiner richtig helfen kann bzw. gibt es gefühlt 8000 Meinungen dazu. Bei uns gibt es aktuell 5 M ...
Guten Morgen Frau Schwiontek, Och bräuchte wieder Ihren Rat. Meine Kinder sind 1 Jahr alt und essen am Familientisch. Zusätzlich trinken sie morgens und abends ca 100-130ml Milch. Ich möchte die Flasche abgewöhnen aber Milch aus dem Becher weigern sie ab. Ich überlege die Flaschen zu entsorgen und Milch konsequent nur mit einem Becher anzubiete ...
Hallo, mein einjähriger Sohn hat mir selbst deutlich gezeigt, dass die Breiphase zuende ist. Er möchte den Löffel selbst nehmen und das Essen erkunden. Soweit so gut. Meine Sorge ist nur, dass er jetzt zu wenig Nährstoffe bekommt, denn es landet fast nichts in seinem Mund, sondern alles auf den Boden. Er scheint es richtig zu genießen mit d ...