Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Doris Plath:

Mein Sohn verweigert gesunde Nahrung wie kann ich das ändern?

Doris Plath

 Doris Plath
Ernährungsberaterin
Frage: Mein Sohn verweigert gesunde Nahrung wie kann ich das ändern?

Mia86

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Mein Sohn ist 26 Monate alt. Mit ca. 18 Monaten hat er angefangen immer mehr Nahrungsmittel zu verweiger. Ich hatte schon viel darüber gelesen und hab mir deshalb nicht wirklich Sorgen gemacht, aber inzwischen bin ich doch echt sehr verzweifelt. Inzwischen ist er nur noch Müll! Das einzige Gesunde ist Obst. Ansonsten ernährt er sich von Brezel, trockenem Brot, oder Nutellabrot, Kekse, Milch mit Banane und Keksen oder Zwieback gemixt, Nuggets, ab und an mal ein Fischstäbchen und Pommes. Süßes wird natürlich auch nicht verweigert. Früher war er sehr interessiert an allen Speisen und hat auch schon ganz normal vom Tisch gegessen. Wenn es etwas gab was er wirklich gar nicht essen konnte hab ich ihm ein Gläschen warm gemacht, dass er auch immer gern gegessen hat. Ab und an biete ich ihm immer noch ein Gläschen an damit er mal was gescheites isst, aber er isst es nur sehr selten wirklich auf. Er war auch noch nie daran interessiert mit Besteck zu essen, obwohl ich es ihm immer angeboten habe. Eine Zeit lang hat er es mit der Gabel versucht, war dann aber immer sauer wenn das Essen nicht auf der Gabel blieb. Deshalb mag er auch nur "trockene" Sachen, mit denen er sich die Finger nicht schmutzig macht. Es scheint sich überhaupt nicht zu bessern, obwohl ich ihm jeden Tag unser Essen anbiete. Er würde aber am liebsten gar nicht erst am Tisch sitzen und fragt keine 5 min. später nach einem Apfel, oder einem Keks. Er muss aber im Hochstuhl sitzen solange wir essen, da er sonst ständig aufsteht. Essen tut er aber trotzdem nicht. Ich möchte natürlich nicht dass er hungert, aber ich denke mit mehr als 2 Jahren ist er doch alt genug um mal langsam wieder normal zu essen. Ist es ein Fehler ihm dann zu geben was er möchte? Unser Essen will er einfach nicht und wenn er nichts anderes bekommt, wacht er dann in der Nacht ständig auf und möchte z.B. dass ich ihm eine Milch mache. Tut mir leid dass es jetzt so lang geworden ist! Ich danke schon mal für ihre Antwort!


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Liebe „Mia86“, da braucht Ihnen nichts leid zu tun. Ich kann Ihren Wunsch verstehen. Ist irgendetwas mit 18 Monaten vorgefallen? War etwas unangenehm (zu scharf, zu fett, anderer Geschmack)? Hat Ihr Junge sich verschluckt? Oft hilft es dann einen anderen Teller/anderes Brettchen, einen anderen Löffel (andere Farbe) zu verwenden und so eine unbelastete Situation zu schaffen. Meistens gibt es aber gar keinen richtigen Grund. Diese Phasen der Ablehnung beim Essen kommen und gehen. Sie sind in der Entwicklung normal und in der Regel auch kein Grund zur Sorge. Die Kinder sind dennoch gut versorgt. Das hat die Natur schon mit eingerechnet. Da Sie bereits alles erdenkliche versucht haben - Sie kochen selbst, Sie essen gemeinsam, Sie lassen Ihren Kleinen von einer Auswahl probieren etc. - rate ich Ihnen wie immer in diesen Fällen das Essen einfach mal gelassen zu sehen. Versteifen Sie sich nicht so sehr auf die Mahlzeiten, freuen Sie sich mehr darüber, dass es Ihrem Sohn „trotz allem“ gut geht, er zufrieden ist und gut gedeiht. Ihr Sohn ist nun in einem Alter in dem er sein eigenes Köpfchen entwickelt und auch mit seinem Verhalten testen will wie weit er gehen darf. Das ist eine ganz typische Phase. Ihr Junge ist sich natürlich seiner Wirkung auf andere bewusst ist. Er hat bemerkt, dass er mit dieser ablehnenden und wählerischen Verhaltensweise die Eltern berühren kann und viel Aufmerksamkeit bekommt. Mama und Papa tun alles, damit ich was gesundes esse. „Das ist so toll, dass Sie sich mir so intensiv zuwenden.“ Versuchen Sie es einmal damit: Stellen Sie das Essen nicht zu sehr in den Mittelpunkt, machen Sie keine "große Sache" daraus, ob Ihr Kleiner etwas isst oder nicht. Ruhig ab und zu mal den Hunger zum Gehilfen machen. Denken Sie an das Sprichwort "Hunger ist der beste Koch". Er wird nicht gleich verhungern. Gehen Sie mal nicht zu sehr auf seine Wünsche ein. Bieten Sie ruhig auch die „unbeliebten“ Sachen an. Versuchen Sie es auch nicht mit „allen Tricks“ und „Ablenkungskünsten“. Das Essen ist keine Zirkusvorstellung. Sagen Sie ihm mit ruhiger Stimme, dass es jetzt Essen gibt. Bieten Sie was an und warten Sie erst einmal etwas ab. Verweigert Ihr Kleiner das Essen oder mag er nicht mehr weiter essen, sagen Sie ihm ganz ruhig, dass das Essen jetzt für ihn beendet ist. Nehmen Sie Ihren Jungen aus seinem Stuhl und gehen Sie zur üblichen Tagesordnung über. Dann gibt es auch keinen beliebten Apfel oder Milch und bis zur nächsten Mahlzeit gar nichts, auch keine beliebten Zwischensnacks. Es kann gut sein, je weniger Sie dem Verhalten Ihres Kindes Bedeutung beimessen und je weniger Sie erzwingen, umso mehr wird sich Ihr Sohn am Essen interessieren. Sehen Sie das Essen weniger als Kampf oder Schwierigkeit, sondern mehr als Freude und Genuss. Das alles braucht bestimmt einige Zeit, aber ich bin mir sicher Sie werden bald mit Freuden zusammen am Tisch das Essen genießen. Natürlich ist es hilfreich wenn auch Sie selbst bzw. die Familie mit am Tisch sitzen, mit Freuden zugreifen und gemeinsam essen. Kinder lernen bevorzugt durch Nachahmen. Und da sind Sie ein großes Vorbild. Diese Phasen unserer Kleinen kosten Nerven, aber Sie sind „normal“ und Gott sei Dank, sie gehen früher oder später auch vorbei. Bis dahin wünsche ich Ihnen weiterhin viel Geduld und Gelassenheit! Frohe Festtage und alles Gute für 2012 Wünsche ich! Doris Plath PS: Sollte sich in naher Zukunft nichts ändern, empfehle ich Ihnen Ihre Situation auch einmal im Nachbarforum bei Frau Christiane Schuster zu beschreiben. Diese ist spezialisiert auf Erziehung und Verhalten und kann Ihnen bestimmt kompetent weiterhelfen.


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